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SEAL Team 12: Bittere Vergangenheit (German Edition)

SEAL Team 12: Bittere Vergangenheit (German Edition)

Titel: SEAL Team 12: Bittere Vergangenheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marliss Melton
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der Rizin-Mörder noch frei herumlief.
    »Wir glauben, dass er beim Militär ist«, antwortete Hannah vorsichtig.
    »Penny hat tagtäglich mit Leuten vom Militär zu tun«, bemerkte Joe.
    »Wir glauben außerdem, dass es ihm um Eigenbeschuss geht. Er hat es darauf abgesehen, sich an Männern zu rächen, die er für Todesfälle durch eigene Truppen verantwortlich hält.«
    »Sie meinen diese vier Offiziere«, sagte Joe.
    »Ja.« Hannah nickte. »Gegen alle vier liefen Verfahren wegen derartiger Zwischenfälle und sie alle wurden freigesprochen.«
    Gott , dachte Joe. Alle Welt empörte sich aktuell über solche Vorkommnisse. Damit wurde die Liste der Verdächtigen nicht gerade kürzer. »Und was jetzt?«, wollte er wissen.
    Valentino warf erneut einen Blick in den Rückspiegel. »Wir prüfen die Spuren, die Ritter hinterlassen hat. Hoffentlich führen sie uns zu dem Rizin-Mörder.«
    Hoffentlich? Pennys Sicherheit stand auf dem Spiel. Joe wollte, dass der Rizin-Mörder noch heute geschnappt wurde. »Ich will Schutz für sie. Und für Lia. Vierundzwanzig Stunden am Tag. Sieben Tage die Woche.«
    »Kein Problem«, antwortete Hannah mitfühlend. »Ich fordere US -Marshals an. Für jede der beiden einen.«
    Beschwichtigt schaute Joe zu Penny und hoffte, sie erleichtert zu sehen, doch sie nickte gerade ein. Er rückte näher, bot ihr seine Schulter zum Anlehnen an. Das Gewicht ihres Kopfes zu spüren tröstete ihn nicht weniger.
    Als Joe seine Bettdecke zurückschlug, ging ihm auf, dass Penny heute zum ersten Mal in seinem Bett, seinem Haus schlafen wollte.
    Die heruntergelassenen Jalousien verbargen einen strahlend blauen Himmel, denn es war erst später Nachmittag, doch nach den Ereignissen der vergangenen Nacht fühlten sie sich beide erschöpft. »Spring rein«, lud er sie ein und schüttelte das Kissen auf, während Felix sich am Fußende des Betts niederließ.
    Penny murmelte ein Danke und glitt zwischen die Laken, sie trug eins seiner T-Shirts, das bei ihr bis zu den Oberschenkeln reichte. Während sie sich die Decke bis unters Kinn zog, stieg Joe auf der anderen Seite ins Bett und rutschte dann in die Mitte, um sie an sich zu ziehen.
    Sie hob die Hände. »Nicht«, flüsterte sie.
    Er ließ sie los und sank besorgt aufs Kissen zurück. Penny hielt ihn seit dem Vorfall auf Abstand. Deshalb und wegen der obligatorischen Untersuchung durch einen Arzt befürchtete er das Schlimmste. Trotzdem konnte er sich nicht überwinden, sie danach zu fragen. Sollte sie vergewaltigt worden sein, würde er für sie da sein. Er wollte ihr nur helfen, mit den Erinnerungen fertig zu werden.
    »Es liegt nicht an dir, Joe«, sagte Penny, die wie immer seine Gedanken erriet. »In ein, zwei Tagen wird es mir wieder besser gehen. Es ist nur … im Krankenhaus musste ich genau untersucht werden und –« Zu seiner Bestürzung begann ihre Stimme zu zittern. »Er hat mich nicht vergewaltigt oder so«, setzte sie dann noch hinzu.
    »Du musst mir nichts erklären«, meinte er, fühlte sich aber erleichtert. »Ich wollte dich nur in den Arm nehmen, damit du weißt, dass du in Sicherheit bist und dir nie wieder jemand wehtun wird.«
    »Oh Joe.« Während sie mit einer Hand über sein Kinn streichelte, zitterten ihre Mundwinkel und verrieten, wie es in ihr aussah.
    »Was?«, fragte er und drehte sich auf die Seite, um sie besser ansehen zu können.
    Doch sie schüttelte nur den Kopf und schwieg beharrlich.
    »Du weißt, dass du mir alles sagen kannst, Pen«, drängte er.
    Langsam rannen ihr Tränen die Wangen hinunter und trafen ihn mitten ins Herz. Lieber Gott , dachte er, gib mir die Kraft, damit klarzukommen, was auch immer es sein mag .
    »Ich hatte solche Angst, Joe. Ich wusste nur, dass er mich umbringen würde, wenn ich nichts täte. Ich wollte nicht so handeln wie er. Aber ich musste mich doch irgendwie befreien.« Als ein Schluchzen sie schüttelte, verbarg sie das Gesicht im Kissen.
    Joe zog sie so fest an sich, dass er ihr mit seiner Umarmung fast die Luft abschnürte. »Weine ruhig, verdammt noch mal, lass es raus. Und dann denk nie wieder daran. Du hast getan, was du tun musstest, Penny. Er ist bei dem Unfall ums Leben gekommen. Das musst du dir klarmachen.«
    »Ich weiß. Ich bin bloß so durcheinander.«
    Er wusste, dass sie unter einer posttraumatischen Belastungsstörung litt, die meistens auf solch schreckliche Erfahrungen folgte, trotzdem fühlte er sich total hilflos, als er Pennys gequältes Schluchzen hörte. Noch nie hatte er

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