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eher zweifelnde Blicke, wenn Sie zum Beispiel behaupten, dass ein frommer Amerikaner keinen Sport treiben sollte.
Man könnte also sagen, dass sich sportliches Training inzwischen perfekt in das moderne Leben eingefügt hat. Es ist für jedermann zugänglich und dient der gesamten Menschheit. Ich möchte, dass die Meditation eine ähnliche Entwicklung nimmt. Ich möchte eine Welt schaffen, in der die Meditation in weiten Kreisen als Training für den Geist betrachtet wird und die vier oben genannten Punkte auch auf die geistige Ãbung zutreffen:
Jeder weiÃ: »Meditation tut gut.«
Wer meditieren will, kann es lernen.
Die Firmen erkennen, dass Meditation gut ist fürs Geschäft, und einige Unternehmen bieten sogar Anreize dafür.
Meditation gilt als selbstverständlich, und alle denken: »Selbstverständlich sollte man meditieren. Ist doch sonnenklar.«
An dieser Stelle kehren wir zu unserer ursprünglichen Frage zurück: Wie stelle ich das an? Wie schaffe ich eine Welt, in der Meditation ebenso selbstverständlich ist wie die sportliche Betätigung? Nachdem ich mich einige Monate mit diesem Problem beschäftigt hatte, stieà ich beinahe zufällig auf die Antwort.
Ich fand sie bei der Lektüre des Buches Emotionale Intelligenz von Daniel Goleman. Mein Freund Dr. Lawrence »Larry« Brilliant, der Chef des philanthropischen Arms von Google, war seit langem eng mit Daniel Goleman befreundet. Dan kam zu uns, um einen Vortrag zu halten. Larry nutzte die Gelegenheit, um etwas Zeit mit ihm zu verbringen, und lud mich ein, mich ihnen anzuschlieÃen. Aus Höflichkeit beschloss ich, vor dieser Begegnung mit Dan sein Buch Emotionale Intelligenz zu lesen. Bei der Lektüre hatte ich ein weiteres Offenbarungserlebnis. Ich hatte das geeignete Medium gefunden, um der Meditation Eingang ins echte Leben zu verschaffen, und dieses Medium war die emotionale Intelligenz (die auch unter der Abkürzung EQ bekannt ist).
Die Menschen haben nämlich bereits eine grobe Vorstellung davon, was emotionale Intelligenz ist. Vor allem aber wissen sie, dass sie von groÃem Nutzen ist. Auch ohne sie im Detail zu verstehen, wissen oder vermuten viele Menschen, dass sie ihnen helfen wird, ihre weltlichen Lebensziele zu erreichen
und zum Beispiel effektiver zu arbeiten, befördert zu werden, mehr Geld zu verdienen, besser mit anderen zusammenzuarbeiten, bewundert zu werden, erfüllende Beziehungen zu führen und so weiter. Emotionale Intelligenz deckt sich mit anderen Worten perfekt mit den Wünschen und Bedürfnissen moderner Menschen.
Zwei Dinge sind von besonderer Bedeutung: Emotionale Intelligenz verhilft erstens nicht nur zum Erfolg, sondern hat darüber hinaus auch die wunderbare Begleiterscheinung, dass sie unser inneres Glück, unser Einfühlungsvermögen und unser Mitgefühl mit anderen erhöht â genau die Eigenschaften, die für den Weltfrieden nötig sind. Zweitens besteht eine sehr gute (und, wie ich vermute, die einzige) Möglichkeit zur Entwicklung emotionaler Intelligenz in der kontemplativen Praxis, angefangen mit der Achtsamkeitsmeditation.
Heureka! Ich hatte die Lösung gefunden!
Um die Voraussetzungen für den Weltfrieden zu schaffen, mussten wir einen Lehrplan zum Erwerb emotionaler Intelligenz durch die Praxis der Achtsamkeit entwickeln, bei Google perfektionieren und dann als eine von vielen Gaben unseres Unternehmens an die Welt verschenken. Alles passt perfekt zusammen. Die Menschen wünschen sich emotionale Intelligenz, die Unternehmen wünschen sich emotionale Intelligenz, und wir können dazu beitragen, dass sie sie auch bekommen. AnschlieÃend können sie sowohl die eigenen Ziele besser erreichen als auch die Voraussetzungen für den Weltfrieden schaffen.
Als ich Dan endlich persönlich kennenlernte, konnte ich mich kaum beherrschen. Ich erzählte so leidenschaftlich von meinen Plänen für den Weltfrieden, dass ich dabei beinahe auf den Tisch gehauen hätte. Ich sagte: »Wir reden hier vom Weltfrieden, Danny, vom Weltfrieden!« Dan fühlte sich sichtlich unwohl. Da kam er nichtsahnend zu Google, traf zum ersten
Mal auch einige von Larrys Freunden und Mitarbeitern, und dann will dieser verrückte Jungspund mit der seltsamen Berufsbezeichnung der ganzen Welt den Frieden bringen. Die Szene entbehrte nicht einer gewissen Komik. Ja, der Weg zur Veränderung der Welt ist oft mit
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