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SEAL Team 12: Bittere Vergangenheit (German Edition)

SEAL Team 12: Bittere Vergangenheit (German Edition)

Titel: SEAL Team 12: Bittere Vergangenheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marliss Melton
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sich abrupt vom Fenster ab.
    Reue erfasste Penny, und ihr wurde klar, dass sie im Grunde gerettet werden wollte, bevor es zu spät war.

15
    »Die Party ist aus«, wandte sich Joe an seinen früheren Teamkameraden Todd Hadley. »Helfen Sie mir mal, alle die Leute rauszuschmeißen.«
    Todd warf ihm einen ungläubigen Blick zu. »Machen Sie Witze?«
    »Nein«, antwortete Joe. Die Narbe auf seiner Wange schien zu brennen und sein Gesicht glühte. Er war auf hundertachtzig.
    Todd wirkte plötzlich stocknüchtern, als er ihn ansah. »Was ist denn los?«, wollte er wissen.
    »Was Persönliches«, sagte Joe, der nicht die geringste Ahnung hatte, wieso er so sauer war. Penny amüsierte sich im Whirlpool mit seinem neuen Senior Chief. Na und? Was war schon dabei? Er hatte sie heute Abend selbst mit vier, fünf Männern bekannt gemacht.
    Doch sein Blutdruck stieg. »Ich will in zwei Minuten alle aus dem Haus haben.« Soviel er gesehen hatte, würde Penny in weniger als fünf Minuten mit Haut und Haaren verschlungen werden. Und er wollte nicht, dass irgendwer eine unter Umständen hässliche Szene zwischen ihm und seinem neuen Senior Chief mitbekam.
    Todd deutete auf Leslie, die allen ihre Vorzüge präsentierte, während sie so tat, als würde sie Pool spielen. »Sie auch?«
    »Alle«, wiederholte Joe. Sein neuer XO , Lieutenant Renault, war zum Glück schon vor einer halben Stunde gegangen, sonst hätte er Joe wohl für verrückt gehalten.
    »Wie Sie wollen, Mann«, sagte Todd mit besorgter Miene. »Aber Sie schulden mir eine Erklärung. Alle mal herhören«, rief er dann, um die Technomusik zu übertönen. »Die Party wird in mein Haus verlegt. Joe hat gerade einen Anruf aus dem Büro bekommen. Er muss arbeiten.«
    Perfekt , dachte Joe, dankbar für Todds Fähigkeit, Leute zu mobilisieren und zu dirigieren. »Danke, dass Sie alle hier waren«, rief er und wich zur Treppe zurück. »Ich ziehe mich um, dann muss ich los.«
    »Auf geht’s«, hörte er Todds laute Stimme.
    »Joe, warte!«, kreischte Leslie.
    Er blieb auf der untersten Treppenstufe stehen und sah sie mit wippenden Brüsten auf sich zueilen. Während sie ihm erklärte, wie überaus enttäuscht sie doch sei, hängte sie sich schmollend an seinen Hals.
    Joe murmelte etwas von Erfolg und zunehmender Verantwortung und umarmte sie kurz, um einem Kuss von ihr zu entgehen. Dann zog er sich in sein Schlafzimmer zurück, wo er auf und ab schritt, bis seine Gäste endlich verschwunden waren.
    Bin ich blau?, fragte er sich und überlegte, wie viele Bier er getrunken hatte. Nur drei. Betrunken war er also nicht. Jedenfalls nicht genug, um seinen Drang, McGuire unangespitzt in den Boden zu rammen, damit zu erklären – wobei ein derartiges Kunststück ohnehin unmöglich wäre. Der Kerl war zwar nicht so groß wie Joe, besaß aber die Statur eines Kampfstiers und ein aufbrausendes Wesen, was ihn zu einem gefährlichen Gegner machte.
    Joe blieb am Fenster stehen. Eine abartige Neugier überkam ihn. Er bog die Lamellen der Jalousie auseinander, um auf seine Terrasse zu lugen. Bei dem Anblick, der sich ihm bot, traten die Adern an seinen Schläfen hervor. Die Hände des Senior Chiefs befanden sich unter Wasser. Penny hatte ihre Arme um seine Schultern geschlungen, die Augen hielt sie geschlossen und biss sich auf die Unterlippe.
    Joe ließ die Jalousie zurückschnellen. Er ballte die Hände zu Fäusten und öffnete sie wieder. Was an dem Anblick da draußen war so verkehrt, dass er deshalb seine Gäste aus dem Haus jagte? Gerade hörte er die Letzten gehen.
    »Alles klar«, rief Todd, bevor er die Haustür hinter sich zumachte.
    Joe zählte bis zwanzig. Er ging tief in sich, um sich zumindest den Anschein von innerer Ruhe zu geben. Dann verließ er das Schlafzimmer, ging geradewegs zur Hintertür und trat auf die Terrasse hinaus, wobei er sich bemerkbar machte, indem er die Tür hinter sich zuknallte.
    Penny schoss wie ein Springteufel aus Solomons Armen. Der Senior Chief richtete seinen silberhellen Blick auf Joe, bemerkte dessen festen Stand und setzte ein sarkastisches Grinsen auf.
    »Alle sind nach Hause gegangen«, sagte Joe und trat so nah an den Whirlpool, dass er unter Wasser Pennys winzigen Bikini erkennen konnte. Das Teil hatte dieselbe leuchtend rosa Farbe wie ihr Gesicht.
    Er drückte die Knöpfe am Whirlpool, mit denen man die Düsen und das Licht ausschaltete, um ihr gegenüber doch noch ein wenig Taktgefühl zu zeigen. Im Schein der Lampions über ihr war ihre

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