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SdG 12 - Der Goldene Herrscher

SdG 12 - Der Goldene Herrscher

Titel: SdG 12 - Der Goldene Herrscher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
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überwachen, die unter dem Namen Patriotisten bekannt ist. Ein Teil meiner Verantwortlichkeit bestand darin, dem Imperator jede Woche persönlich Bericht zu erstatten. Bis jetzt habe ich noch nicht ein einziges Mal mit ihm gesprochen. Der Kanzler hat sich dazwischengestellt und schickt mich jedes Mal wieder weg.«
    »Mein jüngster Sohn nuckelt an Gnols Titte«, sagte Tomad Sengar leise. Seine Stimme klang bitter.
    »Ich bin der Überzeugung«, sagte Bruthen Trana, »dass der Imperator selbst sich des Ausmaßes der Barrieren, die der Kanzler und seine Agenten um ihn errichtet haben, gar nicht voll und ganz bewusst ist, Älterer Sengar. Ich habe zwar versucht, sie zu durchdringen, bin aber bisher gescheitert.«
    »Und warum wendest du dich dann an mich, Den-Ratha? Ich bin eher noch weniger in der Lage, zu meinem Sohn durchzudringen.«
    »Die Tiste Edur werden von ihrem Imperator ferngehalten«, sagte Bruthen. »Nicht nur du und ich. Wir alle.«
    »Hannan Mosag …«
    »Wird geschmäht, denn man versteht nur zu gut, dass der Hexenkönig für all das hier verantwortlich ist. Sein Ehrgeiz, sein Pakt mit einem üblen Gott. Er wollte das Schwert für sich haben, nicht wahr?«
    »Dann ist Rhulad also wirklich ganz allein?«
    Bruthen Trana nickte und fügte dann hinzu: »Es gibt eine Möglichkeit … da ist eine Person - die Letherii, die seine Erste Konkubine ist…«
    »Eine Letherii?« Tomad fletschte die Zähne. »Du musst verrückt sein. Sie ist eine Agentin von Gnol, eine Spionin. Sie hat Rhulad verdorben - wie sonst könnte sie noch Erste Konkubine sein? Mein Sohn hätte sie niemals genommen, wenn sie nicht irgendeine schändliche Macht über ihn hätte.« Das Zähnefletschen verzerrte die Gesichtszüge des älteren Edur. »Du wirst benutzt, Krieger. Du und ich, wir werden nicht mehr miteinander sprechen.«
    Tomad Sengar stieß ihn zur Seite und stapfte den Korridor entlang. Bruthen Trana drehte sich um und sah ihm nach.
     
    Karos Invictad zog ein karmesinrotes Seidentuch aus der Tasche und wischte sich damit die schweißnasse Stirn, während sein Blick an dem merkwürdigen, zweiköpfigen Insekt hing, das sich in seinem Schachtelgefängnis im Kreis drehte, immer wieder herum und herum und herum. »Keine einzige Anordnung der Fliesen wird diese verflixte hirnlose Kreatur zum Stehenbleiben bringen. Ich fange allmählich an zu glauben, dass das Ganze ein Schabernack ist.«
    »Wenn es nach mir ginge, Herr«, sagte Tanal Yathvanar, »hätte ich das komische Ding schon lange unter einem Absatz zermalmt. Es muss tatsächlich ein Schabernack sein - die Tatsache, dass Ihr es bis jetzt noch nicht besiegt habt, beweist das hinlänglich.«
    Der Beaufsichtiger hob den Blick, sah Tanal an. »Ich weiß nicht, was ekelhafter ist - dass du einräumst, ein Insekt könnte mir eine Niederlage beigebracht haben, oder deine armseligen Versuche, mir zu schmeicheln.« Er legte das Tuch auf den Tisch und lehnte sich zurück. »Das wohlüberlegte Streben nach Lösungen erfordert Geduld, und mehr noch eine bestimmte Art von Verstand. Das ist der Grund, warum du niemals mehr erreichen wirst, als das, was du jetzt hast, Tanal Yathvanar. Du wankst am äußersten Rand deiner Fähigkeiten entlang - oh, das muss dir nicht das Blut ins Gesicht treiben, ich finde dich gerade deswegen so nützlich, weil du bist, was du bist. Darüberhinaus legst du die ungewöhnliche Klugheit an den Tag, deinen Ehrgeiz zu zügeln, so dass du keine Anstrengungen unternimmst, etwas zu versuchen, was deine Fähigkeiten übersteigt. Das ist eine seltene Begabung. Nun, was hast du mir an diesem herrlichen Nachmittag zu berichten?«
    »Herr, wir stehen ganz kurz davor, unsere Bemühungen auch auf die Tiste Edur ausdehnen zu können.«
    Karos Invictads Brauen hoben sich. »Dann hat Triban Gnol mit dem Imperator gesprochen?«
    »Das hat er. Natürlich war der Imperator von der Vorstellung, dass es Verräter unter den Edur geben könnte, erschüttert. Und zwar so sehr, dass er den Kanzler aus dem Thronsaal geschickt hat. Für einige Zeit.« Tanal Yathvanar lächelte. »Einen viertel Glockenschlag, wie es scheint. Das Thema wurde an diesem Tag nicht mehr angeschnitten, aber es ist offensichtlich, dass in Rhulad das Misstrauen gegenüber seinen Edur erwacht ist.«
    »Sehr gut. Dann wird es nicht mehr lange dauern.« Der Beaufsichtiger beugte sich erneut vor, starrte stirnrunzelnd auf die Schachtel hinunter. »Es ist wichtig, dass alle Hindernisse aus dem Weg geräumt werden. Die

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