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SEAL Team 12: Gefährliche Suche (German Edition)

SEAL Team 12: Gefährliche Suche (German Edition)

Titel: SEAL Team 12: Gefährliche Suche (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marliss Melton
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ins Bad. Unter der Dusche rutschte ihr die Seife aus den Fingern, so linkisch hantierte sie damit. Es war erst acht Uhr abends. Würde Solomon es ihr durchgehen lassen, wenn sie so früh ins Bett ging? Oder musste sie damit rechnen, dass er sie überreden würde, noch mit ihm aufzubleiben? Sein Bett, ging es ihr unwillkürlich durch den Kopf, stand ihnen frei zur Verfügung.
    Der Wasserstrahl massierte ihre plötzlich ganz empfindliche Haut und schärfte alle ihre Sinne. Wie war sie bloß von einer Geschiedenen ohne Verlangen zu einer freien Frau mit dem sexuellen Hunger einer Zwanzigjährigen geworden?
    Das musste an Solomon liegen. Mit seinem hypnotisierenden Blick und der verführerischen Reibeisenstimme weckte er Begierden in ihr, von denen sie gar nichts geahnt hatte.
    Wenn sie sicher gewesen wäre, dass sich dieses Verlangen tatsächlich nur mit Biologie erklären ließ, hätte sie ihm sofort wieder nachgegeben. Oh ja, sie wollte Solomon noch einmal – in jeder erdenklichen Stellung und so lange, wie sie es aushalten konnte.
    Doch wenn es nur um Biologie ginge, würde sie sich im Nachhinein nicht so verwirrt fühlen und solche Reue empfinden, ganz zu schweigen von dem Gefühl großer Leere, das ebenso Furcht einflößend war wie die Emotionen, die sie kurz nach ihrer Scheidung empfunden hatte.
    Gott bewahre, dass sie die Dummheit ihres Lebens beging und sich in einen herzlosen Kerl verknallte, einen, der nicht einmal an Liebe glaubte!
    Nur war das nicht völlig unmöglich. Schließlich hatte sie auch Doug geliebt, obwohl er ein Schürzenjäger gewesen war. Solomon McGuire wirkte forsch und grob. Allerdings kannte sie auch eine andere Seite an ihm – er hatte das Gedicht verfasst und ging so liebevoll mit seinem Sohn um. Diese Seite von ihm jagte ihr mehr Angst ein als die Rebellenarmee.
    Nachdem Jordan sich die Zähne geputzt hatte, ging sie mit noch feuchten Haaren in Schlafsachen aus dem Bad. Vor der Tür blieb sie wie angewurzelt stehen, denn sie lief dem Gegenstand ihrer Begierde praktisch in die Arme. Ihr Puls beschleunigte, als sie bei seinem einladenden Blick einen Moment lang ins Wanken geriet. Ihr Körper sehnte sich regelrecht danach, von ihm in Besitz genommen zu werden, ihre Haut fühlte sich glühend heiß an. »Ich gehe schlafen«, verkündete sie mit wenig überzeugendem Tonfall.
    Er schaute an ihrem Körper herunter auf ihre Nippel, die sich unter dem Stoff ihres Tanktops abzeichneten. »Wenn du willst«, sagte er, und bei seinem Tonfall bekam sie Gänsehaut.
    »Ja«, hauchte sie. Vor Verlangen und Bedauern zog sich ihr Innerstes zusammen, während ihre Füße am Boden festgewachsen zu sein schienen.
    Er deutete auf die Treppe. »Dann träum was Schönes.«
    Das war ihr Stichwort, zu gehen, was sie nicht tat, ohne vorher noch einen sehnsüchtigen Blick zum anderen Ende des Flurs zu werfen, wo einladend das riesige Kapitänsbett wartete. »Gute Nacht.«
    Sie folgte den winzigen in den Fußboden eingelassenen Lämpchen zu ihrer Koje, warf die Klamotten, die sie tagsüber getragen hatte, neben ihren Koffer und kroch unter die Bettdecke. Silas schlief schon, sein leises Schnarchen war Balsam für ihre Nerven.
    Sie zog sich die Decke unters Kinn und hörte, dass Solomon leise im Wohnzimmer herumging und die Lampen ausmachte. Dann lauschte sie dem gegen den Rumpf plätschernden Wasser, von dem sie nur wenige Zentimeter Stahl und Holz trennten. Oh Mann, wie sollte sie da nur schlafen können?
    Als sich Solomon kurz darauf ins Schlafzimmer begab, stellte sie sich vor, wie er sich auszog. Er schien ihr der Typ Mann zu sein, der nackt schlief. Bei dem Gedanken entfuhr ihr ein leises Stöhnen, doch ihr Stolz und Selbsterhaltungstrieb bewahrten sie davor, aufzustehen. In nur einer Woche – vorausgesetzt Miguels Unterlagen trafen rechtzeitig ein – würde sie fort sein, und Solomon hätte keine Gelegenheit mehr, sie in Versuchung zu bringen oder auf ihrem zerbrechlichen Herz herumzutrampeln.
    Sie schloss fest die Augen und versuchte vergeblich, sich zu entspannen und ihre auf Hochtouren laufende Fantasie zu zügeln, indem sie regelmäßig ein- und aus-, ein- und wieder ausatmete.
    Das würde eine unvorstellbar lange Nacht werden.
    Pater Timothy Benedict wartete, bis Miguel eingeschlafen war, ehe er sich zur Hintertür der Kathedrale hinauszuschleichen versuchte. Er musste noch zu Fatima, die so hohes Fieber hatte, dass ihre Pflegefamilie fürchtete, die Kleine zu verlieren, und die Sterbesakramente für

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