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SEAL Team 12: Bittere Vergangenheit (German Edition)

SEAL Team 12: Bittere Vergangenheit (German Edition)

Titel: SEAL Team 12: Bittere Vergangenheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marliss Melton
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vage mit den Schultern. »Jedenfalls deuten die Tests darauf hin.«
    »Oh mein Gott.« Im zweiten Stock glitten die Fahrstuhltüren auf. Sie stiegen aus und gingen an mehreren Raumteilern vorbei, bevor sie Hannahs Arbeitsplatz erreichten. »Dabei dachte ich, meine Vermutung wäre nur ein Schuss ins Blaue«, staunte sie.
    »Ihre Intuition ist verblüffend«, gab Valentino zurück. »deshalb habe ich Sie ja eingestellt.«
    Sie blieb vor ihrem Schreibtisch stehen. »Entschuldigen Sie das Durcheinander«, bat sie. »Ich war die ganze Zeit am Rotieren, um in diesem Fall weiterzukommen. Hier, nehmen Sie sich einen Stuhl. Fühlen Sie sich wie zu Hause. Ich besorge uns Kaffee.« Sie stellte ihre Aktentasche neben dem Eingang ab.
    »Hannah?«
    »Ja, Sir?«
    »Erstens«, sagte er, wobei er ihr beruhigend eine Hand auf die Schulter legte, »komme ich mir steinalt vor, wenn Sie mich Sir nennen.« Er war gerade mal vierzig. »Zweitens habe ich mich auf der Karriereleiter für den Weg nach unten entschieden, also nennen Sie mich bitte Rafe.«
    »Okay, Rafe.«
    »Schon besser. Und jetzt atmen Sie erst mal durch. Ich gehe mit Ihnen Kaffee holen.«
    Sie holte tief Luft und nickte. »Jetzt geht’s mir gut.«
    Sein geisterhaftes Lächeln wurde beinahe greifbar. »Es wird mir eine Freude sein, mit Ihnen zusammenzuarbeiten.«
    Drei Stunden später schob Hannah ihren Stuhl vom Schreibtisch zurück und rieb sich den steifen Nacken. »Ich hab Hunger und bin total unruhig«, erklärte sie. »Wie können Sie bloß so lange still sitzen?«
    Rafe löste seinen dunklen Blick vom Monitor und sah sie überrascht an. »Keine Ahnung«, sagte er.
    »Wir haben über Hunderten von Dokumenten gebrütet und jeden Aspekt im Leben der Opfer miteinander verglichen, aber ein Motiv gibt es immer noch nicht«, klagte sie.
    »Vielleicht unterhalten wir uns besser beim Mittagessen darüber«, schlug er vor.
    »Das sagen Sie nur, weil ich meinte, dass ich hungrig bin«, erwiderte sie vorwurfsvoll.
    »Ich erzähl’s nicht weiter«, versetzte er und kam auf die Beine.
    Während Hannah sich streckte, stand er still da, unbewegt wie ein ruhiger See.
    Sie schnappte nach Luft. »Ich hab eine Idee.«
    »Mit leerem Magen?«
    »Seien Sie nachsichtig mit mir. Sie ist wahrscheinlich nicht besonders gut. Wer außer Ihnen und mir weiß eigentlich von der Vergiftung durch Rizin?«
    »Die drei Laboranten in Quantico, die die Tests durchgeführt haben«, antwortete er.
    »Was, wenn wir diese Information an die Presse weiterleiten?«, schlug sie vor.
    »Und warum sollten wir das tun?«
    »Erstens, damit hochrangige Offiziere wissen, dass sie vorsichtig sein müssen. Womöglich versucht der Täter gerade, sein nächstes Opfer zu vergiften. Wir würden ein Leben retten. Zweitens ist es gut möglich, dass irgendjemand da draußen mehr weiß als wir. Zum Beispiel, was die Opfer gemeinsam hatten.«
    Rafe sah sie nachdenklich an. »Ich überlege es mir«, versprach er.
    »Alles klar«, sagte Hannah. »Gehen wir ’nen Happen essen.«
    Joe ging um seinen Schreibtisch herum und schloss vorsichtig die Bürotür.
    Lieber hätte er sie zugeknallt. Endlich war der Lärm, der ihn den ganzen Nachmittag über abgelenkt hatte, gedämpft, und Joe stieß einen erleichterten Seufzer aus.
    Bei offener Tür zu arbeiten stand einem Führungsoffizier gut an, doch Joe bekam davon Kopfweh. Das unaufhörliche Stimmengewirr, das von Gelächter aus dem Pausenraum oder Senior Chief McGuires Bellen unterbrochen wurde, machte Joe so nervös wie einen Kampfhund.
    Er kehrte an seinen Schreibtisch zurück und ließ sich in seinen Bürostuhl plumpsen.
    Er vertiefte sich wieder in das Handbuch, das er gerade studierte, doch nachdem er dreimal dieselbe Zeile gelesen hatte, sah er ein, dass er sich nicht mehr konzentrieren konnte.
    Joe schlug das Buch zu und rieb sich die brennenden Augen. Er sah Penny vor sich, wie sie die Beine um ihn geschlungen, den Kopf in den Nacken geworfen und sich ihm hingegeben hatte. Sofort bekam er Sehnsucht nach ihr. Er wollte sie wieder, und das nicht bloß in körperlicher Hinsicht. Seit Tagen hatte er nicht mehr mit ihr gesprochen und vermisste den Klang ihrer Stimme.
    Er warf einen Blick auf seine Uhr und fragte sich, ob sie wohl schon zu Hause war.
    Allerdings brauchte er einen Grund, um sie anzurufen.
    Als er heute in aller Frühe das Haus verlassen hatte, war ihm aufgefallen, dass Penny nicht mehr von der Polizei bewacht wurde. Danach konnte er sich erkundigen.
    Joe hatte

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