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SdG 11 - Die Kochenjäger

SdG 11 - Die Kochenjäger

Titel: SdG 11 - Die Kochenjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
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zu.
    Kalam wurde nicht langsamer. Er musste mitten zwischen ihnen hindurch, musste in Bewegung bleiben. Er fing die Waffen der Angreifer mit seinen eigenen ab, spürte, wie Schneiden Furchen in sein Kettenhemd gruben, wie sich Kettenglieder lösten – und ein kraftvoll geführter Messerstich bohrte sich tief in seinen linken Oberschenkel. Die Klinge wurde gedreht, nach oben gezogen, so dass ein Schnitt entstand. Schnaubend krümmte er sich inmitten der blitzenden Klingen, schlang dem Mann einen Arm um den Kopf, und dann, während er sich mit aller Kraft weiter vorwärtsbewegte, zog er mit einem drehenden Ruck an dem Kopf und hörte das Knacken der Wirbelsäule. Kalam zog den zuckenden Körper ein Stück am Kopf hinter sich her und ließ ihn dann fallen.
    Von rechts kam ein Langmesser, das ihn seitlich am Kopf traf und nach unten glitt, um ihm das Ohr abzutrennen. Er stieß seinerseits zu und spürte, wie seine Waffe über ein Kettenhemd rutschte.
    Zum Vermummten mit ihnen! Irgendjemand hat mich benutzt, um mehr von meiner Sorte zu erschaffen –
    Kalam bewegte sich immer weiter nach unten, bis zum Rand des Daches, wo er mit einem gewaltigen Satz über die Gasse setzte. Er landete auf dem flachen Dach eines abgesackten Mietshauses, das schon Jahrhunderte alt sein musste, stürzte und rollte sich über die Schulter ab. Eine Reihe von Erschütterungen folgte, die sich zitternd durch das ganze von Schichten zerbrochener Töpferwaren übersäte Dach fortpflanzten. Seine Jäger setzten ihm nach. Zwei, fünf, sieben -
    Kalam kam wieder auf die Beine und drehte sich um, in die Enge getrieben, als neun Assassinen, die sich in einen Halbkreis aufgefächert hatten, auf ihn zustürmten.
    Neun Kalams gegen einen.
    Wohl kaum.
    Er raste kerzengerade vorwärts, genau auf den Mittelpunkt des Halbkreises zu. Der Mann vor ihm riss besorgt die Waffen hoch; er wurde von Kalams Angriff offensichtlich überrascht. Er schaffte es, zweimal mit dem einen und einmal mit dem anderen Langmesser zu parieren, während er kleine, verzweifelte Schritte rückwärts machte, bis einer von Kalams pausenlosen Angriffen durchkam. Eine Klinge grub sich in die Brust des Mannes, durchbohrte sein Herz, während der zweite Stich von unterhalb des Unterkiefers schräg nach oben ins Hirn ging.
    Kalam benutzte die beiden feststeckenden Waffen, um den Mann herumzureißen und ihn zwei weiteren Klauen in den Weg zu werfen, dann machte er seine Langmesser frei und ging mit unglaublicher Geschwindigkeit von der Seite her auf zwei weitere Angreifer los. Einer seiner Verfolger schlitzte ihm mit dem Messer die Wade auf – nicht tief genug, um ihn langsamer werden zu lassen –, während er die Klaue, die ihm am nächsten war, mit einer tief angesetzten Finte verwirrte und gleichzeitig mit seiner anderen Waffe hoch zustieß, in die Augenhöhle des Mannes, der einen Schritt hinter dem ersten Assassinen war. Das Langmesser blieb stecken. Kalam ließ die Waffe los, senkte die Schulter und warf sich gegen den Bauch des nächsten Angreifers. Der Aufprall erschütterte ihn bis ins Mark – Dieser verdammte Scheißkerl ist groß, beim Vermummten! –, doch er ging noch tiefer, schob seinen freien Arm zwischen den Beinen des Mannes hindurch und dann wieder nach oben. Messerklingen fetzten über seinen Rücken, Kettenglieder platzten wie Zecken auf heißen Steinen, und er spürte, wie die Klaue versuchte, den Winkel der Waffen zu verändern, sie in ihn hineinzustoßen – während Kalam sich mit der ganzen Kraft seiner Beine wieder hochstemmte, dann den Jäger hochwuchtete, von den Füßen hob – immer höher – und dabei einen Schrei ausstieß, der ihm schier die Kehle zerriss, und mit seiner Waffenhand das Hemd des Mannes packte – noch höher – und ihn über sich hinwegschleuderte.
    Die strampelnde Klaue wurde mit dem Kopf voran vorwärtsgeschleudert, prallte gegen die Brust eines heranjagenden Assassinen. Beide gingen zu Boden. Kalam setzte ihnen nach, hämmerte der zweiten Klaue den Ellbogen gegen die Stirn – was den Schädel wie eine Melone platzen ließ –, während er sein Langmesser in den Nacken der ersten Klaue rammte.
    Eine Klinge bohrte sich in seinen rechten Oberschenkel, so tief, dass die Messerspitze an der gegenüberliegenden Seite wieder austrat. Kalam wirbelte blitzschnell herum, um dem Angreifer die Waffe aus der Hand zu reißen, zog beide Beine an, während er sich auf den Rücken rollte, trat der Klaue dann hart in den Bauch, so dass sie

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