SEAL Team 12: Bittere Vergangenheit (German Edition)
Problem, Sir. Wann wollen Sie den Laden geräumt haben?«
»Heilige Scheiße! Schaltet wieder zurück«, befahl Vinny und vergaß glatt die im Automaten feststeckende Cola light.
Doch die beiden Männer vor dem Fernseher im Warteraum des Landeplatzes Guantanamo Bay schenkten ihm keine Beachtung. Sie hatten eine Comedysendung angestellt.
Vinny stürzte sich auf die Fernbedienung und riss sie Haiku aus den Händen. »Ich sagte, ihr sollt den verdammten Sender wieder anmachen«, wiederholte er, während er durch die Kanäle zappte.
Er stöhnte laut. Da war sie. Die Frau, um die sich all seine Gedanken drehten, hielt ein Mikrofon in den Händen und lieferte einen Bericht.
»Hey, was soll das?«, protestierte Haiku. »Wir wollen fernsehen.«
»Was das soll? Das ist meine Freundin!«, platzte Vinny heraus und wies nickend auf den Fernseher.
Die beiden anderen SEAL s beäugten Ophelia skeptisch. In dem engen gelben Pullover und mit ihren über die Schultern fallenden, kupferroten Haaren sah sie so scharf aus, dass Vinny sofort der Schweiß ausbrach. Er richtete seinen begierigen Blick auf ihre himbeerroten Lippen und ließ sich von ihrer heiseren Stimme betören.
»… vor fünf Jahren aus diesem Labor der Firma BioTech«, sagte sie gerade. »Die Heimatschutzbehörde führt Rizin auf der Liste der für Terroristen interessanten Gifte. Es handelt sich dabei um eine starke, tödlich wirkende Substanz, die, wenn man sie einatmet, zu sich nimmt oder ins Blut injiziert, den sicheren Tod zur Folge hat. Wie bei Sergeant Master Ernest Aimes vom U. S. Marine Corps, Colonel Luis Powell von der U. S. Army, dem Navy Commander Jonathan Pruitt und kürzlich General Casey Fripp von den U. S. Joint Chiefs of Staff, vier Männern, die aus unbekannten Gründen vergiftet wurden. Womöglich durch das 2002 bei BioTech gestohlene Rizin.
Die Täter haben vermutlich auch zwei BioTech-Mitarbeiter ermordet. Danny Price starb2002 , kurz nachdem das Rizin verschwand, bei einem Unfall mit Fahrerflucht.« Als ein Foto von Danny Price eingeblendet wurde, stellten sich Vinny die Nackenhaare auf. Bildete er sich das bloß ein, oder war Ophelia diesem Mann wie aus dem Gesicht geschnitten?
Danny Price? Price? Er hatte sogar denselben Nachnamen wie sie.
Der Mord an dem zweiten Labortechniker hatte sich erst vor Kurzem ereignet, mehr bekam Vinny darüber vor Verblüffung nicht mit. Die Überzeugung, dass Ophelia persönlich in diese Geschichte verwickelt war, hielt ihn davon ab, weiter konzentriert zuzuhören. Er sah es an ihrer Haltung, daran, wie sie das Mikro umklammert hielt.
Darüber, dass ihr Vater ermordet worden war, hatte sie nie ein Wort verloren. Doch anscheinend war er einem Irren zum Opfer gefallen, der es nun auf hohe Militärs abgesehen hatte.
»Oh Mann!«, rief Haiku aus, der nicht bemerkte, dass Vinny ganz in Gedanken war. »Die ist ja echt heiß, Bruder. Das muss man dir lassen!« Er wollte Vinny begeistert abklatschen, doch der durchsuchte seine Taschen nach Kleingeld. Er musste Ophelia anrufen und herausbekommen, was hier eigentlich lief.
Scheiße! Er befand sich mitten in einem Einsatz, der ihn in Kürze erneut nach Haiti führen würde, während sein Mädchen in den Staaten in einen Mordskandal verwickelt war. Er sah hinunter auf seine Handfläche. Sechsundzwanzig Cent.
»Abmarsch, Echo Platoon!«, brüllte eine Stimme vom Ende des Gangs her. »Der Heli wartet.«
Vinny fluchte laut. Während er seinen Rucksack hochhob, warf er einen sehnsüchtigen Blick zum Münztelefon.
Es gab Momente, da hasste er es, ein SEAL zu sein, und das hier war einer davon.
Verdammt, er hatte nicht mal seine Cola aus dem Automaten geholt.
Buzz Ritter hatte gewusst, dass dieser Augenblick kommen würde. Er setzte darauf und rechnete sich aus, wie viel er diesmal verlangen könnte.
Sein Handy vibrierte fünf Minuten nach der Nachrichtensendung. Als er die Nummer auf dem Display sah, musste er grinsen. »Ritter hier«, schnurrte er.
»Haben Sie die Nachrichten gesehen? Auf Kanal Zehn?«
»Ja, hab ich«, antwortete Ritter. Und er machte sich nicht die geringsten Sorgen deswegen. Mit dem Mord an Tomlinson hatte er den letzten losen Faden abgeschnitten. Seiner Meinung nach wäre das schon vor fünf Jahren gut gewesen.
Der Anrufer jedoch klang panisch. »Ich dachte, Sie hätten Verbindungen zum FBI . Wollen Sie mir etwa weismachen, dass Sie nicht schon früher darüber Bescheid wussten? Verdammt, die haben die Verbindung hergestellt.«
»Ja,
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