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SdG 11 - Die Kochenjäger

SdG 11 - Die Kochenjäger

Titel: SdG 11 - Die Kochenjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
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haben wir den Beweis dafür. Der andere heißt Gentur. Ein Kanese, glaube ich – keiner von meinen.
    Wie auch immer, sie haben nach einer Schlacht mit diesen grauhäutigen Barbaren Schiffbruch erlitten. Sind dann nach Drift Avalii gekommen, wo es richtig übel wurde. Scheint so, als hätten diese Barbaren die ganze Zeit nach Drift Avalii gesucht. Nun, dort haben Tiste Andii gelebt, und bevor auch nur jemand ausspucken konnte, haben sie und die Barbaren gegeneinander gekämpft. Es war ein ziemlich übler Kampf. Es hat nicht lange gedauert, und Schandmaul und die anderen, die bei ihm waren, haben Seite an Seite mit den Tiste Andii gekämpft, zusammen mit einem Mann namens Reisender. Die Kurzform ist, Reisender hat ihnen allen gesagt, sie sollten gehen, hat gesagt, er würde sich selbst um die Barbaren kümmern, und alle anderen wären dabei nur im Weg. Deshalb haben sie es getan. Sind gegangen, meine ich. Nur sind sie dann in einen verdammten Sturm geraten, und die, die noch übrig waren, sind auf einem Atoll gelandet, wo sie sich monatelang von Kokosmilch und Muscheln ernährt haben.« Tapferer Zahn griff nach seinem Bierkrug. »Das war also Schandmauls Geschichte, als er noch nüchtern war, was er nun nicht mehr ist. Der Bursche namens Reisender … der interessiert mich … der hat irgendwas Vertrautes … Die Art, wie Schandmaul ihn beschrieben hat … oder die Art, wie er gekämpft hat: Hat alle schnell getötet, ohne ins Schwitzen zu geraten. Zu dumm, dass er nicht mit denen da mitgekommen ist.«
    Banaschar starrte den riesigen Mann an, der ihm gegenübersaß. Wovon redete er eigentlich? Was auch immer es war, es ging weiter und weiter und weiter. Schnell reisen? Mäuler und Kämpfe mit Barbaren. Der Mann war betrunken. Betrunken und unbegreiflich. »So – wie war noch mal Schandmauls Geschichte?«
    »Die habe ich dir gerade erzählt.«
    »Und was ist mit diesen Tiste Andii, Tapferer Zahn? Man wird sie umbringen!«
    »Nein, das wird man nicht. Siehst du den größten von ihnen, denjenigen mit den langen weißen Haaren? Sein Name ist Nimander Golit. Und die hübsche Frau neben ihm, das ist Phaed, seine älteste Tochter. Alle sieben sind Vettern und Kusinen, Schwestern und Brüder, aber Nimander ist der Anführer, weil er der Älteste ist. Nimander sagt, er ist der erste Sohn des Sohnes.«
    »Des was?«
    »Des Sohnes der Dunkelheit, Banaschar. Weißt du, wer das ist? Das ist Anomander Rake. Schau sie dir an, das ist Rakes Brut -größtenteils Enkel, außer Nimander, der von vielen von ihnen der Vater ist, aber nicht von allen. Nun mal angenommen, irgendjemand hat einen Hass auf Fremde – glaubst du wirklich, dass jemand so dumm wäre, auf die Welpen von Anomander Rake loszugehen?«
    Banaschar drehte sich langsam um, starrte zu den Gestalten hinüber. Er blinzelte langsam und schüttelte dann den Kopf. »Nein. Außer, er hat vor, Selbstmord zu begehen.«
    »Richtig, und das ist was, worüber du gut Bescheid weißt, oder?«
    »Also – wenn Anomander Rake Nimanders Vater ist, wer war dann die Mutter?«
    »Oh, dann bist du also doch noch nicht vollkommen blind. Du kannst es sehen, oder? Einige von denen haben verschiedene Mütter. Und eine dieser Mütter war keine Tiste Andii, stimmt’s? Schau dir Phaed an – «
    »Ich kann nur ihren Hinterkopf sehen.«
    »Was auch immer. Ich habe sie angesehen, und ich habe ihr die gleiche Frage gestellt, die du mir gerade eben gestellt hast.«
    »Was?«
    »›Wer war deine Mutter?‹«
    »Meine?«
    »Und sie hat gelächelt – und ich bin beinahe gestorben, Banaschar, und ich meine, was ich sage. Beinahe gestorben. In meinem Hirn sind Blutgefäße geplatzt, ich bin ins Wanken geraten und fast gestorben. Sei’s drum, sie hat es mir erzählt, und es war kein bei den Tiste Andii gebräuchlicher Name, und so, wie sie aussieht, würde ich sagen, dass die andere Hälfte ein Mensch war. Andererseits -kann man sowas wirklich sagen? Nein, eigentlich nicht.«
    »Nein, wirklich nicht. Wie war der Name.«
    »Lady Missgunst, die früher mal mit Anomander Rake vertraut war und sich dadurch gerächt hat, dass sie sich seinen Sohn zum Liebhaber genommen hat. Ganz schön dreckig, was? Aber wenn sie auch nur ein kleines bisschen wie diese Phaed da drüben war, mit so einem Lächeln, nun, dann ist Missgunst das einzig passende Wort – für das Gefühl aller anderen Frauen auf der Welt. Bei den Göttern hienieden – he, Banaschar, was ist los? Du siehst auf einmal richtig krank aus. So schlimm

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