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SdG 11 - Die Kochenjäger

SdG 11 - Die Kochenjäger

Titel: SdG 11 - Die Kochenjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
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du von ihm wolltest. Jetzt wollen wir eine Rückzahlung.«
    Fiedler brach der Schweiß aus. Gesler!
    Der T’lan Imass wandte sich ihnen wieder zu. »Eine Rückzahlung. Hat dir meine Waffe nicht gut gedient, Schild-Amboss?«
    »Doch, das hat sie.«
    »Dann gibt es keine Schuld – «
    »Das stimmt nicht!«, knurrte Gesler. »Wir haben gesehen, wie du den Kopf eines Tiste Andii mitgenommen hast! Aber wir haben deinen Kameraden nichts davon gesagt – wir haben dein Geheimnis bewahrt, Legana Breed! Obwohl wir es hätten benutzen können, um uns aus dem verdammten Schlamassel rauszubringen, in dem wir damals gesteckt haben! Es gibt sehr wohl eine Schuld!«
    Der uralte untote Krieger schwieg einige Zeit und fragte dann: »Was verlangt ihr von mir?«
    »Wir – also ich, Stürmisch und Fiedler –, wir brauchen eine Eskorte. Zurück zu unserem Schiff. Es könnte bedeuten, dass wir in einen Kampf verwickelt werden.«
    »Zwischen uns und den Docks befinden sich viertausend Sterbliche«, sagte Legana Breed. »Die allesamt von chaotischer Zauberei in den Wahnsinn getrieben wurden.«
    »Und?« Gesler schnaubte. »Hast du Angst, T’lan Imass?«
    »Angst.« Legana Breed neigte den Kopf. »Ist das Humor?«
    »Also, wo ist das Problem?«
    »Die Docks.« Der T’lan Imass zögerte kurz. »Ich bin gerade erst von dort gekommen.«
    Fiedler machte sich daran, seine Ausrüstung zusammenzupacken. »Bei solchen Antworten, Legana Breed«, sagte er, »müsstest du eigentlich ein Seesoldat sein.« Er blickte Tapferer Zahn an. »War schön, dich mal wieder zu treffen, alter Freund.«
    Der Hauptsergeant nickte. »Und dich. Euch drei. Tut mir leid, dass ich dich in den Bauch geboxt habe, Fid.«
    »Das glaubst du doch selbst nicht, beim Vermummten.«
    »Ich habe nicht gewusst, dass du es bist – «
    »Aber natürlich hast du das, beim Vermummten.«
    »Na schön, ich habe dich reinkommen gehört. Habe gehört, wie die Saiten einer Fiedel über Stoff streichen. Und Moranth-Munition gerochen. Da war es dann nicht mehr schwierig.«
    »Und du hast mich trotzdem geboxt?«
    Tapferer Zahn lächelte. Jenes besondere Lächeln, dem der Dreckskerl seinen Namen verdankte.
    »Ihr seid alles Seesoldaten?«, fragte Legana Breed.
    »Ja«, antwortete Fiedler.
    »Dann bin ich heute Nacht auch ein Seesoldat. Lasst uns gehen und Leute umbringen.«
     
    Gurgelschlitzer kam das Fallreep hochgeklettert und stolperte an Deck. »Faust«, keuchte er, »wir müssen Verstärkung herbeirufen - keiner von uns kann noch lange durchhalten – «
    »Nein, Soldat«, erwiderte Keneb, den Blick starr auf den scheußlichen Kampf auf dem Platz vor ihnen gerichtet – auf die sich immer weiter zusammenziehenden Reihen der Verender und die immer noch anschwellende Flut rasender Angreifer, die aus den Mündungen sämtlicher Straßen und Gassen strömten. Kannst du es nicht sehen? Wenn wir noch mehr Soldaten hier binden, werden wir noch tiefer in diese Sauerei hineingezogen – immer tiefer, bis wir uns nicht mehr lösen können. Dort draußen ist zu viel Zauberei im Einsatz – bei den Göttern, mein Schädel fühlt sich an, als würde er gleich platzen. Nur zu gern hätte er dem verzweifelten Seesoldaten das alles erklärt, aber das war nicht das, was ein Kommandant normalerweise tat.
    Es ist genau wie bei der Mandata. Man will ihnen etwas sagen - bei den Göttern, man will ihnen schrecklich gerne etwas sagen, und sei es nur, um das Verständnis in ihren Augen zu sehen. Aber man kann es nicht. Na schön, allmählich fange ich an, es zu begreifen …
    »Gebt acht, Faust Keneb!« Die warnenden Worte kamen von dem Destriant. »Assassinen, die versuchen, unsere Verteidigungslinien zu durchbrechen – «
    Von Gurgelschlitzer kam ein Zischen, und dann drehte er sich um, rief den Seesoldaten unten auf der Mole zu: »Sergeant! Bring die Trupps hier rauf! Es sind Klauen unterwegs!«
    Keneb blickte Run’Thurvian an. »Könnt Ihr sie abwehren?«
    Der Destriant, plötzlich blass geworden, nickte. »Dieses Mal ja - im letzten Augenblick – aber sie sind hartnäckig … und schlau. Wenn sie durchbrechen, werden sie schlagartig hier auftauchen -überall um uns herum.«
    »Auf wen haben sie es abgesehen? Wisst Ihr es?«
    »Ich glaube auf uns alle. Aber vielleicht«, der Destriant blickte zu Neder und Nil hinüber, die auf dem Vorderdeck standen und schweigend den Verteidigungsbemühungen unten auf der Mole zusahen, »am meisten auf die beiden da drüben. Ihre Macht schläft. Im Augenblick kann

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