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SdG 12 - Der Goldene Herrscher

SdG 12 - Der Goldene Herrscher

Titel: SdG 12 - Der Goldene Herrscher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
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Gegenstand verwerflicher Unterdrückung. Das Andara stellt den letzten geheimen Zufluchtsort unseres Volkes dar. Sein Standort darf nicht gefährdet werden.«
    »Was schlagt Ihr vor?«, fragte Seren.
    »Der Rest dieser Reise«, antwortete Clip, »wird durch ein Gewirr fuhren. Durch Kurald Galain.«
    Bei diesen Worten legte Silchas Ruin den Kopf schräg. »Ich fange an zu verstehen. Sag mir, Clip, wie viele Magier des Ordens leben im Andara?«
    »Es gibt fünf, und sie sind die letzten.«
    »Und können sie sich über irgendetwas einig werden?«
    »Natürlich nicht. Ich bin auf Anweisung von Ordant Brid, dem Traummeister des Felsens, hier. Mein Aufbruch ist ohne Zwischenfälle verlaufen, ansonsten wäre ich wahrscheinlich nicht hier …«
    »Falls ein anderes Mitglied des Ordens dich abgefangen hätte.«
    Ein Nicken. »Könnt Ihr den Tumult erwarten, den Eure Ankunft verursachen wird, Silchas Ruin? Ich nicht.«
    »Dann hätte deine Begrüßung vorhin ein bisschen genauer ausfallen müssen. Nicht der Orden heißt uns willkommen. Sondern nur dieser Ordant Brid.«
    »Sie alle belieben, gerade dann für den Orden zu sprechen«, sagte Clip mit funkelnden Augen, »wenn es die anderen am meisten bestürzt. Nun, ich kann sehen, wie gespannt Ihr alle seid.« Eine Bewegung seiner rechten Hand ließ die Kette schwingen; der silberne Ring lag um seinen Zeigefinger, und als die Kette sich mit einem Klicken zur vollen Länge entfaltet hatte, erschien zur Rechten des Kriegers ein Tor in die Dunkelheit. »Ruft die anderen hierher«, sagte Clip. »Rasch. Schon jetzt strömen gebundene Gespenster, die den Edur dienen, zusammen. Natürlich träumen sie alle davon, zu entkommen - aber diesen Traum können wir ihnen leider nicht erfüllen. Allerdings schauen ihre Edur-Herren durch ihre Augen, und das ist nicht gut.« Seren Pedac drehte sich um und rief die anderen.
    Clip trat einen Schritt zur Seite und verbeugte sich tief. »Silchas Ruin, ich lade Euch ein, als Erster durch das Tor zu treten und einmal mehr die willkommene Umarmung wahrer Dunkelheit zu erleben. Außerdem«, fügte er hinzu, während er sich aufrichtete und Ruin auf das Tor zuschritt, »gebt Ihr für uns ein helles Leuchtfeuer …«
    Eines von Silchas Ruins Schwertern glitt zischend aus der Scheide, wischte in einer nur verschwommen wahrnehmbaren Bewegung dort durch die Luft, wo eben noch Clips Hals gewesen war, aber der junge Krieger hatte sich nach hinten gebeugt - gerade weit genug, dass die Klinge nichts als Düsternis zerteilte.
    Ein leises Lachen von dem Jungen, der beängstigend entspannt wirkte. »Er hat gesagt, Ihr würdet wütend sein.«
    Silchas Ruin starrte Clip mehrere Herzschläge lang an, dann drehte er sich um und schritt durch das Tor.
     
    Seren Pedac holte tief Luft, um ihr rasendes Herz zu beruhigen. Sie blickte Clip düster an. »Ihr habt ja keine Ahnung …«
    »Habe ich das nicht?«
    Die anderen kamen, brachten ihre Pferde mit. Udinaas, in dessen Armen immer noch Kessel schlief, warf Clip kaum einen Blick zu, ehe er sein Pferd in den Riss lenkte.
    »Ihr wollt mit einem Gott die Klinge kreuzen, Clip?«
    »Er hat sich verraten - oh, ja, er ist schnell, das stimmt, und da er zwei Waffen führt, würde es schwer werden, mit ihm fertig zu werden, da gebe ich Euch recht…«
    »Und wird der Traummeister, der Euch geschickt hat, über Euer unreifes Verhalten erfreut sein?«
    Clip lachte. »Ordant hätte irgendeinen von hundert Kriegern für diesen Auftrag auswählen können, Letherii.«
    »Aber er hat sich für Euch entschieden, was bedeutet, dass er entweder sehr dumm ist oder Eure Respektlosigkeit vorhergesehen hat.«
    »Ihr vergeudet Eure Zeit, Freisprecherin«, sagte Forcht Sengar, der neben sie trat. Er beäugte Clip. »Er ist ein Tiste Andii. Sein Geist ist nichts als Dunkelheit, in der Unwissenheit und Dummheit gedeihen.«
    Der junge Krieger verbeugte sich vor Forcht. »Edur, bitte geht weiter. Die Dunkelheit erwartet Euch.« Er winkte in Richtung des Tors.
    Als Forcht Sengar sein Pferd ins Tor führte, wirbelte die Kette an Clips rechtem Zeigefinger erneut durch die Luft, und die Bewegung endete mit dem Zusammenprall der Ringe.
    »Warum tut Ihr das?«, wollte Seren gereizt wissen.
    Augenbrauen hoben sich. »Warum tue ich was?«
    Lautlos vor sich hin fluchend, schritt die Freisprecherin durch das Tor.
     
    Buch Zwei
     
    Die Schichten der Toten
     
    Wer folgt jetzt meiner Fährte,
    verschlingt die Entfernung zwischen uns,
    ganz egal, wie ich fliehe,

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