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SdG 11 - Die Kochenjäger

SdG 11 - Die Kochenjäger

Titel: SdG 11 - Die Kochenjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
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wieso du auf diese Idee gekommen bist. Du hast einen Handel mit Schattenthron abgeschlossen, stimmt’s? Ihretwegen«, fügte er hinzu und deutete auf die bewusstlose Frau.
    Der Magier machte ein finsteres Gesicht. »Meine Schwester.«
    »Er hat die Deragoth freigelassen«, sagte Soliel, hart und anklagend. »Sie haben sie in Stücke gerissen!«
    Die Schwester des Schnellen Ben stöhnte, versuchte die Beine unter den Körper zu bekommen.
    »Scheiße«, murmelte der Magier. »Ich sollte wohl besser verschwinden. Zurück zu den anderen. Bevor sie wieder zu sich kommt.«
    Paran seufzte und verschränkte die Arme. »Also wirklich, Ben – «
    »Ihr müsstet eigentlich besser als alle anderen wissen, was der Zorn einer Schwester bedeutet!«, bellte der Magier und trat einen Schritt zurück. Er blickte zu Matschgesicht hinüber, der vollkommen reglos dastand und Soliel anstarrte. »Geh weiter«, sagte er. »Du hattest recht. Geh zu ihr.«
    Leise wimmernd stolperte Matschgesicht vorwärts.
    Paran schaute zu, wie der Schnelle Ben ein Gewirr öffnete.
    Der Magier zögerte, drehte sich noch einmal zu dem Hauptmann um. »Ganoes, eines möchte ich wissen.«
    »Was?«
    »Tavore. Können wir ihr vertrauen?«
    Die Frage fühlte sich wie ein Schlag an, sie brannte und kam unerwartet. Er blinzelte und musterte den Mann eine ganze Weile, ehe er sagte: »Tavore wird tun, was getan werden muss, Magier.«
    »Um ihretwillen oder um ihrer Soldaten willen?«, wollte der Schnelle Ben wissen.
    »Für sie gibt es da keinen Unterschied, mein Freund.«
    Ihre Blicke verschränkten sich noch ein bisschen länger, dann seufzte der Magier. »Ich schulde Euch einen Krug Bier, wenn das alles vorbei ist.«
    »Ich werde dich daran erinnern, Ben.«
    Über das Gesicht des Magiers huschte das bekannte, denkwürdige, aufreizende Grinsen – dann verschwand er in dem Portal.
    Als es sich flüsternd hinter ihm schloss, richtete die Frau – seine Schwester – sich auf Hände und Knie auf. Ihre lang herunterhängenden Haare verdeckten ihr Gesicht, aber Paran konnte klar und deutlich hören, wie sie sagte: »Da war ein Wolf.«
    Er neigte den Kopf. »Ein Schattenhund.«
    »Ein Wolf«, sagte sie noch einmal. »Der wunderbarste, liebenswerteste Wolf auf der ganzen Welt …«
     
    Der Schnelle Ben öffnete die Augen und schaute sich um.
    Buddl saß ihm gegenüber, doch sonst befand sich niemand auf der Lichtung. Irgendwo in der Nähe waren wütende Stimmen zu hören, Geräusche, die auf Gewalt hindeuteten. »Gut gemacht«, sagte Buddl. »Schattenthron hat Euch ihnen mitten in den Weg geworfen, so viel von Euch, dass ich jetzt Euren Kadaver vergraben würde, wenn die Hunde Euch erwischt hätten. Ihr habt sein Gewirr benutzt, um hierherzukommen. Sehr schön – ein Faden muss überlebt haben, Magier – einer, den selbst Schattenthron nicht gesehen hat.«
    »Was geht da vor?«
    Der Soldat zuckte die Schultern. »Ich glaube, es ist ein alter Streit. Kalam und Fiedler haben Apsalar gefunden – ihre Messer waren blutig. Sie glauben, dass Ihr tot seid, versteht Ihr, obwohl – «
    Der Schnelle Ben war bereits auf den Beinen. Und rannte.
    Die Szene, auf die er wenig später stieß, war kurz davor, sich zur Katastrophe zu entwickeln. Kalam stapfte auf Apsalar zu, die Langmesser in den Händen, wobei die Otataral-Klinge führte. Fiedler stand an der Seite und sah gleichermaßen wütend und hilflos aus.
    Und Apsalar. Sie blickte den stämmigen, bedrohlichen Assassinen einfach nur an. Ihre Hände waren leer, und auf ihrem Gesicht lag ein resignierter Ausdruck.
    »Kalam!«
    Der Assassine wirbelte herum, genau wie Fiedler.
    »Ben!«, rief der Sappeur. »Wir haben sie gefunden! Ihre Messer waren blutig – und du – «
    »Das reicht«, sagte der Magier. »Weg von ihr, Kalam.«
    Der Assassine zuckte die Schultern, steckte seine Langmesser wieder in die Scheiden. »Sie hat nicht gerade viel erklärt«, knurrte er. Es klang enttäuscht und verärgert. »Wie immer. Und, Ben – ich könnte schwören, dass sie es gewollt hat – «
    »Was gewollt hat?«, wollte er wissen. »Hatte sie ihre Messer in den Händen? Ist sie in Kampfstellung, Kalam? Ist sie nicht eine Schattentänzerin? Du verdammter Idiot!« Er starrte Apsalar düster an, während er leiser hinzufügte: »Es ist nicht an uns … ihr das zu geben, was sie will …«
    Der Schnelle Ben hörte Schritte in seinem Rücken und drehte sich um, sah Buddl, begleitet von Hauptmann Faradan Sort herankommen.
    »Da seid ihr ja

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