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SEAL Team 12: Gefährliche Suche (German Edition)

SEAL Team 12: Gefährliche Suche (German Edition)

Titel: SEAL Team 12: Gefährliche Suche (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marliss Melton
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hatte sie letzte Nacht ebenso wenig geschlafen wie er. Offenbar waren sie beide zum Streiten aufgelegt. Reizend.
    »Vielen Dank«, knurrte er.
    Jordan verharrte, wo sie war. Schließlich streckte sie ihm die Plastiktüte entgegen, die sie in der Hand hielt. »Wir haben bei meiner Schwester gegessen, aber sie hat mir noch was davon für dich mitgegeben. Es ist gebratener Seewolf.«
    Sein Magen knurrte. »Ich komme runter.«
    Nachdem Solomon gierig sein Essen verschlungen hatte, fühlte er sich nicht mehr ganz so unberechenbar. Er gesellte sich zu Jordan und Silas ins Wohnzimmer, fläzte sich aufs Sofa und sah ihnen bei ihrer Partie Mühle zu. Jordan lag bäuchlings auf dem Teppich. Solomons Blick fiel auf ihren hübschen Hintern, und er genoss die Aussicht.
    Silas schlug Jordan dreimal in Folge. Es war natürlich gut möglich, dass sie ihn gewinnen ließ, andererseits unterdrückte sie mehrmals ein herzhaftes Gähnen. Als sie Solomon dann doch eines Blickes würdigte, was ihn endlich von ihrem Po ablenkte, wirkten ihre Lider schwer.
    »Was ist mit dir los?«, wollte sie wissen. »Du siehst aus wie ein Brummbär.«
    Silas kicherte.
    Solomon überlegte, ob er es ihr erzählen sollte. Vielleicht würde die Neuigkeit sie ja zur Vernunft bringen. »Die Soldaten, die ich in Venezuela ausgebildet habe, sind zu den Populisten übergelaufen«, verkündete er, ohne sie aus den Augen zu lassen.
    Sie verzog keine Miene, doch es war ihr von den blauen Augen abzulesen, dass irgendetwas in ihr vorging. »Sollst du dagegen vorgehen?«, fragte sie vorsichtig.
    »Nein. Jedenfalls noch nicht. Aber jetzt wird es umso schwerer werden, jemanden zu finden, der Miguel abholt.«
    »Verstehe«, sagte sie. Sonderlich enttäuscht klang sie allerdings nicht.
    Solomon betrachtete sie genau. Ihr Stirnrunzeln verriet Besorgnis, und die war auch durchaus berechtigt, aber er hatte mit einer heftigeren Reaktion gerechnet.
    »Ich hoffe, du hast jetzt nicht mehr vor, dort hinzufliegen«, mahnte er sie leise, um Silas nicht zu verängstigen. Der Junge schaute beunruhigt zwischen ihnen beiden hin und her.
    Jordan antwortete nicht, sah ihn nicht einmal an.
    Solomons Sorge wuchs noch mehr. »Jordan«, sagte er mit Nachdruck, »wenn die Elitegarde den früheren Präsidenten stützt, sind die Populisten nicht mehr aufzuhalten. Ist dir das klar?«
    Endlich schaute sie ihn an, ihr Blick spiegelte Kränkung und Zorn wider. »Ich bin nicht blöd, Solomon«, entgegnete sie. Röte stieg ihr ins Gesicht, und ihre Augen funkelten.
    »Das habe ich auch nicht behauptet«, sagte er in einem sanfteren Tonfall. »Ich will dir nur klarmachen, dass du das nicht allein hinkriegst. Ich werde dir helfen. Dazu brauche ich bloß etwas Zeit.«
    »Die habe ich aber nicht!«, schrie sie, was alle, einschließlich sie selbst, erschreckte. Sie sprang auf. »Es tut mir leid, Silas, ich kann jetzt nicht weiterspielen«, entschuldigte sie sich heiser. Daraufhin lief sie ins Bad, schlug die Tür hinter sich zu und schloss ab.
    »Verdammt«, brummte Solomon, dem bewusst war, dass Silas ihn mit großen Augen anschaute. Er holte tief Luft, um seinen Sohn dann aufgesetzt fröhlich zu fragen: »Möchtest du mit mir weiterspielen?«
    Silas’ Bestürzung verflog sofort. »Klar!«, antwortete er begeistert.
    Solomon setzte sich auf den Teppich, der an der Stelle, wo Jordan gelegen hatte, noch warm war. Während er seine Mühlesteine aufstellte, lauschte er mit einem Ohr auf die Geräusche aus dem Bad. Außer dem Plätschern der Dusche war nichts zu hören, doch er wusste, dass sie dort drin war und sich nach Miguel sehnte. Sie litt, und er konnte nichts dagegen tun – außer Berge zu versetzen, damit sie bald wieder lächeln konnte.
    Bei dem Gedanken hielt er inne. Er zögerte seinen Spielzug hinaus und tat, als müsste er zuerst die Folgen bedenken, während er sich fragte, wieso Jordans Gemütszustand ihm überhaupt etwas ausmachte.
    Plagte ihn bloß ein schlechtes Gewissen, weil sie in erster Linie seinetwegen von Miguel getrennt worden war?
    Oder ging es dabei um mehr? Um etwas, das mit ihr selbst zu tun hatte und mit seinen Gefühlen für sie?
    Er schluckte schwer und schob den erschreckenden Gedanken beiseite, dass er drohte, sein Herz an Jordan zu verlieren.
    Vier Tage vor ihrem Abflug fuhr Jordan bei ihrer Wohnung vorbei, um in den Briefkasten zu schauen. Wenn Miguels Unterlagen nicht pünktlich ankamen, konnte sie ihre Pläne vergessen.
    Sie leckte sich winzige Schweißperlen von der

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