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SEAL Team 12: Bittere Vergangenheit (German Edition)

SEAL Team 12: Bittere Vergangenheit (German Edition)

Titel: SEAL Team 12: Bittere Vergangenheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marliss Melton
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gehen, Treppen steigen oder sich Ihre Schuhe zubinden können.«
    »Wie Sie wollen«, meinte er schulterzuckend und schenkte ihr erneut einen durchdringenden Blick.
    Da seine Reaktion sie irritierte – immerhin stellte eine Operation in seinem Alter unerfreulicherweise ein großes Risiko dar –, zog Penny einen Stift aus ihrer Brusttasche und notierte für den Chirurgen: Geisteszustand des Patienten überprüfen .
    »Die übliche Behandlung lassen wir also, Sie können sich stattdessen heute schon mal mit Commander Huxley unterhalten«, informierte sie ihn.
    Der Admiral blieb stumm.
    »Sie müssen Ihre Hose ausziehen«, erklärte Penny ihm, »und ein Patientenhemd anziehen.« Damit bückte sie sich, um eins aus der untersten Schublade zu nehmen.
    Als sie es neben ihn legte, griff er in seine Taschen, wie um sie zu leeren. Sie drehte sich um und wollte zur Tür gehen, doch da hob er seinen Stock und versperrte ihr damit den Weg. Zu ihrer Verblüffung und schneller, als sie es je für möglich gehalten hätte, sprang er von der Behandlungsliege.
    »Ich tue das nicht gern, Lieutenant«, krächzte er und hielt sie am Arm zurück. »Aber ich kann kein Risiko eingehen.«
    Verwirrt setzte Penny an, ihn zu beruhigen, da sie annahm, der Admiral habe den Verstand verloren. Doch dann sah sie in seiner Linken eine Spritze aufblitzen. Großer Gott! Schon spürte sie, wie die Nadel ihre Haut durchbohrte.
    »Nein!«, rief sie aus, riss den Arm los und wich vor dem Mann zurück. »Was tun Sie da?«, schrie sie.
    »Ich räume auf«, antwortete er und setzte ihr nach. »Ich hatte keine Ahnung, dass Sie Danny Prices Tochter sind. Den Nachnamen gibt es so häufig.«
    Penny wollte ihn abwehren, doch er war erstaunlich kräftig und flink. Zu ihrem Entsetzen packte er sie, wirbelte sie herum, presste eine Hand auf ihren Mund und zog sie gegen seinen größeren Körper. »Stillhalten«, knurrte er, »oder Sie bekommen blaue Flecken.«
    Sie wehrte sich mit aller Kraft und kam tatsächlich frei. »Warten Sie«, ächzte sie, während sie abermals zurückwich und die Tür auf der anderen Seite des kleinen Zimmers ins Auge fasste. »Warten Sie! Das mit Ihrem Sohn tut mir leid«, stammelte sie, als ihr plötzlich einiges klar wurde. »Es ist eine Schande, was ihm und so vielen unserer Soldaten zugestoßen ist, aber ich hatte nichts damit zu tun, Sir. Sie dürfen mich nicht umbringen. Damit wären Sie der Schuldige. Sie sind doch ein Patriot, Sir, und kein Mörder.« Sie holte Luft, um im Ernstfall loszuschreien.
    »In Kriegszeiten, meine Liebe, ist selbst ein Patriot gezwungen, das Undenkbare zu tun.«
    »Aber ich bin nicht der Feind.« Seltsam, ihre Stimme schien aus weiter Ferne zu kommen. Plötzlich dröhnte ihr der Kopf. Dann bewegte sich ihr der Fußboden entgegen, und sie klappte zusammen, fiel quer über die Behandlungsliege. Oh Gott, was immer in der Spritze gewesen war, befand sich jetzt in ihrem Blut. Nun würde sie doch noch sterben.
    Joe stützte einen Ellbogen auf den Empfangstresen der Klinik auf und schenkte Petty Officer Davis ein absolut gewinnendes Lächeln. »Schönen Nachmittag, PO 3.«
    Sie schaute auf, erkannte ihn und lächelte zurück. »Hallo, Sir. Haben Sie heute einen Termin?«
    »Nein, aber ich dachte, Sie könnten mich vielleicht dazwischenschieben.« Er benötigte lediglich fünfzehn Minuten lang Pennys ungeteilte Aufmerksamkeit, denn er wollte sie etwas Wichtiges fragen.
    »Ähm«, wand sich die Frau. »Ich weiß nicht. Admiral Jacobs ist gerade bei ihr in Behandlung. Das dauert meistens länger.«
    Joe durchzuckte ein unangenehmes Gefühl. Ah, ja, der Admiral, der so gut über ihn Bescheid gewusst hatte. »Ich bin sicher, dass sie mich gern sehen würde«, versuchte er die Krankenhausangestellte zu überzeugen, während er mit den Augen die Büros hinter ihr absuchte. »Wo steckt denn der US -Marshal?«, wollte er wissen.
    »Der ist kurz zum Getränkeautomaten gegangen.«
    »Wirklich?« Joes Besorgnis wuchs. »Ich muss mit Penny reden«, sagte er fest entschlossen.
    PO Davis sah mit ernster Miene in den Terminplan vor sich. »Okay, Sir. Wie wäre es, wenn ich Sie direkt nach dem Admiral dazwischenschiebe?«
    »Danke.«
    »Dann kommen Sie mit nach hinten, Sir«, forderte sie ihn auf und erhob sich, um ihm die Zwischentür aufzumachen.
    Während Joe ihr den Korridor entlang folgte, wurde ihm zunehmend unbehaglich zumute. Er blieb stehen, ignorierte Davis’ fragenden Blick und konzentrierte sich auf seinen sechsten

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