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andererseits aber eine groÃe Investition erforderlich machen würde, die unser derzeitiges Nettovermögen übersteigt. Ist diese Gelegenheit so unwiderstehlich, dass wir sie einfach beim Schopf packen müssen, oder so riskant, dass sie uns in den Ruin treiben wird? Das kann niemand mit Gewissheit sagen, weil niemand im Voraus wissen kann, wie viele Neukunden uns diese Ãnderung tatsächlich pro Jahr bescheren wird. Wir können lediglich unsere beste Schätzung abgeben. In einer solchen Situation kann es zu enormen Meinungsverschiedenheiten kommen, bei denen beide Seiten Recht haben und vernünftig argumentieren. Diese Unstimmigkeiten werden so lange anhalten, bis alle Beteiligten davon ausgehen, dass auch der jeweils andere ein vernünftiger Mensch ist, und sich für seine stillschweigenden Annahmen öffnen.
Je öfter Ihnen klar wird, dass bei Meinungsverschiedenheiten beide Seiten im Recht und vernünftig sind, desto öfter
wird es Ihnen auch gelingen, die unterschiedlichen Standpunkte objektiv zu betrachten, und desto mehr wird Ihr politisches Bewusstsein geschärft.
Das erinnert mich an einen Witz: Zwei Männer hatten groÃe Differenzen, die sie nicht beilegen konnten, und beschlossen deshalb, einen weisen Guru zu Rate zu ziehen. Nachdem der erste Mann seine Sicht der Dinge dargestellt hatte, nickte der Guru und sprach: »Ja, da hast du Recht.« Daraufhin brachte der zweite seine Argumente vor, und der Guru nickte erneut und sprach: »Ja, da hast du Recht.«
Da wurde ein dritter Mann, der die ganze Sache mitbekommen hatte, ein wenig ärgerlich und stellte den Guru zur Rede: »Moment mal, da stimmt doch was nicht. Die beiden können unmöglich gleichzeitig Recht haben.« Worauf der Guru nickte und sprach: »Ja, da hast du Recht.«
Die geistigen Gewohnheiten besonders einfühlsamer Menschen
In unserem Gehirn ist Einfühlungsvermögen bereits vorinstalliert. Alle Menschen sind empathisch veranlagt. Die wichtigste Erkenntnis, die Sie aus diesem Kapitel mitnehmen sollten, lautet, dass sich das Einfühlungsvermögen mit Ãbung verbessern lässt und dass diese Ãbung zu einem groÃen Teil aus Achtsamkeit und daraus besteht, geistige Gewohnheiten zu schaffen, die der Empathie zuträglich sind. Die wichtigste davon ist die Güte. Wenn Sie über diese geistige Gewohnheit verfügen, werden bei jeder Begegnung mit einem Mitmenschen automatisch und mühelos die folgenden Gedanken in Ihrem Kopf auftauchen: »Dies ist ein Mensch, genau wie ich. Möge er oder sie glücklich sein.« Diese geistige Gewohnheit macht Sie empfänglicher für andere und umgekehrt. Eine weitere geistige Gewohnheit besteht darin, offen für die Erkenntnis zu sein, dass andere Menschen â zumindest in ihren eigenen Augen â auch dann vernünftig scheinen können, wenn sie nicht Ihrer Meinung sind. Diese geistige Gewohnheit ermöglicht es Ihnen, das gesellschaftliche Zusammenspiel klarer und objektiver zu sehen.
Wenn Sie sich häufig in Achtsamkeit üben und die genannten geistigen Gewohnheiten stärken, werden Sie über ein festes Empathiefundament verfügen. Wenn Sie darüber hinaus oft einfühlsam zuhören und anderen Ihre Aufmerksamkeit schenken, werden Sie irgendwann ein gutes Einfühlungsvermögen entwickeln, das bis zum politischen Bewusstsein geht.
Und das ist alles andere als affig.
KAPITEL ACHT
Wie man etwas bewirkt und trotzdem geliebt wird
Menschenführung und soziale Fähigkeiten
Wer sich für andere interessiert, gewinnt in zwei Monaten mehr
Freunde als jemand, der immer nur versucht, die anderen für sich
zu interessieren, in zwei Jahren.
â Dale Carnegie
Beliebt zu sein fördert Ihre Karriere
Jim Kouzes und Barry Posner, zwei renommierte Wissenschaftler auf dem Gebiet der Menschenführung, kommen bei ihren Forschungen zu folgendem Ergebnis:
[â¦] die Wissenschaftler untersuchten eine Reihe von Faktoren, durch die sich der Erfolg eines Managers erklären lieÃ. [Sie] stellten fest, dass sich die Manager im obersten Viertel in
einem und nur einem einzigen Punkt von ihren Kollegen im untersten Viertel unterschieden [â¦] dieser eine Faktor war ein hoher Wert im Bereich Zuneigung â sowohl der ausgedrückten als auch der erwünschten [â¦] die Spitzenmanager begegnen anderen Menschen mit mehr Wärme und Sympathie als die unteren 25 Prozent. Sie
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