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SdG 11 - Die Kochenjäger

SdG 11 - Die Kochenjäger

Titel: SdG 11 - Die Kochenjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
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Armen ein paar Schritte entfernt an den Hauptmast gelehnt stand, richtete nach den Worten des Kommandanten sein Augenmerk auf die Seesoldaten. Sind das Paradeuniformen, die ihr da tragt? Und dann bemerkte er den Ausdruck von Verachtung und Hass auf ihren Gesichtern, als die Soldaten zu Nil und Neder hinüberstarrten. Keneb schaute sich um, zögerte dann.
    »Wie heißt Ihr, Kommandant?«, fragte die Mandata.
    Eine leichte Verbeugung. »Ich bitte um Entschuldigung, Mandata. Ich bin Exent Hadar, aus dem Hause Hadar in Unta, der Erstgeborene – «
    »Ich kenne die Familie«, unterbrach Tavore ihn ziemlich schroff. »Kommandant Hadar, sagt Euren Seesoldaten, dass sie unverzüglich eine entspanntere Haltung einnehmen sollen – wenn ich noch eine einzige Hand sehe, die beiläufig den Schwertgriff berührt, können sie zu Eurem Schiff zurückschwimmen.«
    Die hellen Augen des Kommandanten richteten sich kurz auf Admiral Nok, der jedoch nichts sagte.
    Keneb entspannte sich – er war kurz davor gewesen, zu den Narren hinzugehen und ihnen die Haut abzuziehen. Mandata Tavore, du übersiehst auch gar nichts, nicht wahr? Niemals. Warum überraschst du mich auch weiterhin andauernd? Nein, andersherum ist es richtig – warum bin ich nur immer wieder überrascht?
    »Ich bitte erneut um Entschuldigung«, sagte Hadar; seine Unaufrichtigkeit war offensichtlich, als er seinen Wachen winkte. »Es hat eine Reihe von … äh, Enthüllungen gegeben.«
    »In welcher Hinsicht?«
    »Über die Mittäterschaft der Wickaner an dem Gemetzel an Pormquals loyaler Armee vor Aren, Mandata.«
    Keneb starrte den Mann sprachlos an. »Mittäterschaft?« Seine Stimme war heiser, und er brachte das Wort kaum heraus.
    Das Gesicht der Mandata war so grimmig, wie Keneb es kaum jemals zuvor bei ihr gesehen hatte, aber Admiral Nok ergriff als Erster das Wort. »Was ist das für ein Wahnsinn, Kommandant Hadar? Die Loyalität und der Dienst der Wickaner waren und bleiben ohne jeden Tadel.«
    Ein Schulterzucken. »Wie ich gesagt habe, Admiral: Enthüllungen.«
    »Lasst es gut sein«, schnappte die Mandata. »Kommandant, was macht Ihr hier – warum patrouilliert Ihr in diesen Gewässern?«
    »Die Imperatrix hat befohlen, dass wir unsere Patrouillen ausdehnen«, antwortete Hadar, »und zwar aus zwei Gründen. Zuallererst einmal hat es Einfälle durch einen unbekannten Feind in schwarzen Kriegsschiffen gegeben. Wir hatten bisher sechs Gefechte. Anfangs waren unsere Bordmagier nicht in der Lage, sich gegen die Zauberei, die von den schwarzen Schiffen eingesetzt wurde, zu behaupten, und demgemäß haben wir entsprechende Verluste erlitten. Seither haben wir allerdings die Anzahl und das Kaliber unserer Kader gesteigert. Die Zauberei in den Gefechten unwirksam zu machen, hat die Sache spürbar ausgeglichen.«
    »Wann war die letzte Begegnung?«
    »Vor zwei Monaten, Mandata.«
    »Und der andere Grund?«
    Eine weitere leichte Verbeugung. »Euch abzufangen, Mandata. Wie ich schon sagte, haben wir Euch allerdings nicht so früh erwartet. Seltsamerweise haben wir unsere derzeitige Position auf direkten Befehl der Imperatrix persönlich eingenommen, den wir vor vier Tagen erhalten haben. Unnötig zu sagen, dass wir angesichts der für diese Jahreszeit untypischen Stürme größte Schwierigkeiten hatten, rechtzeitig hier zu sein.«
    »Rechtzeitig wofür?«
    Ein weiteres Schulterzucken. »Nun, wie es sich herausstellt, um Euch zu treffen. Es erscheint offensichtlich«, fügte er herablassend hinzu, »dass die Imperatrix Eure frühe Ankunft bemerkt hat. Was solche Dinge angeht, ist sie allwissend, was man natürlich auch nur von ihr erwarten kann.«
    Keneb sah, dass die Mandata über die neue Entwicklung nachdachte, ehe sie sagte: »Und Ihr seid hier, um uns nach Unta zu eskortieren?«
    »Nein, Mandata. Ich bin hier, um Euch Anweisung zu geben, den Kurs der Imperialen Flotte zu ändern.«
    »Wohin?«
    »Nach Malaz.«
    »Warum?«
    Kommandant Hadar schüttelte den Kopf.
    »Dann sagt mir doch, sofern Ihr es wisst«, sagte Tavore, »wo sich die Imperatrix im Augenblick aufhält.«
    »Nun, ich nehme an, in Malaz, Mandata.«
     
    »Siehst du den Seesoldaten ganz links?«, fragte Kalam flüsternd.
    »Was ist mit ihm?«, fragte der Schnelle Ben schulterzuckend.
    »Er ist eine Klaue.«
    Sie standen auf dem Vorderdeck und beobachteten die Geschehnisse unter ihnen. Die Luft war frisch und warm, das Meer trotz des starken, gleichmäßigen Winds überraschend ruhig. Nach den drei wilden

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