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SdG 11 - Die Kochenjäger

SdG 11 - Die Kochenjäger

Titel: SdG 11 - Die Kochenjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
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sich in ihrem Kielwasser dahinwälzte.
    Gesler begann auf der verdammten Flöte zu blasen, während das Schiff sich über eine gewaltige Woge schob – und Buddl hätte beinahe aufgeschrien, als er das Heck der Geiferwolf fast direkt vor ihnen sah. Er wirbelte herum und blickte nach hinten, sah, dass das magische Tor schon weit weg war, das tobende Maul mit Schiffen gefüllt – die sich daraus befreiten, um dann, plötzlich, dicht hinter der Silanda aufzutauchen.
    Beim Abgrund! Wir fliegen hier ja beinahe!
    An Steuerbord konnte er etliche Eisberge sehen, die von einem weiß gesäumten Horizont kamen – einer Mauer aus Eis, wie ihm klar wurde. Während sich auf der Backbordseite eine von Wind und Wetter gezeichnete Küste erhob, mit wild schwankenden Laubbäumen – Eichen, Erdbeerbäumen und hier und da ein paar Seidenkiefern, deren mächtige Stämme bei jeder Böe vor- und zurückschwankten. Zwischen der Flotte und der Küste tummelten sich Robben; ihre Köpfe bildeten kleine Punkte auf der Wasseroberfläche, während das felsige Ufer von ihnen übersät war.
    »Buddl«, krächzte Fiedler ohne aufzublicken. »Erzähl mir ein paar gute Neuigkeiten!«
    »Wir sind durch das Tor hindurch, Sergeant. Es ist rau, und es sieht so aus, als würden an Steuerbord unglaublich viele Eisberge herantreiben – na ja, so nah sind sie noch nicht. Ich glaube, wir werden ihnen davonsegeln können. Ich würde wetten, dass jetzt schon die ganze Flotte durch ist. Bei den Göttern, diese Katamarane der Verender sehen so aus, als ob sie für genau so etwas gebaut worden wären. Diese Glückspilze. Wie auch immer, es geht das Gerücht, dass wir in dieser Sphäre nicht lange bleiben werden – Sergeant?«
    Fiedler kroch davon, auf die Luke zu, die unter Deck führte.
    »Ich hatte von guten Neuigkeiten gesprochen, Buddl. So was wie ›Wir sind kurz davor, vom Rand der Welt zu fallen‹ … Irgendwas in der Art …«
    »Oh. Na gut«, rief er, während Fiedler weiter über das Deck rutschte. »Dort drüben sind Robben!«
     
    In der Nacht, in der weit im Norden der grüne Sturm wütete, glitten vier malazanische Dromonen in den Hafen von Malaz. Die Flaggen an ihren Masten verrieten, dass sie zur Jakataka-Flotte gehörten, deren Aufgabe es war, in dem Seegebiet westlich der Insel bis hin zur Insel Geni und weiter bis zum Horn des Festlands zu patrouillieren. Vor einigen Monaten hatte es mehrere Zusammenstöße mit irgendeiner unbekannten Flotte gegeben, aber die Eindringlinge waren – wenn auch unter einigen Verlusten – wieder vertrieben worden. In Sollstärke bestand die Jakataka-Flotte aus siebenundzwanzig Dromonen und sechzehn Versorgungsschiffen. Es ging das Gerücht, das in den Gefechten mit den fremden Barbaren elf Dromonen vernichtet worden waren, allerdings glaubte Banaschar, als er das hörte, dass die Zahlen entweder eine Übertreibung waren, oder aber dass gemäß der Taktik, die Verluste des Imperiums herunterzuspielen, das Gegenteil der Fall war. Tatsache war, dass er kaum noch irgendetwas glaubte, ganz egal, aus welcher Quelle die Information stammte.
    Schaffs Schenke war gerammelt voll, und es gab eine Menge Hinundhergelaufe, da die Gäste wiederholt nach draußen gingen, um den Nordhimmel zu betrachten – wo es keine Nacht gab –, um dann mit noch mehr Vorhaltungen zurückzukehren, was wiederum dazu führte, dass weitere Gäste hinausliefen. Und so ging es immer weiter.
    Banaschar interessierte sich nicht für das geschäftige Hin und Her, das an Hunde erinnerte, die vom Herrchen nach Hause und zurück rannten. Wirklich unaufhörlich und geistlos.
    Was auch immer dort vorging, befand sich weit hinter dem Horizont. Obwohl – wenn man davon ausging, musste es tatsächlich groß sein, wie Banaschar sich widerstrebend eingestand.
    Aber weit weg. So weit weg, dass er schnell das Interesse verlor, zumindest nachdem er den ersten Bierkrug geleert hatte. Jedenfalls hatten die vier Dromonen, die gerade angekommen waren, knapp zwei Dutzend Schiffbrüchige mitgebracht. Sie waren auf einem abgelegenen Eiland – einem Felsenriff – südwestlich des Horns gefunden (ganz kurz hatte Banaschar sich gewundert, was die Dromonen dort draußen eigentlich gemacht hatten) und dann nach Malaz gebracht worden, von vier Schiffen, die eine Schlacht mit ein paar Sturzwellen verloren hatten, und in ebendieser Nacht waren die Schiffbrüchigen in der prächtigen Stadt Malaz an Land gegangen.
    Nun war es nicht vollkommen ungewöhnlich, Schiffbrüchige

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