SdG 11 - Die Kochenjäger
gekleidet, die Klinge eines Messers zuckte vor, glitt tief in die rechte Schulter des Tiers.
Der Dämon heulte auf – vor Schmerz und Wut –, während er mit über den Boden rutschenden Pfoten herumwirbelte, um sich dem neuen Angreifer entgegenzustellen.
Der nicht mehr da war, der jetzt irgendwie auf der anderen Seite des Tiers war, mit sich windenden Gliedern; jede seiner Bewegungen wirkte für Matschgesichts weit aufgerissene, starrende Augen merkwürdig verschwommen. Die Messer zuckten erneut vor. Ruckartig zurückweichend stieß der Dämon gegen die gegenüberliegende Wand, seine bernsteinfarbenen Augen loderten.
Den Korridor entlang näherten sich noch mehr Dämonen, doch sie verlangsamten ihren grimmigen Schritt, ihre Klauen rasselten -
Als die Gestalt sich plötzlich zwischen ihnen bewegte. Die schimmernden Klingen, jetzt rot, schienen in der Luft zu tanzen, da, dort, eine kreisende Bewegung der Gestalt, Arme, die sich wie Schlangen wanden. Er sah, wie ein Fuß mit passender Anmut vorzuckte, auf den Kopf eines Tieres traf – der so groß wie der Kopf eines Pferdes war, nur breiter – der von der Wucht des Aufpralls herumgerissen wurde, gefolgt von den Schultern, dem Körper, alles drehte sich in merkwürdiger Eleganz, als der ganze Dämon in die Luft gehoben wurde, das Hinterende jetzt senkrecht, der Kopf unten, gerade rechtzeitig, um die Wand zu treffen.
Wo Ziegel barsten, die Wand einbrach, ein Durchbruch in einen Raum dahinter entstand, in den der Körper des Dämons in einer Staubwolke flog.
Wilde, beengte Verwirrung im Korridor, und plötzlich stand die Gestalt reglos an Matschgesichts Seite, die Dolche, von denen Blut tropfte, noch immer in den Händen.
Eine Frau mit schwarzen Haaren, die jetzt den Durchgang versperrte.
Rennende Geräusche auf den Bodenfliesen, und als er nach unten blickte, sah er zwei kleine, vogelähnliche Skelette, die sie flankierten. Ihre Schnauzen waren geöffnet, und zischende Geräusche drangen aus den leeren Kehlen. Stachelige Schwänze peitschten vor und zurück. Ein Skelett schoss vorwärts, mit einem einzigen Satz, den Kopf gesenkt -
Und die versammelten Dämonen zuckten zurück.
Ein weiteres reptilisches Zischen, dieses Mal lauter – es kam von einer Kreatur, die in den Fängen eines Dämons hing. In ihren schrecklichen Augen sah Matschgesicht Todesangst, die sich zur Panik steigerte -
Die Frau sprach mit ruhiger Stimme, und ihre Worte waren ganz eindeutig an Matschgesicht gerichtet. »Folge dem Magier und seiner Schwester – sie haben ein Schlupfloch hinter der Estrade gefunden – die Zeit müsste eigentlich reichen, ihnen die Flucht zu ermöglichen. Und dir, wenn du jetzt gehst.«
»Ich will nicht«, sagte er und konnte nicht aufhören zu weinen. »Ich will nur noch sterben.«
Das ließ sie den Blick von den Dämonen abwenden, die ihr gegenüberstanden.
Er blickte auf in auserlesene, längliche Augen, die schwarz wie Ebenholz waren. Und in ihrem Gesicht fand er keinen Spiegel, keine verzerrte Abscheu. Nein, nichts als ein einfacher Blick, und dann etwas, das … Kummer sein mochte.
»Geh zum Tempel von Soliel«, sagte sie.
»Sie hat sich für immer abgewandt – «
»Nein, heute nicht. Nicht, wenn Ganoes Paran sie am Kragen packt. Geh. Lass dich heilen «
Dies war unmöglich, aber wie konnte er sich ihr widersetzen?
»Beeil dich. Ich weiß nicht, wie Telorast und Rinnsel diese Drohung hinkriegen, und niemand kann sagen, wie lange sie andauern wird – «
Noch als sie diese Worte sagte, drang von weiter hinten im Korridor ein brüllendes Bellen zu ihnen, und die Dämonen, die kurz vor der Schwelle kauerten, jaulten in verzweifelter Raserei auf.
»Das war’s«, sagte sie und hob ihre Messer.
Matschgesicht sprang auf und rannte in den Altarraum.
Unglaube. Der Schnelle Ben konnte nicht verstehen, was die Hunde aufgehalten hatte – er hatte ein paar Geräusche mitbekommen, Kampfgeräusche, wildes Schnappen und Schnauben, Schmerzensschreie, und als er einmal kurz zurückgeblickt hatte, wenige Augenblicke, ehe er Torahaval durch den Hinterausgang getragen hatte, hatte er geglaubt, er hätte … etwas gesehen. Jemanden – geisterhaft, von Schatten umhüllt –, der die Schwelle blockierte.
Was auch immer sich hinter diesem zufälligen Zusammenprall verbergen mochte, es hatte ihm Zeit erkauft – oder, genauer, das Leben gerettet. Und seiner Schwester. Ben hatte nicht vor, dieses wertvolle Gut zu verplempern.
Er warf sich Torahaval über die
Weitere Kostenlose Bücher