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SEAL Team 12: Gefährliche Suche (German Edition)

SEAL Team 12: Gefährliche Suche (German Edition)

Titel: SEAL Team 12: Gefährliche Suche (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marliss Melton
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war der einzige weiße Priester in der Stadt. Die Populisten würden nicht lange nach ihm suchen müssen.
    Jordan nuckelte an dem Strohhalm in ihrem Erdbeer-Smoothie und sah Silas nachdenklich an. »Bist du glücklich, Silas?«, fragte sie spontan. Sie saßen im Schutz eines Sonnenschirms vor dem Eiscafé und genossen eine wohlverdiente Pause vom Vormittagsunterricht.
    »Ja«, antwortete der Kleine und produzierte laute Sauggeräusche, als er einen Schluck trank.
    »Macht es dir was aus, dass du nicht bei deinem Vater schläfst, sondern bei mir?«
    »Nee. Früher hab ich bei Christopher und Caleb geschlafen«, antwortete er und fast sofort verdüsterte sich seine Miene.
    »Du vermisst sie sehr, was?«
    »Hm, Baby Colton auch«, erklärte er mit belegter Stimme. »Und Tante Ellie.« Während er durch seinen Strohhalm spähte, runzelte er auf eine Weise die Stirn, die sie an Solomon erinnerte. »Ich weiß gar nich’ mehr, wie sie aussieht.«
    Der Junge tat Jordan leid. »Vielleicht können sie dich ja mal besuchen kommen«, schlug sie vor.
    Er schüttelte den Kopf. »Nein, das schafft ihr altes Auto im Leben nich’.«
    Sie mochte seinen Provinzdialekt. »Ich sag dir was«, begann sie und war versucht, ihm die abstehenden Haare um den Wirbel an seinem Hinterkopf glatt zu streichen, doch sie wusste, dass er das nicht mochte. »Morgen nehme ich dich mit auf die Ranch von meiner Schwester, dann kannst du mit Agatha spielen und dir die Pferde anschauen.«
    Er sah sie nachdenklich an. »Wie groß sind die denn?«, wollte er wissen. »So groß wie mein Daddy?«
    Wie Jordan irritiert feststellte, hatte sie es noch nie gehört, dass Silas seinen Vater
Daddy
nannte. »Sogar noch größer«, antwortete sie und freute sich für Solomon, der bestimmt überglücklich sein würde, wenn er das zum ersten Mal erlebte. Doch dann dachte sie sehnsüchtig an Miguel. »Wart’s ab.«
    Silas’ traurige Miene wich einem freudigen Grinsen.
    Jordan erwiderte sein Lächeln, wurde jedoch sofort wieder ernst. Du liebe Güte, wer sollte sich um den Kleinen kümmern, wenn sie nach Venezuela aufbrach?
    Vermutlich würde er dann doch um vier Uhr morgens in die Kita müssen.
    Solomon war froh, Jordan und Silas nicht auf dem Hausboot anzutreffen, als er von der Arbeit kam. Dass die beiden ihn dermaßen übellaunig erlebten, wollte er auf keinen Fall.
    Er machte sich eine Flasche Bier auf und trank sie in wenigen Zügen aus.
    Die Elitegarde, die er und sein Zug für die Regierung der Gemäßigten in Venezuela ausgebildet hatten, war zu den Populisten übergelaufen. Bei den Special Operations hatte es heute praktisch kein anderes Thema gegeben.
    Wann immer Solomon darüber nachdachte, wurde er stinkwütend. Er hatte persönlich mit Dutzenden dieser jungen Venezolaner gearbeitet und sie für überzeugte Verfechter der Demokratie gehalten. Doch jetzt unterstützten sie die verdammten Rebellen!
    Und Jordan glaubte, sie könnte einfach so in das Land zurückgehen und Miguel aus diesen Unruhen herausholen. Nur über seine Leiche.
    Zu frustriert, um etwas Essbares hinunterzubekommen, und mit so viel Testosteron im Blut, dass er damit einen ganzen Tanklastzug hätte befüllen können, tigerte er grübelnd auf seinem Hausboot umher. Dann ging er an Deck, kippte noch ein Bier und versuchte sich zu beruhigen.
    Eine halbe Stunde später sah er Jordan und Silas, deren Körper bereits lange Schatten warfen, munter den Hügel herunterkommen. Sofort verspürte er ein vertrautes Kribbeln in den Lenden. Jordans schlanke Beine, die Art, wie ihr die Haare über die Schultern fielen, und ihr wachsamer Blick, als sie zu ihm herüberschaute, machten ihn unglaublich an.
    Wenn sie nicht bald von sich aus in sein Bett kommen würde, könnte er für nichts garantieren.
    »Ich hab auf einem Pferd gesessen!«, rief Silas, wobei er über den Steg hüpfte, als galoppierte er auf einem Wallach. »Agatha hat mich mit ihr reiten lassen.«
    »Wer ist Agatha?«, fragte Solomon vom Deck aus, während Jordan sich der Gangway näherte.
    »Meine Nichte. Sie ist sechs. Wie Silas.«
    »Du hast zwei Sechsjährige auf ein Pferd gesetzt?«, hakte er nach.
    »War ja klar, dass von dir eine bissige Bemerkung dazu kommt«, blaffte sie und blickte finster zu ihm herauf. »Wie wäre es, wenn du mir stattdessen danken würdest, weil ich deinem Sohn ein einmaliges Erlebnis ermöglicht habe? Ich bin sicher, in einer Kindertagesstätte bekäme er so was nicht geboten.« Nach ihrem Ausbruch zu schließen,

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