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SdG 11 - Die Kochenjäger

SdG 11 - Die Kochenjäger

Titel: SdG 11 - Die Kochenjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
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Schulter, betrat den engen Gang und rannte los, so schnell er konnte.
    Es dauerte nicht lange, und er hörte, dass ihn jemand verfolgte. Fluchend drehte der Schnelle Ben sich um – bei der Bewegung klatschte Torahavals Kopf gegen die Wand, was ihr ein Stöhnen entlockte.
    Ein Mann mit einem verunstalteten Gesicht – er war von einem Pferd gebissen wurden, wie dem Magier klar wurde – kam herangerannt. »Ich werde dir helfen«, sagte er. »Schnell! Das Verhängnis kommt in diesen Tempel!«
    Hatte dieser Mann die Hunde aufgehalten? Es spielte keine Rolle. »Dann nimm ihre Beine, mein Freund. Sobald wir den geweihten Boden verlassen, können wir machen, dass wir hier wegkommen, beim Vermummten – «
     
    Als die Hunde sich zusammenrotteten, um auf Apsalar loszustürmen, schob sie ihre Messer in die Scheiden und sagte: »Rinnsel, Telorast, hört auf zu zischeln. Es ist Zeit zu verschwinden.«
    »Du bist nicht lustig, Nicht-Apsalar!«, rief Rinnsel.
    »Nein, sie ist nicht lustig, wirklich nicht«, sagte Telorast und bewegte den Kopf in vagen Drohgebärden auf und ab, die sich nun als weniger wirkungsvoll erwiesen.
    »Wo ist sie?«, wollte Rinnsel wissen.
    »Weg!«
    »Ohne uns!«
    »Hinterher!«
     
    Poliel, die Graue Göttin der Pestilenz, der Krankheit und der Leiden war in ihrem eigenen qualvollen Alptraum gefangen. Alle Kraft war geschwunden, jeglicher Wille versickert. Sie saß auf ihrem Thron mit ihrer von dem Splitter aus tödlichem Otataral durchbohrten Hand und wurde von Krämpfen geschüttelt.
    Verrat, so vielfacher Verrat – die Macht des Verkrüppelten Gottes war geflohen, hatte sie verlassen – und dieser unbekannte Sterbliche, dieser Mörder mit den kalten Augen, der nichts verstanden hatte. In wessen Namen? Für wessen Befreiung wurde dieser Krieg gefochten? Der verdammte Narr.
    Was für ein Fluch war es am Ende, Mängel enthüllt zu sehen, die verdrehte Bosheit der Sterblichen an die Oberfläche gezogen zu sehen, dem Tageslicht ausgesetzt? Welcher von diesen Anhängern suchte nicht, vorsätzlich oder gedankenlos, die Reinheit der Selbstzerstörung? Voller Besessenheit nahmen sie den Tod in sich selbst hinein, aber das war nichts weiter als eine armselige Widerspiegelung des Todes, den sie über das Land, das Wasser, ja, die Luft brachten. Eine Selbstzerstörung, die aus der ganzen Welt ein Opfer machte.
    Die Apokalypse kommt selten unvermutet; nein, unter diesen Sterblichen kriecht sie langsam, doch unausweichlich, unbarmherzig in ihrer vollkommenen Auslöschung von Leben, Gesundheit, Schönheit.
    Kranke Hirne und üble Seelen hatten sie in diese Welt gezogen; um des Landes willen, um der Möglichkeit willen, dass es in Abwesenheit derjenigen, die ihm die grausamsten Schmerzen und Erniedrigungen zufügten, heilen könnte, hatte sie versucht, sie im Atem der Pest auszumerzen – es war kein Schicksal vorstellbar, das sie mehr verdient hätten –, und für all das würde sie nun sterben.
    Sie fluchte. Verrat!
    Fünf Schattenhunde betraten den Kaum.
    Ihr Tod. Schattenthron, du Narr.
    Ein Hund schleuderte etwas aus seinem Maul, etwas, das sich windend und spuckend gegen die erste Stufe der Estrade schlitterte.
    Selbst in ihrer Agonie verblieb ein Kern von Klarheit in Poliel. Sie sah nach unten, versuchte zu verstehen – selbst als die Hunde aus dem Raum flohen, um die Estrade herum, durch das Priesterloch – diesen sich duckenden, schuppigen Panther zu verstehen, dessen eines Bein von einer Entzündung geschwollen war, während seine Hinterbeine und Hüften zerschmettert waren – er konnte nicht fliehen. Die Hunde hatten ihn hier zurückgelassen – warum?
    Oh, um mein Schicksal zu teilen.
    Ein letzter, auf demütige Weise befriedigender Gedanke, als die Deragoth ankamen, vor Wut und Hunger strotzend, älter als jeder Gott, der einen Beute beraubt, aber zufrieden damit zu töten, was noch da war.
    Einen gebrochenen T’rolbarahl, der sein Entsetzen und seine Wut herausschrie.
    Eine gebrochene Göttin, die versucht hatte, Brand zu heilen. Denn das war das wirkliche Ziel des Fiebers, das war der kalte Gebieter der Krankheit. Nur die Menschen, ermahnte sie sich selbst mit ihrem letzten Gedanken – nur die Menschen denken ausschließlich an sich seihst, wenn es um Erlösung geht.
    Und dann waren die Deragoth, die ersten Versklaver der Menschheit, über ihr.
     
    »Sie ist jetzt eine Überträgerin«, sagte Matschgesicht, »und mehr. Da sie nicht mehr länger geschützt ist, wird die Pest in ihr

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