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Search inside yourself

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Titel: Search inside yourself Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chade-Meng Tan
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»Beweise, die nahelegen, dass die Basalganglien die neuroanatomische Grundlage sowohl des impliziten Lernens als auch der Intuition sind«. Die Geschichte der Basalganglien erzählt wieder einmal unser Freund Daniel Goleman am besten:
    Die Basalganglien beobachten, was wir in allen Lebenslagen tun, und leiten daraus Entscheidungsregeln ab … Sie speichern unsere Lebenserfahrung in allen Bereichen. Die Basalganglien sind so primitiv, dass sie keinerlei Verbindung zu den Sprachzentren haben. Sie können das, was sie wissen, nicht in Worte fassen. Sie teilen sich uns über unsere Gefühle mit und sind stark mit den emotionalen Zentren im Gehirn und im Darm verbunden. Ob etwas richtig oder falsch ist, vermitteln sie uns durch das Gefühl in unserem Bauch . 21
    Vielleicht ist dies auch der Grund dafür, weshalb wir intuitives Wissen im Körper und im Bauch wahrnehmen, aber nicht so leicht in Worte fassen können.

    Â»Vielleicht sollten Sie sich bei der Entwicklung Ihres Bauchgefühls mehr auf den Teil mit dem Gefühl als auf den Teil mit dem Bauch konzentrieren.«
    Von der Achtsamkeit zur emotionalen Intelligenz
    Unser Ansatz zur Kultivierung emotionaler Intelligenz beginnt mit Achtsamkeit. Sie dient uns dazu, eine sowohl klare als auch stabile Konzentration aufzubauen. Diese intensive Aufmerksamkeit richten wir anschließend auf die physiologische Seite unserer Emotionen, um sie lebendig und in hoher Auflösung wahrzunehmen. Die Fähigkeit, die emotionale Erfahrung mit großer Klarheit und in hoher Auflösung wahrzunehmen, schafft die Grundlage für emotionale Intelligenz.
    Und dann leben wir glücklich und zufrieden bis an das Ende unserer Tage.
    In den folgenden Kapiteln werden wir diesen Ansatz genauer
unter die Lupe nehmen und weitere Fähigkeiten erwerben, um alle fünf Bereiche der emotionalen Intelligenz zu entwickeln.
    Achtsamkeit in zwei Minuten
    An den meisten Abenden sitzen meine kleine Tochter und ich vor dem Schlafengehen zwei Minuten in Achtsamkeit zusammen. Ich scherze gern, dass dieser Zeitrahmen ideal ist, da er der Aufmerksamkeitsspanne eines Kindes und eines Ingenieurs entspricht. Zwei Minuten am Tag genießen wir still, dass wir am Leben und dass wir zusammen sind. Vor allem aber genießen wir zwei Minuten am Tag, einfach zu sein. Einfach zu sein ist die banalste und zugleich kostbarste Erfahrung im Leben.
    Wie gewöhnlich wird mein Unterricht für die Erwachsenen von meinen Erfahrungen mit einem Kind inspiriert. Diese Zwei-Minuten-Meditationen bilden die Grundlage dafür, wie ich die Praxis der Achtsamkeit in den Kursen für Erwachsene einführe.
    Die gute Nachricht beim Lernen und Lehren von Achtsamkeit ist, dass Achtsamkeit beschämend einfach ist. Sie ist einfach, weil sie uns bereits vertraut ist und jeder Mensch diese Erfahrung von Zeit zu Zeit macht. Erinnern Sie sich an Jon Kabat-Zinns wunderbare Definition: »Achtsamkeit beinhaltet, auf eine bestimmte Weise aufmerksam zu sein: bewusst, im gegenwärtigen Augenblick und ohne zu urteilen.« Stark vereinfacht ist Achtsamkeit für mich der Geist reinen Seins. Sie müssen nur jedem Augenblick Ihre urteilsfreie Aufmerksamkeit zollen. Es ist tatsächlich so einfach.
    Das Schwierige an der Achtsamkeitspraxis ist, sie zu vertiefen, sie auszubauen und aufrecht zu halten. Vor allem in Krisenzeiten.
Es ist nicht leicht und erfordert viel Übung, eine so große Qualität der Achtsamkeit zu erreichen, dass auch in schwierigen Phasen jeder Augenblick des Lebens von tiefer Ruhe und lebendiger Gegenwärtigkeit durchdrungen ist. Aber Achtsamkeit an sich ist leicht. Es ist leicht, sie zu verstehen, und leicht, sie im eigenen Inneren entstehen zu lassen. Als Lehrer schlage ich daraus Kapital.
    In meinen Kursen beginne ich mit etwas Theorie und den neurowissenschaftlichen Grundlagen der Achtsamkeit. Anschließend eröffne ich den Teilnehmern zwei Möglichkeiten, einen Vorgeschmack darauf zu bekommen: den Leichten Weg und den Noch Leichteren Weg.
    Der kreativ benannte Leichte Weg besteht schlicht darin, dass Sie Ihre stete und behutsame Aufmerksamkeit zwei Minuten lang auf Ihren Atem richten. Das war’s. Machen Sie sich zunächst bewusst, dass Sie atmen, und achten Sie anschließend auf den Prozess der Atmung. Sobald Ihre Aufmerksamkeit abschweift, bringen Sie sie sanft zum Atem zurück.
    Der Noch Leichtere Weg ist, wie der Name schon sagt, noch leichter.

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