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SEAL Team 12: Gefährliche Suche (German Edition)

SEAL Team 12: Gefährliche Suche (German Edition)

Titel: SEAL Team 12: Gefährliche Suche (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marliss Melton
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ihrer kratzbürstigen Art verbarg sich auch eine Leidenschaft, die sie so leicht entflammbar machte wie trockenes Holz.
    Der Kuss am Abend zuvor und ihr Status als geschiedene Frau ließen vermuten, dass sie seit Monaten, wenn nicht Jahren keinen Sex gehabt hatte. Wenn er bedachte, wie rot sie wurde, wenn er sie auf eine gewisse Weise ansah, würde er wohl keine großen Überredungskünste brauchen, um sie herumzukriegen. Eine innere Stimme warnte ihn zwar, dass sie anders war als die Frauen, denen er sonst nachstellte – netter und verletzlicher –, doch er glaubte fest, dass er sein Herz nie wieder an jemanden verlieren würde.
    Er musste sie haben. Anders konnte er seiner zunehmenden Besessenheit von ihr nicht Herr werden.
    Minutenlang sah er zu den beiden herüber und wartete darauf, dass Silas’ Unterricht endlich anfing. Mit seinen Luchsaugen schaute er, was sie für das Picknick mitgebracht hatte: eine Thermosflasche mit rosa Limonade, eine Plastikdose mit winzigen Butterbroten, eine weitere mit Rohkost sowie Obststücken darin und dazu Sprühsahne?
    Solomon suchte nach einem Schulbuch oder einer Schiefertafel, entdeckte aber nichts dergleichen. Dann beobachtete er, wie Silas vier Butterbrote verschlang, während Jordan mit Möhrenschnitzen und Selleriestangen hantierte, die sie in unterschiedlichen Mustern auf den Deckel einer Plastikdose legte. Das Ganze ging eine Weile so weiter, wobei Silas sie nicht aus den Augen ließ.
    Solomon, der auf eher ernsthaften Unterricht aus war und angesichts dieser Kinderspiele die Geduld verlor, wollte schon dazwischengehen, doch da nahm Jordan die Kappe von der Sprühsahne ab. Sofort fielen ihm lauter Möglichkeiten ein, den Inhalt sinnvoll zu verwenden.
    Jordan gab ein schaumiges weißes Muster auf einen roten Pappteller und ließ Silas dann sein Stück Obst hineintauchen. Als Nächstes sprühte sie ein neues Muster – oh, Moment, es war der Buchstabe B –, gefolgt von einem dritten, und machte sich schließlich daran, sie miteinander zu kombinieren.
    Irritiert ließ Solomon es vorerst bleiben, sich einzumischen. Unterdessen holte Jordan mehrere neue Pappteller hervor, die Silas mit Buchstaben versah – allerdings mit weit weniger überzeugenden Ergebnissen. Nun hatte Solomon genug gesehen. Er stand von seinem Liegestuhl auf, sprang erst über eine Reling, dann über die nächste, machte einen Satz auf den Pier und marschierte den Hügel hinauf, um ein Wörtchen mit Miss Bliss zu reden.
    »Jordan!«, rief er, ohne zu verbergen, dass ihm etwas missfiel.
    Das völlig in sein Tun vertiefte Pärchen schaute von den Tellern vor sich hoch, auf denen offenbar die Buchstaben K und L standen.
    »Klar!«, verkündete Silas, der immer noch ganz in dem Spiel aufging.
    »Richtig«, antwortete Jordan herzlich. Dann blickte sie argwöhnisch zu Solomon auf, dessen Schatten nun auf sie fiel. »Was wollen Sie?«, erkundigte sie sich.
    Als er sah, dass sein Sohn ängstlich die Stirn runzelte, riss Solomon sich zusammen. »Silas, ich glaube, der Briefträger war da, lauf doch mal zur Auffahrt rauf und hol die Post, ja? Der unterste Briefkasten ist unserer.«
    »Gut«, sagte der Junge und sprang auf. Mit einem zahnlosen Grinsen fügte er hinzu: »Willst du mal sehen, wie schnell ich laufen kann?«
    »Ich nehme deine Zeit«, willigte Solomon ein und schaute auf seine Uhr. Sofort schoss der Junge wie ein junges Reh davon.
    Solomon blieb damit weniger als eine Minute. »Was soll das?«, fragte er mit Blick auf die Teller. »Ich bezahle Sie nicht dafür, dass Sie mit ihm spielen. Er soll lesen lernen.«
    »Ich versuche herauszufinden, wie viel er weiß, ohne dass er das Interesse verliert«, antwortete sie kühl.
    »Na, das hier ist hoffentlich kein Ausblick auf Ihre Lehrmethoden«, grollte er.
    Sie blickte gekränkt. »Wenn ich mich auf weitere Störungen dieser Art gefasst machen muss, suchen Sie sich besser eine andere Lehrerin.« Sie begann, die mit Sahne beschmierten Pappteller zu stapeln und in eine weiße Mülltüte zu stopfen. »Ich hätte mir ja denken können, dass Sie sich einmischen würden.«
    »Moment mal«, unterbrach Solomon sie bestimmt. »Immerhin bezahle ich Sie, schon vergessen?«
    »Passen Sie mal auf«, sagte Jordan wütend und sprang auf. Als sie sich vor ihm aufbaute, trat er vorsichtshalber einen Schritt zurück. »Sie waren der Fachmann beim Schwimmunterricht, stimmt’s? Gut, und ich kenne mich damit aus, Kindern Lesen beizubringen. Entweder Sie lassen es mich auf

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