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SEAL Team 12: Bittere Vergangenheit (German Edition)

SEAL Team 12: Bittere Vergangenheit (German Edition)

Titel: SEAL Team 12: Bittere Vergangenheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marliss Melton
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anzuschauen. Noch immer quoll etwas Blut daraus hervor, gleichzeitig tropfte es beständig von zwei Fingern rot auf die Bodenkacheln.
    »Zuerst versorgen wir mal Ihre Hand«, beschloss Penny und drehte den Wasserhahn auf.
    »Was ist passiert?«, fragte er, wobei er in den Spiegel blinzelte und die Wunde im Gesicht berührte. »Autsch.«
    »Sie müssen mir schon helfen, Commander«, sagte sie streng. Dann zog sie seine Hand unter den Wasserstrahl, wusch sie mit der Flüssigseife aus dem Spender und zählte dabei die Schorfwunden und Schrammen. Konnte er sich die Hand bei einem Autounfall so verletzt haben? Wie? Hatte er jemanden aus einem Wrack ziehen wollen? »Spüren Sie noch Glassplitter in den Fingern?«, fragte sie, während sie die Hand trocken tupfte.
    »Nein.«
    Sie griff sich eine Handvoll Papiertücher und drückte sie auf die blutenden Stellen.
    »Komm mir bescheuert vor«, bekannte er. Dann schloss er die Augen. Schwankte.
    Sie schlang einen Arm um seine Taille. »Nicht wieder hinfallen, Sir. Wollen Sie sich setzen?«
    »Ja.«
    Sie half ihm, sich auf dem Toilettendeckel niederzulassen. »Drücken Sie das auf Ihre Finger. Ich schau mir jetzt Ihr Auge an.«
    An seinem whiskygeschwängerten Atem hätte man sinnbildlich ein Streichholz anzünden können. Komischerweise empfand sie den Geruch, der ihr in die Nase stieg, nicht einmal als unangenehm. Eher fühlte sie sich davon selbst ein bisschen beschwipst.
    Sie befeuchtete einen sauberen Waschlappen und tupfte ihm behutsam das Blut vom Gesicht, während ihr Nachbar stumm und benommen vor ihr hockte. »Das müsste wirklich mit ein, zwei Stichen genäht werden«, bemerkte sie und unterdrückte den Gedanken, wie nervös sie seine Nähe machte. »Die Wunde ist ziemlich tief.«
    »Ich will nicht zum Arzt«, sagte er entschlossen, immerhin fähig, seine Wünsche klar zu äußern.
    Sie schürzte missbilligend die Lippen, widersprach jedoch nicht. Ohne Behandlung würde eine Narbe zurückbleiben, doch angesichts der Verbrennung an der linken Wange dürfte das sowieso niemandem auffallen.
    »Ich schätze, Sie haben keinen Erste-Hilfe-Kasten –«
    Mitten im Satz brach sie ab, denn sein Kopf lag auf einmal schwer an ihrer Brust. Er war eingenickt und vergrub seine Nase nun im tiefen V ihres Bademantels.
    Ihr Herz machte einen Satz. Dass ihr Nachbar sich einmal an ihre Brüste schmiegen würde, hatte sie sich höchstens in ihren wildesten Träumen vorgestellt. Sie nahm sein Gesicht in die Hände und hob seinen Kopf an. »Haben Sie einen Erste-Hilfe-Kasten?«, erkundigte sie sich nachdrücklich.
    Mit seinen tiefgrünen Augen versuchte er, ihr Gesicht zu erfassen. »Unter dem Waschbecken«, antwortete er.
    »Still sitzen«, befahl sie. »Nicht bewegen.« Sie ließ ihn lange genug los, um den mit einem roten Kreuz markierten Kasten ausfindig zu machen. »Sehr gut«, lobte sie ihn, als sie den ziemlich umfangreichen Inhalt sah. Aus den Augenwinkeln bemerkte sie, dass der SEAL ihre Figur unter dem unschönen weichen Bademantel taxierte.
    »Wie sind Sie eigentlich reingekommen?«, wollte er wissen und hörte sich dabei plötzlich nüchterner an.
    »Darum kümmern wir uns später«, sagte sie in einem Tonfall, den sie Patienten vorbehielt. »Halten Sie still, ich lege Ihnen einen Verband an.« Während sie seine schöne Braue verarztete, musterte sie auch die Wunde auf seiner Wange. »Woher haben Sie die Verbrennung?«, erkundigte sie sich beiläufig.
    »Granatsplitter.« Seine Antwort kam prompt.
    »Also kein Autounfall«, hakte sie nach. Ihr war klar, dass sie das überhaupt nichts anging. Andererseits konnte sie ihn nur richtig trösten, wenn sie wusste, was er durchgemacht hatte.
    »Nein«, bestätigte er und bekam glasige Augen.
    Sie spürte, dass er gegen finstere Erinnerungen ankämpfte, und fragte sich, ob sie etwas unternehmen könnte, um sie zu zerstreuen. Vielleicht, wenn er ihr sein Herz ausschüttete … »Lassen Sie mich mal Ihre Finger sehen.« Als sie die Schnitte verband, traute sie sich zu fragen: »Sie hatten wohl einen ziemlich harten Tag, was?«
    Seine blutunterlaufenen Augen glänzten feucht. »Ja«, krächzte er.
    »Wo sind Sie denn heute früh hingefahren?«, forschte sie unbekümmert nach.
    Er blieb so lange stumm, dass sie schon dachte, er würde gar nicht antworten. »Beerdigung«, erklärte er schließlich.
    Sein schmerzliches Eingeständnis verschlug ihr den Atem. »Wer ist denn gestorben?« Sorge schwang in ihrer Stimme mit.
    »Einer meiner

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