Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
SdG 10 - Die Feuer der Rebellion

SdG 10 - Die Feuer der Rebellion

Titel: SdG 10 - Die Feuer der Rebellion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
Vom Netzwerk:
Trell.
    »Ja«, stimmte Icarium ihm zu. »Aber sollen wir nicht zuerst nachsehen?«
    »Natürlich.«
    Der Raum beherbergte drei weitere Mechanismen, die alle auf Stützböcken lagen wie Schiffe im Trockendock und demjenigen am Grund des Sees vollkommen glichen. Ihre Luken standen weit offen, erlaubten einen Blick auf die gepolsterten Sitze im Innern. Icarium ging zu dem hinüber, der ihnen am nächsten war, und begann den Innenraum zu erforschen.
    Mappo löste die Tasche von seinem Gürtel und machte sich daran, den größeren Beutel herauszuholen. Kurze Zeit später rollte er ihre Decken auf dem Boden aus, stellte Essen und Wein dazu. Dann holte er einen mit Eisenbändern beschlagenen Streitkolben aus seinem Packsack; es war nicht seine Lieblingswaffe, sondern eine andere – eine, die zu ersetzen war, da sie keinerlei magische Eigenschaften besaß.
    Icarium kehrte zu ihm zurück. »Sie sind leblos«, sagte er. »Was immer für eine Energie sie ursprünglich erfüllt hat, sie ist verebbt, und ich sehe keine Möglichkeit, wie man sie wiederherstellen könnte.«
    »Das ist nicht besonders überraschend, oder? Ich vermute mal, dass diese Himmelsfestung hier schon sehr lange liegt.«
    »Das stimmt, Mappo. Aber stell dir doch mal vor, wir könnten einen dieser Mechanismen zum Leben erwecken! Wir könnten mit großer Geschwindigkeit und in aller Bequemlichkeit reisen! Einer für dich und einer für mich – ach, das ist tragisch. Aber schau, da ist ein Durchgang. Lass uns in das größere Geheimnis eintauchen, das diese Himmelsfestung zu bieten hat.«
    Nur mit seinem Streitkolben bewaffnet, folgte Mappo Icarium in den breiten Korridor. Vorratsräume säumten den Gang, doch was auch immer sich einst in ihnen befunden haben mochte – jetzt waren da nur noch Haufen aus unberührtem Staub.
    Nach sechzig Schritten kamen sie an eine Kreuzung. Vor ihnen lag eine gewölbte Barriere, die wie ein senkrecht stehender Teich aus Quecksilber schimmmerte. Korridore führten jeweils nach rechts und links, die aussahen, als würden sie sich in einiger Entfernung nach innen wenden.
    Icarium zog eine Münze aus seiner Gürteltasche, und Mappo war erheitert, als er sah, dass sie gut und gerne fünfhundert Jahre alt war.
    »Du bist der größte Geizhals der Welt, Icarium.«
    Der Jhag lächelte und zuckte dann die Schultern. »Ich meine mich zu erinnern, dass nie jemand eine Bezahlung von uns annimmt, ganz egal wie ungeheuerlich die Kosten für die zur Verfügung gestellten Dienste auch sein mögen. Ist diese Erinnerung richtig, Mappo?«
    »Das ist sie.«
    »Aber wieso wirfst du mir dann vor, ich sei knauserig?« Er warf die Münze gegen die silberne Barriere. Sie verschwand. Konzentrische Kreise liefen nach außen, gingen noch über die steinerne Einfassung hinaus und kehrten dann zurück.
    »Dies ist eine passive Manifestation«, sagte Icarium. »Sag mir, hast du irgendetwas gehört – ist die Münze hinter der Barriere irgendwo aufgeschlagen?«
    »Nein. Und es hat auch kein Geräusch gegeben, als die Münze die … äh … Tür passiert hat.«
    »Ich bin versucht hindurchzugehen.«
    »Das könnte sich als ungesund erweisen.«
    Icarium zögerte, dann zog er ein Abziehmesser und stieß die Klinge in die Barriere. Sanftere Wellen. Er zog sie wieder heraus. Sie sah intakt aus. An der Klinge war nichts von der Substanz hängen geblieben. Icarium strich mit einer Fingerspitze an ihr entlang. »Keine Veränderung, was die Temperatur anbelangt«, bemerkte er.
    »Soll ich es mit einem Finger versuchen, den ich nicht sonderlich vermissen werde?«, fragte Mappo und hob die linke Hand.
    »Und welcher wäre das, mein Freund?« »Ich weiß es nicht. Ich nehme an, dass ich jeden vermissen würde …«
    »Und was ist mit der Spitze?«
    »Das klingt nach gesunder Vorsicht.« Mappo machte eine Faust, die den kleinen Finger nicht mit einschloss, trat an die Barriere heran und tauchte den Finger bis zum ersten Knöchel in die schimmernde Tür. »Zumindest spüre ich keinen Schmerz. Ich glaube, es ist sehr dünn.« Er zog die Hand zurück und untersuchte den Finger. »Heil.«
    »Wie kannst du das angesichts des Zustands deiner Finger sagen, Mappo?«
    »Oh, ich sehe eine Veränderung. Es ist kein Schmutz mehr da, nicht mal mehr unter dem Fingernagel.«
    »Hindurchzugehen heißt, gereinigt zu werden. Glaubst du das?«
    Mappo streckte seine ganze Hand hinein. »Ich fühle Luft dahinter. Sie ist kühler, feuchter.« Er zog seine Hand zurück und schaute sie sich

Weitere Kostenlose Bücher