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SdG 10 - Die Feuer der Rebellion

SdG 10 - Die Feuer der Rebellion

Titel: SdG 10 - Die Feuer der Rebellion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
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Hinterleib war angeschwollen – voller Eier. Buddl beugte sich vor und hob sie auf, indem er sie an ihren zusammengefalteten Flügeln festhielt. Mit der anderen Hand griff er in seinen Packen, holte ein kleines, schwarzes, hölzernes Kästchen heraus, dessen Deckel und Seiten mit kleinen Löchern versehen waren. Er schob den Riegel zurück und öffnete den Deckel.
    Freudige Eintracht, ihr hochgeschätzter Vogelschiss-Skorpion.
    Als es so plötzlich hell wurde, hob die Kreatur ihren Schwanz, während sie gleichzeitig in eine Ecke zurückwich.
    Buddl warf die Heuschrecke in das Kästchen.
    Der Skorpion hatte gewusst, was geschehen würde, und er schoss vorwärts und fraß schon Augenblicke später an dem noch zuckenden Insekt.
    »Für dich ist es einfach, was?«, sagte Buddl leise.
    Etwas fiel neben ihm in den Sand – eine Karybral-Frucht, rund und von der Farbe staubigen Lehms. Buddl blickte auf und sah, dass Krake über ihm stand.
    Der Sappeur hatte einen ganzen Arm voller Früchte. »Ein Festschmaus«, sagte er.
    Buddl verzog das Gesicht, während er den Deckel von Freudiger Eintrachts Behausung wieder zuklappte. »Danke. Wo hast du die her?«
    »Bin ein bisschen spazieren gegangen.« Krake nickte gen Süden. »Eine Senke. Und überall waren Karybral-Pflanzen.« Er machte sich daran, auch den anderen Mitgliedern des Trupps jeweils eine Frucht zuzuwerfen.
    Eine Senke. »Da waren auch jede Menge Faustkeile, oder?«
    Krake blinzelte. »Hab keine gesehen. Was ist das da an deinen Händen – getrocknetes Blut?«
    »Das dürfte von mir sein«, knurrte Koryk, der bereits die Frucht schälte.
    Der Sappeur sagte nichts, musterte stattdessen den unregelmäßigen Kreis aus Soldaten um ihn herum; am Schluss blieb sein Blick an Korporal Starr hängen, der die Schultern zuckte. Das schien auszureichen, denn Krake warf die letzte kugelförmige Karybral-Frucht Lächeln zu.
    Die sie mit einem Messer auffing.
    Die anderen einschließlich Krake schauten zu, wie sie die Frucht mit raschen Bewegungen zu schälen begann.
    Der Sappeur seufzte. »Ich glaube, ich gehe mal den Sergeanten suchen.«
    »Gute Idee«, sagte Buddl.
    »Du solltest unsere Freudige gelegentlich rauslassen«, sagte Krake. »Damit sie spazieren gehen und ein bisschen die alten Beine strecken kann. Vielleicht und Lauten haben einen neuen Skorpion gefunden – so einen habe ich noch nie gesehen. Sie reden von Revanche.«
    »Skorpione können ihre Beine nicht strecken«, sagte Buddl.
    »Das ist nur ein Bild.« »Oh.«
    »Egal«, sagte Krake und schlurfte davon.
    Lächeln schaffte es, die ganze Schale in einem einzigen Streifen zu entfernen, den sie in Koryks Richtung warf. Er hatte gerade nach unten gesehen und fuhr hoch, als er die Bewegung am Rande seines Blickfelds wahrnahm.
    Sie prustete. »Da hast du’s. Pack’s zu deiner Sammlung von Talismanen.«
    Der Halb-Seti legte seine Karybral auf den Boden und stand langsam auf – und zuckte zusammen. Er warf Buddl einen düsteren Blick zu. »Ich dachte, du hättest das verdammte Bein geheilt?«
    »Das habe ich auch. Es wird trotzdem noch ein bisschen wehtun.«
    »Weh tun? Ich kann kaum stehen.«
    »Es wird besser werden.«
    »Sie neigt dazu, wegzurennen«, bemerkte Starr. »Es ist bestimmt amüsant zuzusehen, wie du hinter ihr herhumpelst, Koryk.«
    Der große Mann fügte sich. »Ich kann geduldig sein«, sagte er und setzte sich wieder hin.
    »Oh«, meinte Lächeln, »mir bricht jetzt schon der Schweiß aus.«
    Buddl stand auf. »Ich gehe spazieren«, verkündete er. »Niemand bringt irgend jemanden um, bis ich wieder hier bin.«
    »Wenn jemand getötet wird«, sagte Starr, »sind deine Heilerfähigkeiten auch keine große Hilfe mehr.«
    »Ich habe nicht an heilen gedacht, nur an zusehen.«
     
    Sie waren nach Norden geritten, bis sie vom lagernden Heer nicht mehr zu sehen waren, über eine niedrige Hügelkette und hinaus auf eine trostlose, staubige Ebene. Drei Guldindhabäume erhoben sich auf einer flachen Hügelkuppe in zweihundert Schritt Entfernung, und sie hatten im Schatten der breiten, ledrigen Blätter die Pferde gezügelt und etwas zu essen sowie einen Krug Bier aus Gredfalan ausgepackt, den Fiedler irgendwie besorgt hatte, und warteten nun auf die Ankunft des Hohemagiers.
    Fiedlers alte Lebensgeister waren etwas gedämpft, das konnte Kalam sehen. In dem rostbraunen Bart gab es mehr Grau, und in den blassblauen Augen lag etwas Abwesendes. Es war wohl wahr, die Vierzehnte war eine Armee aus reizbaren,

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