Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
SEAL Team 12: Geheime Lügen (German Edition)

SEAL Team 12: Geheime Lügen (German Edition)

Titel: SEAL Team 12: Geheime Lügen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marliss Melton
Vom Netzwerk:
seine Stiefel in den Fußraum fallen.
    »Dann schwimm schnell « , drängte ihn Hannah, deren Sommersprossen in deutlichem Kontrast zu ihrer blassen Haut standen.
    Das letzte Mal war Hannah dermaßen aufgeregt gewesen, als sie sich selbst aus einem kubanischen Gefängnis hatte befreien müssen, während ihr die Kugeln ihrer Verfolger um die Ohren geflogen waren. »Ich hoffe bloß, das Gewehr ist auch geladen .«
    Ihre Nervosität trug nicht gerade dazu bei, dass Chase sich besonders zuversichtlich fühlte. »Ich auch .« Und damit stieg er aus dem Wagen und rannte zum Ufer des Sees. In der Hoffnung, unter Wasser kein Treibgut in die Augen zu bekommen, sprang er ohne Umschweife mit dem Kopf zuerst in den tiefen Fort Gibbons, der, wie es sich für Anfang Oktober gehörte, eiskalt war.
    Sofort drang das kühle Wasser in seine Kleidung ein, doch er achtete nicht darauf. Er fühlte sich wie betäubt. Saras Leben konnte jede Minute enden. Ihr Mann hatte sie beide ausgetrickst. Nicht nur, dass Sara von ihm gefunden worden war. Garret hatte sie darüber hinaus auch mit Absicht in diese abgelegene Gegend gehetzt. Allerdings nicht, um sich mit ihr auszusöhnen.
    Nein ! Chase tobte innerlich vor Wut und nutzte seinen Zorn, um voranzukommen. Was hätte er in diesem Augenblick für Schwimmflossen und ein Sauerstoffgerät gegeben, welches ihm das nötige Gewicht zum Tauchen verliehen und seine vor Schmerz brennenden Lungen mit Luft versorgt hätte. Er tauchte auf, orientierte sich kurz und holte abermals tief Luft.
    In einer Entfernung von etwas mehr als vierzig Metern ragte die Stoßstange von Garrets Wagen aus dem Wasser. Gut gemacht, Sara , dachte Chase. Sie hatte das Arschloch tatsächlich abgedrängt.
    Er bewegte sich durchs Wasser wie ein Otter, tauchte wieder unter und näherte sich lautlos und unsichtbar an, wie es ihm am liebsten war.
    Ohne noch einmal an die Oberfläche zu kommen, schwamm er in das versunkene Auto, entdeckte unter dem Wagendach eine Luftblase und nutzte sie, um Luft zu schnappen. Dann sammelte er sich kurz und versuchte, seine Furcht zu unterdrücken, die ihn verkrampfen ließ. Ein Scharfschütze durfte nicht zögern. Eine falsche Bewegung, und schon traf es Unschuldige.
    Also in diesem Fall Sara.
    Diese Eventualität jagte ihm eine solche Angst ein, dass er glaubte, ins Wasser pinkeln zu müssen.
    Reißen Sie sich zusammen , hörte er eine Stimme in seinem Kopf brüllen. Es war die von Chief Jeffries, seinem knallharten Ausbilder während der SEAL -Ausbildung in Coronado.
    Als seine Atemluft bis auf ein Viertel aufgebraucht war, zog sich Chase aus dem Fahrzeugwrack zurück und ließ sich auf den Grund sinken, von wo aus er sich Hand für Hand an den Felsen entlang an die Oberfläche zog. Er näherte sich dem Geschehen, so weit er konnte, ohne selbst entdeckt zu werden, spähte aus dem Wasser und suchte das grasige Ufer nach dem Jagdgewehr ab.
    Die Waffe lag weiter weg, als er gehofft hatte.
    Er hörte Hannah, die Garret zu überreden versuchte, die Pistole herunterzunehmen, und damit ködern wollte, dass er auf Unzurechnungsfähigkeit plädieren konnte. Der Hubschrauber musste sich entfernt haben, um die Verhandlungen überhaupt erst möglich zu machen.
    »Unzurechnungsfähig ?« , spottete Garret mit der ihm eigenen Arroganz. »Ich versichere Ihnen, Agent Wer-auch-immer-Sie-sind, dass ich sehr genau weiß, was ich tue .«
    »Sie sind Rechtsanwalt « , rief Hannah ihm ins Gedächtnis. »Warum regeln Sie diese Angelegenheit nicht mit juristischen statt mit kriminellen Mitteln ?«
    »Weil das Gesetz nichts mit Gerechtigkeit zu tun hat « , brüllte er zurück. »Die Kriminelle hier ist meine Frau. Ich bin das Gesetz, und ich bestehe darauf, dass der Gerechtigkeit Genüge getan wird .«
    Chase bewegte sich sehr langsam aus dem Wasser und kroch auf das Gewehr zu. Zum Glück versperrte Garret sein eigener erhobener Arm die Sicht. Doch Kendal, der mit käsigem Gesicht und weit aufgerissenen Augen aus dem Seitenfenster blickte, entdeckte den SEAL .
    Chase legte einen Zeigefinger an den Mund. Kein Wort. Dann bedeutete er dem Jungen, in Deckung zu gehen.
    Scheiße, er hatte noch nie jemanden vor den Augen eines Kindes getötet, schon gar nicht den Vater. Ein angewidertes Gefühl überkam ihn und ließ ihn frösteln. Er erkannte, dass sich dadurch ein Schock ankündigte. Kein gutes Zeichen. Der Schock kam sonst immer erst nach dem Einsatz, nicht vorher.
    Zu seiner großen Erleichterung verschwand Kendal aus

Weitere Kostenlose Bücher