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SdG 11 - Die Kochenjäger

SdG 11 - Die Kochenjäger

Titel: SdG 11 - Die Kochenjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
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Augenblicken an meiner Seite vermissen, mein Freund.«
    »Wenn ich bei dem, was ich vorhabe, Erfolg haben sollte, werde ich an deine Seite zurückkehren, Trull Sengar.«
    »Dann solltest du den Anführer am besten rasch töten.«
    »Das habe ich vor.«
    »Onrack, ich höre etwas Neues in deiner Stimme.«
    »Ja.«
    »Was bedeutet es?«
    »Es bedeutet, dass Onrack der Zerbrochene nicht nur die Ungeduld entdeckt hat, sondern noch etwas anderes, Trull Sengar.«
    »Und was?«
    »Dies: Ich bin es leid, das zu verteidigen, was nicht zu verteidigen ist. Ich bin es leid, den Untergang von Freunden mitanzusehen. In dem kommenden Kampf wirst du mich als etwas Schreckliches sehen. Etwas, das weder Ibra Gholan noch Monok Ochem erreichen können. Trull Sengar, du wirst einen T’lan Imass sehen, in dem der Zorn erwacht ist.«
     
    Banaschar öffnete die Tür, schwankte einen Moment, während er sich mit einer Hand am Türrahmen abstützte, und stolperte dann in sein heruntergekommenes Zimmer. Es roch unangenehm – nach Schweiß und ungewaschenem Bettzeug und den verdorbenen Lebensmitteln auf dem kleinen Tisch unter dem verriegelten Fenster. Er blieb stehen, dachte darüber nach, ob er die Laterne entzünden sollte oder nicht, aber es war kaum noch Öl darin, und er hatte vergessen, neues zu kaufen. Er rieb sich das stoppelige Kinn, heftiger als sonst, denn er hatte das Gefühl, dass sein Gesicht taub geworden war.
    Ein Knarren von dem Stuhl, der vor der hinteren Wand stand, sechs Schritt entfernt. Banaschar erstarrte, versuchte die Dunkelheit mit seinen Blicken zu durchdringen. »Wer ist da?«, fragte er.
    »Es gibt nur wenige Dinge auf der Welt«, sagte die Gestalt, die auf dem Stuhl saß, »die erbärmlicher sind als ein ehemaliger Halbdrek, der so weit heruntergekommen ist wie du, Banaschar. Jede Nacht stolperst du betrunken in dieses von Ungeziefer verseuchte Loch. Warum bist du hier?«
    Banaschar machte ein paar Schritte nach rechts und ließ sich schwer auf sein Bettgestell sinken. »Ich weiß nicht, wer Ihr seid«, sagte er, »und daher sehe ich auch keinen Grund, Euch zu antworten.«
    Ein Seufzen. »Du hast nun schon einige Zeit lang immer wieder neue rätselhafte Botschaften geschickt. Hast jedes Mal ein bisschen verzweifelter um ein Treffen mit dem Imperialen Hohemagier gebettelt.«
    »Dann müsste Euch klar sein«, sagte Banaschar und bemühte sich, nüchtern zu werden, um klar denken zu können – das Entsetzen, das er empfand, half ihm dabei –, »dass die Sache nur die etwas angeht, die D’rek geweiht sind – «
    »Eine Beschreibung, die heutzutage weder auf dich noch auf Tayschrenn passt.«
    »Es gibt Dinge«, sagte Banaschar, »die kann man nicht einfach hinter sich lassen. Tayschrenn weiß das genau wie ich – «
    »Augenblicklich weiß der Imperiale Hohemagier nichts.« Eine Pause, die von einer Geste begleitet wurde, die für Banaschar so aussah, als würde der Mann einfach nur seine Fingernägel mustern, doch dann änderte sich etwas in seinem Tonfall. »Noch nicht, heißt das. Vielleicht wird er es nie wissen. Die Entscheidung liegt allein bei mir, Banaschar, verstehst du?«
    »Wer seid Ihr?«
    »Du bist noch nicht bereit, das jetzt schon zu erfahren.«
    »Warum fangt Ihr meine Nachrichten an Tayschrenn ab?«
    »Nun, ich habe nichts dergleichen gesagt.«
    Banaschar runzelte die Stirn. »Ihr habt gerade gesagt, dass die Entscheidung bei Euch liegt.«
    »Ja, das habe ich. Die Entscheidung, ob ich in dieser Angelegenheit untätig bleibe, wie ich es bisher gewesen bin, oder – wenn ich denn ausreichend Grund habe – ob ich mich entschließe … äh, einzugreifen.«
    »Wer verhindert dann meine Bemühungen?«
    »Banaschar, du musst verstehen, dass Tayschrenn zuallererst der Imperiale Hohemagier ist. Was auch immer er früher war, ist nun unwichtig!«
    »Nein, das ist es nicht. Nicht in Anbetracht dessen, was ich entdeckt habe!«
    »Erzähl es mir.«
    »Nein.«
    »Oder, was noch besser wäre, Banaschar: Überzeuge mich.«
    »Ich kann nicht«, antwortete er. Seine Hände krampften sich in das schmuddelige Bettzeug links und rechts von ihm.
    »Hat die Angelegenheit etwas mit dem Imperium zu tun?«
    »Nein.«
    »Nun, das ist doch schon mal ein Anfang. Wie du gesagt hast, betrifft die Sache ehemalige Anhänger von D’rek. Ein Thema, so könnte man annehmen, das in Bezug zu der Abfolge geheimnisvoller Todesfälle im Kult des Wurms steht. Eine Frage der Nachfolge? Eher ein Gemetzel, ja? Sag mir, ist noch

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