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SdG 11 - Die Kochenjäger

SdG 11 - Die Kochenjäger

Titel: SdG 11 - Die Kochenjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
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Paddel eingeholt wurden – alle bis auf eines, mit dem der Soldat ganz hinten am Heck das Kanu längsseits neben das malazanische Flaggschiff brachte.
    Auf Noks Befehl hin eilten Soldaten an die Reling, um der Abordnung der Verender an Bord zu helfen.
    Als Erstes betrat eine breitschultrige Gestalt in einem schwarzen Umhang das Deck der Geiferwolf. Unter der dicken Wolle trug sie einen Wappenrock aus schwarzem Kettengeflecht, das ölig glänzte. Das Langschwert an der Hüfte hatte einen silbernen Wolfskopf als Knauf. Der Verender blieb kurz stehen, schaute sich um und ging dann auf die Mandata zu, während weitere Verender an der Reling auftauchten. Unter ihnen auch der Mann in dem Gewand, der demjenigen etwas zurief, den Keneb für den Kommandanten hielt. Letzterer blieb stehen, drehte sich halb um, und die Stimme, die dann hinter dem Visier des Helms hervordrang, überraschte Keneb, denn es war die Stimme einer Frau.
    Das ist eine verdammte Riesin – selbst die Mädels bei unseren Schweren würden zögern, der hier entgegenzutreten.
    Ihre Frage war kurz.
    Der kahle Mann antwortete mit einem einzigen Wort, woraufhin sich die gerüstete Frau verbeugte und zur Seite trat.
    Keneb schaute zu, wie der Mann im dunklen Wollgewand auf die Mandata zuging und sie dabei unverwandt anblickte. »Mezla«, sagte er. »Willkommen.«
    Er spricht Malazanisch. Nun, das sollte die Dinge ein bisschen einfacher machen.
    Die Mandata nickte. »Auch wir heißen Euch unsererseits willkommen, Verender. Ich bin Mandata Tavore Paran, und das ist Admiral Nok.«
    »Oh ja, dieser Name ist uns bekannt, Mandata.« Eine tiefe Verbeugung in Richtung von Nok, der einen Augenblick lang überrascht schien, ehe er die Verbeugung freundlich erwiderte.
    »Ihr sprecht unsere Sprache gut«, sagte Tavore.
    »Vergebt mir, Mandata. Ich bin Destriant Run’Thurvian.« Er deutete auf die große Frau neben ihm. »Dies ist das Todbringende Schwert Krughava.« Und dann trat er ein Stück zur Seite und deutete auf einen weiteren Soldaten, der zwei Schritte hinter dem Todbringenden Schwert stand. »Schild-Amboss Tanakalian.« Der Destriant fügte etwas in seiner eigenen Sprache hinzu, woraufhin sowohl das Todbringende Schwert als auch der Schild-Amboss ihre Helme abnahmen.
    Oh, das sind verdammt harte Soldaten. Krughava hatte eisengraue Haare und blaue Augen, und ihr von Wind und Wetter gezeichnetes Gesicht war von Narben übersät, doch die Knochen unter ihren strengen, rechteckigen Gesichtszügen waren kräftig und gleichmäßig. Der Schild-Amboss war dagegen ziemlich jung und fast noch breiter in den Schultern, wenn auch nicht so groß wie das Todbringende Schwert. Seine Haare waren so gelb wie Weizenhalme, seine Augen tiefgrau.
    »Eure Schiffe waren in einen Kampf verwickelt«, sagte Admiral Nok zum Destriant.
    »Ja, Admiral. Wir haben vier in der Schlacht verloren.«
    »Und die Tiste Edur?«, fragte die Mandata. »Wie viele haben sie verloren?«
    Der Destriant verbeugte sich plötzlich vor dem Todbringenden Schwert, und die Frau antwortete in fließendem Malazanisch: »Das ist ungewiss. Vielleicht zwanzig, nachdem ihre Zauberei abgewehrt worden war. Die Schiffe waren flink, aber nicht voll bemannt. Nichtsdestotrotz haben sie gut gekämpft, ohne Pardon.«
    »Und verfolgt Ihr nun die fliehenden Schiffe?«
    »Nein, Mandata«, antwortete Krughava und verstummte dann.
    Stattdessen ergriff der Destriant wieder das Wort. »Edle Mandata, edle Herren, wir haben auf Euch gewartet. Auf die Mezla.«
    Dann drehte er sich um und machte ein paar Schritte, stellte sich neben den Schild-Amboss.
    Krughava trat der Mandata genau gegenüber. »Vergebt mir, Admiral Nok«, sagte sie, ohne den Blick von Tavore abzuwenden. Und dann zog das Todbringende Schwert ihre Klinge.
    Genau wie alle anderen malazanischen Offiziere, die Zeuge dieser Szene wurden, spannte Keneb sich an und griff nach seiner Waffe.
    Aber die Mandata zuckte nicht zurück. Obwohl sie vollkommen unbewaffnet war.
    In die Klinge aus bläulichem Stahl, die aus der Scheide glitt, war ein Bild eingeätzt, das von der Spitze bis zur Parierstange reichte – zwei Wölfe, langgestreckt, in vollem Lauf, jeder Wirbel im Fell zu erkennen, ihre Fänge heller poliert als alles andere und schimmernd, die Augen geschwärzte Flecke. Die künstlerische Ausführung war vorzüglich, doch die Klinge, die in ihrer ganzen Länge ölig glänzte, wies zahlreiche Kerben und weitere Anzeichen häufigen Gebrauchs auf.
    Das Todbringende Schwert

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