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Zustand überhaupt . Da ich Ingenieur bin, stellte ich daraufhin die naheliegendste Folgefrage. Ich fragte: Und was ist der zweitglücklichste Zustand? Seine Antwort: »Offenes Gewahrsein«, ein Zustand besonderer geistiger Offenheit, Ruhe und Klarheit. Ich weià nicht, wie Sie das sehen, aber da ich fleiÃig meditiere, hat mich diese Erkenntnis ziemlich umgehauen. Wenn wir meditieren, trainieren wir eine tiefe geistige Ruhe und Klarheit. Je mehr wir unsere Praxis vertiefen, desto glücklicher werden wir, und da dieses immer tiefere Glück weder sinnlicher noch geistiger Stimulation bedarf, laufen manche Menschen Gefahr, sich aus
dem Leben zurückzuziehen. (Wie immer haben die Zen-Leute den lustigsten Spitznamen für diese Leute. Sie nennen sie »Zen-Gammler«.) Aber wie sich herausstellt, werden Sie selbst dann, wenn Sie diese Praxis perfektionieren, lediglich den zweitglücklichsten Zustand erreicht haben.
Der glücklichste Zustand lässt sich nur mit Mitgefühl erreichen, und dazu muss man Kontakt zu echten Menschen im richtigen Leben haben. Daher können wir unsere Meditationspraxis nicht abseits davon perfektionieren. Wir brauchen eine Mischung aus Weltabgeschiedenheit (um die Ruhe zu vertiefen) und Weltverbundenheit (um das Mitgefühl zu vertiefen). Wenn Sie sehr viel meditieren, sollten Sie deshalb nicht vergessen, von Zeit zu Zeit einmal vor die Tür zu gehen.
Der Augenblick, in dem ich zum ersten Mal von den Studien mit Matthieu las (das war, bevor ich ihn persönlich kennenlernte), war einer der wichtigsten in meinem Leben. Ich träume davon, die Voraussetzungen für den Weltfrieden zu schaffen, was ich dadurch erreichen möchte, dass ich weltweit die Voraussetzungen für inneren Frieden und Mitgefühl schaffe. Die Informationen über Matthieu ermöglichten es mir, meine Arbeit aus einem neuen Blickwinkel zu betrachten. Die Erkenntnis, dass Mitgefühl Spaà machen kann, ändert alles. Wenn Mitgefühl eine lästige Pflicht ist, wird sich niemand darum bemühen â mit Ausnahme des Dalai-Lama vielleicht. Wenn es dagegen Spaà macht, werden alle mitmachen. Um die Voraussetzungen für weltweites Mitgefühl zu schaffen, müssen wir also lediglich die Erkenntnis verbreiten, dass Mitgefühl Spaà macht. Super. Wer hätte gedacht, dass die Rettung der Welt eine Frage des SpaÃes ist?
Zum Glück macht Mitgefühl nicht nur SpaÃ. Es hat auch einen konkreten wirtschaftlichen Nutzen, vor allem in der Unternehmensführung.
Wer mitfühlend führt, führt am besten
Die beste mir bekannte Definition von Mitgefühl stammt von dem angesehenen tibetischen Gelehrten Thupten Jinpa. Jinpa ist auch der langjährige Englischdolmetscher des Dalai-Lama. Er hat eine angenehm sanfte und melodiöse Stimme, über die sich der Dalai-Lama von Zeit zu Zeit ein klein wenig lustig macht (»Sehen Sie, ich habe eine tiefe, dröhnende Stimme, aber die Stimme dieses Mannes, sie ist so leise«, sagt der Dalai-Lama dann und alle lachen).
Jinpa definiert Mitgefühl wie folgt:
Mitgefühl ist ein geistiger Zustand verbunden mit einer gewissen Sorge um das Leiden anderer und dem Wunsch, dieses Leiden gelindert zu sehen.
Er behauptet im Speziellen, Mitgefühl bestünde aus drei Teilen:
Einem kognitiven Element: »Ich verstehe dich«.
Einem affektiven Element: »Ich fühle mit dir«.
Einem motivationsbezogenen Element: »Ich möchte dir helfen«.
Im beruflichen Zusammenhang liegt der überzeugendste Vorteil des Mitgefühls darin, dass es Führungskräfte besonders leistungsfähig macht. Um zu einer solchen Führungspersönlichkeit zu werden, müssen Sie eine wichtige Veränderung durchmachen. Bill George, der weithin geachtete ehemalige Geschäftsführer der Firma Medtronic, beschreibt diesen Schritt am prägnantesten. Er bezeichnet ihn als den Ãbergang vom »Ich« zum »Wir«.
Diese Veränderung ist der Ãbergang vom »Ich« zum »Wir«. Es ist der wichtigste Prozess, den Führungskräfte durchlaufen können, um Authentizität zu gewinnen. Wie sonst sollen sie die Kräfte ihrer Organisationen entfesseln, wenn nicht dadurch, dass sie die Menschen motivieren, ihr volles Potenzial auszuschöpfen? Wenn unsere Befürworter lediglich unserem Beispiel folgen, werden sie in ihren Bemühungen durch unsere Vision und unsere Anweisungen
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