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SEAL Team 12: Geheime Lügen (German Edition)

SEAL Team 12: Geheime Lügen (German Edition)

Titel: SEAL Team 12: Geheime Lügen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marliss Melton
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überholen.
    Schließlich wurde der Bewuchs auf der linken Seite der Fahrbahn spärlicher, sodass sich ihnen ein atemberaubender Blick auf den See eröffnete, und Garret zog an ihnen vorbei. Es war ihr zwar nicht möglich, sein Gesicht zu erkennen, dafür entdeckte sie jedoch die Handfeuerwaffe, die neben ihm auf dem Beifahrersitz lag. Irgendwie hatte sie schon immer gewusst, dass er zu einem Mord fähig war.
    Und genau diese Vermutung hatte sie all die Jahre paralysiert.
    Doch damit war jetzt Schluss.
    Trotzig schrie sie auf, riss ruckartig das Lenkrad nach links und scherte genau hinter ihm in seine Fahrspur ein. Dann rammte sie mit dem schweren Truck den kleineren Wagen. Metall knirschte an Metall und sie sank mit den Hinterreifen ein.
    Der Motor der Limousine jaulte auf, dann brach das Fahrzeug aus und hob vom Boden ab. Wie in Zeitlupe segelte es zwischen zwei Hickorybäumen hindurch und senkte sich mit dem Kühlergrill zuerst aufs Wasser hinab.
    Platsch ! Mit weit aufgerissenen Augen beobachtete Sara, wie die vordere Hälfte des Wagens in den See eintauchte.
    Noch im selben Moment gab ihr Motor auf. Der Truck rollte aus, sodass ihr und Kendal nichts anderes übrig blieb, als zuzuschauen, wie Garrets Auto im erstaunlich tiefen Wasser des Sees versank.
    Sekunden später ragte nur noch ein hinterer Kotflügel aus dem Gewässer.
    Verblüfft darüber, was für einen Effekt ihr Handeln hatte, starrte Sara auf die Luftblasen, die nun von dem versunkenen Fahrzeug an die Wasseroberfläche stiegen. Sie bemerkte den Hubschrauber, der nun knatternd über den See flog und die Wasseroberfläche noch weiter aufwühlte.
    Kurz darauf stiegen in Ufernähe keine Luftblasen mehr auf, und Sara lockerte ihren Griff ums Lenkrad.
    Garret blieb verschwunden. Unter Wasser.
    Doch sie glaubte keine Minute daran, dass er wirklich tot war.
    Also drehte sie sich um und hob ihr Jagdgewehr aus der Halterung.
    »Mom, nein !« , schrie Kendal, der ahnte, was sie vorhatte.
    »Warte hier, Schatz « , antwortete sie und klang dabei so grimmig, dass sie kaum die eigene Stimme erkannte. »Verriegle die Tür, und mach erst wieder auf, wenn ich’s dir sage .«
    »Bitte !« Ängstlich schluchzend, klammerte er sich an ihr fest.
    »Tu, was ich dir sage !« Sie löste seine Hände, stieg aus dem Pick-up und schloss die Tür. Dann hob sie so, wie Chase es ihr gezeigt hatte, das Gewehr an die Schulter, entsicherte die Waffe und kletterte vorsichtig, mit am Abzug gekrümmtem Finger zum Seeufer hinunter.
    Unter ihren Füßen raschelte das Laub, was jedoch im Dröhnen der Hubschrauberrotoren unterging.
    Breitbeinig lief sie durch Garrets Fahrspur und suchte das Brackwasser nach Spuren von ihm ab, konnte durch das blaugraue Wasser in der Tiefe jedoch nur die Umrisse seines Wagens erkennen.
    Sonst gab es unter der kabbeligen Oberfläche keine Regung.
    Die Hoffnung, dass Garret tot sein könnte, verringerte ihre Angst, die tonnenschwer auf ihr lastete.
    Doch dann tauchte er prustend aus dem Wasser auf. Erschrocken wich Sara zurück, trat in die durch Garrets Reifen verursachte Fahrrinne, rutschte aus und schlug hart auf den Boden. Ein Gewehrschuss löste sich, dann fiel die Waffe nutzlos auf sie, und Sara musste starr vor Entsetzen zuschauen, wie Garret aus dem Wasser stieg. Er sah aus wie eine klitschnasse Vogelscheuche. Wasser rann aus seinem schwarzen Anzug. Mit vor Mordlust blitzenden dunklen Augen, gefletschten Zähnen und einer Platzwunde im Gesicht, aus der leuchtend rot Blut rann, kam er auf sie zugewatet.
    »Du denkst, du kannst mich umbringen, du Schlampe ?« , krächzte er, während er sich immer weiter näherte.
    Sara griff nach dem Gewehr, schaffte es jedoch nicht mehr rechtzeitig, da sie mit ihren glitschigen Händen abrutschte. Garret entwand es ihr und schleuderte es ins Wasser. »Steh auf !« , knurrte er und zog sie an ihren Haaren auf die Beine.
    Sie trat nach ihm, woraufhin er nur noch fester zupackte. Sara hielt verzweifelt, fast schon flehentlich nach dem Helikopter Ausschau. In der offenen Seitentür entdeckte sie einen Schützen, der eine Waffe auf sie anlegte, doch Garret drückte sie so fest an sich, dass er nicht zu schießen wagte.
    Garret schlang einen Arm um ihren Hals und zog sich mit ihr zum Truck zurück. »Du hältst dich wohl für besonders schlau, was ?« , raunte er ihr ins Ohr, als sie sich langsam vom Ufer des Sees entfernten. »Hast du wirklich geglaubt, ich würde dich nicht finden? Ich habe die E-Mails entdeckt, die du

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