SEAL Team 12: Bittere Vergangenheit (German Edition)
scheint so«, stimmte Ritter zu, dem klar war, dass noch nicht allzu viel durchgesickert war. »Die müssen über irgendwas gestolpert sein.«
»Und das wäre?«, wollte der Anrufer wissen. »Sie meinten doch, dieser Laborant, den Sie ausgeschaltet haben, hätte Ihnen nichts gesagt. Aber ich will Antworten, verdammt noch mal!«
»Das wird aber nicht leicht«, überlegte Ritter laut, damit er sein Forderung platzieren konnte. »Ich werde mehr Leute befragen müssen.«
»Aber tun Sie ihnen nichts«, bat der Anrufer. »Die Reporterin hat angedeutet, ich hätte die beiden Laboranten umgebracht. Das gefällt mir nicht, Ritter, das wissen Sie genau.«
»Manchmal geht es nicht anders«, entgegnete Buzz.
»Belassen Sie es … einfach bei Fragen! Quetschen Sie sie aus, aber lassen Sie die Leute um Himmels willen am Leben. Das kann doch nicht so schwer sein.«
»Fünfzigtausend«, nannte Ritter unvermittelt eine Hausnummer.
»Jesus«, beklagte sich der Anrufer. »Halten Sie mich für Krösus?«
»Es ist Ihre Entscheidung.«
»Wenn ich erwischt werde, Ritter«, ereiferte sich der Anrufer, »sorge ich dafür, dass Sie mit mir untergehen.«
Buzz lächelte. »Das glaube ich kaum«, sagte er und ließ die Knöchel knacken.
Sekunden unbehaglichen Schweigens verstrichen. »Fünfzigtausend Dollar«, gab sich der Anrufer geschlagen. »Ich überweise das Geld wie bisher.«
Der Jeep stand in der Auffahrt und verriet Penny, dass Joe bereits zu Hause war. Sie schloss ihre Haustür auf, um sich noch rasch frisch zu machen, bevor er zu ihr herüberkommen würde. Doch zu ihrer Verblüffung saß er bereits in ihrem Wohnzimmer.
»Wie bist du reingekommen?«, fragte sie, ein wenig bestürzt darüber, dass er so etwas tat.
Er blickte ernst drein. »Penny, deine Hintertür war nicht abgeschlossen«, meinte er mit einem besorgten Kopfschütteln.
»Bist du sicher?«, fragte sie, während sie zur Hintertür lief, um nachzusehen. »Oh, stimmt.«
Joe stand auf. Er trug ein kariertes Flanellhemd und die gewohnten Cowboystiefel. Ihr Herz schlug schneller, als er zu ihr an die Tür trat. »Ich dachte, jemand wäre eingebrochen, aber es sieht nicht so aus, als hätte sich jemand daran zu schaffen gemacht.«
»Hast du … oben nachgesehen?«, fragte sie abgelenkt von seinem Wohlgeruch. Er hatte offenbar bereits geduscht. Wie unfair.
»Nein«, erklärte er. »Aber ich habe nichts gehört.«
»Vielleicht sollten wir besser mal oben nachsehen.«
»Natürlich.« Er schenkte ihr ein zweideutiges Lächeln, und ihre Besorgnis verflog mit der Erkenntnis, dass sie nicht so bald wieder herunterkommen würden, um zu essen.
»Ich würde mich vorher gern umziehen und ein bisschen frisch machen«, bat sie.
»Du siehst so auch gut aus.«
»In dieser ollen Uniform?« Sie wetzte los, um einen Vorsprung zu ergattern. Joe setzte ihr nach. Während sie ihm davonrannte, lachte sie aus tiefster Kehle, sie fühlte sich so unbeschwert wie noch nie in ihrem Leben.
Im Vorbeilaufen warf sie einen Blick ins Arbeitszimmer und kam stolpernd zum Stehen. Dann machte sie kehrt und näherte sich verwundert und mit zunehmendem Entsetzen der offenen Tür. Alles war auf den Kopf gestellt, Aktenschränke standen offen, überall lagen Papiere und Ordner verstreut. »Oh Mann«, murmelte sie.
Joe legte ihr die Hände auf die Schultern, und sie ließ sich gegen ihn sinken. »Ich glaube nicht, dass Ophelia das getan hat«, sagte sie entschieden.
»Wir müssen Hannah anrufen«, befand Joe.
Erst um zehn Uhr am selben Abend befanden sie sich wieder allein im Haus. Alles war auf Fingerabdrücke und DNS -Spuren untersucht worden. Doch der Eindringling, um wen auch immer es sich handelte, war mehr als nur ein versierter Einbrecher. Er hatte kaum einen Hinweis auf seine Identität hinterlassen. Und darüber, ob er fündig geworden war, konnten sie nur mutmaßen.
Hannah hatte nicht gewusst, dass die State Police nicht mehr vor Ort war, und daraufhin stinksauer bei McCaully angerufen, von ihm allerdings lediglich zu hören bekommen, dass seine Männer zu viel zu tun hätten, um die Price-Schwestern zu bewachen. Nun würden sie wohl Leibwächter engagieren müssen.
Penny hatte der FBI -Agentin versichert, dass es ihr gut gehe, Joe werde heute Nacht bei ihr bleiben. Es war ihr gelungen, das, ohne rot zu werden, herauszubringen, sogar als Hannah bedenklich »Ach, wirklich?« gemurmelt hatte.
Doch dann war Joe erst einmal gegangen und kurz nebenan verschwunden, um eine MP 5, ein
Weitere Kostenlose Bücher