Search inside yourself
stärkt das affektive und das kognitive Element des Mitgefühls. Wenn Sie instinktiv und regelmäÃig das Gute in allen Menschen sehen, werden Sie automatisch auch den Wunsch verspüren, sie zu verstehen und mit ihnen zu fühlen. Dann werden Sie andere nicht einmal in schwierigen Situationen als Blödmänner abtun und stehen lassen, sondern sie verstehen wollen, weil Sie zumindest einen Hauch Gutes in ihnen sehen. Wenn Sie dies häufig tun, werden Sie sich irgendwann zu einem Menschen entwickeln, dem andere vertrauen, weil Sie sie verstehen und sie Ihnen wichtig sind.
Die zweite Gewohnheit (das Gute in die Welt hinauszusenden) stärkt das motivationsbezogene Element des Mitgefühls. Wenn Sie instinktiv und regelmäÃig den Wunsch verspüren,
Gutes in die Welt hinauszusenden, werden Sie sehr bald eine grundsätzliche Hilfsbereitschaft entwickeln und irgendwann zu einem Menschen werden, den andere respektieren und vielleicht sogar bewundern, weil sie das Gefühl haben, dass Ihnen das Herz am rechten Fleck sitzt.
»Ich will der Welt ja Gutes bringen, aber die Welt verlangt immer nur Mist.«
Die letzte Gewohnheit (Vertrauen in die transformative Kraft des Selbst) stärkt Ihr Selbstvertrauen. Sobald Sie sich mit der Vorstellung angefreundet haben, dass Ihr Herz das Gute verzehnfachen kann, wird sich Ihr emotionales Gehirn auch an den Gedanken gewöhnen: »Ja, ich kann anderen von Nutzen sein.« Sie werden irgendwann zu einem Menschen, der andere inspiriert. Und dann vielleicht sogar zu einer Level-5-Führungspersönlichkeit.
Mitgefühl für Mutige
Die traditionelle Ãbung zur Entwicklung von Mitgefühl ist das sogenannte Tonglen . Dies ist das tibetische Wort für »Geben und Nehmen«. Sie hat groÃe Ãhnlichkeit mit unserer Meditation »Das Gute mehren«, doch statt das Gute einzuatmen, atmen Sie nun das Leiden ein (das eigene und das der anderen Menschen), um es zu verwandeln. Beim Ausatmen verbreiten Sie Liebe, Güte und Mitgefühl.
Wie sich gezeigt hat, fällt diese Ãbung Meditationsneulingen sehr schwer, da sie von ihnen verlangt, Schmerz und Leiden einzuatmen und aufzunehmen. Sie müssen sie nicht machen, aber wenn Sie mutig genug sind, können Sie es gern versuchen. Die folgende Anleitung kann Ihnen dabei helfen:
TONGLEN MEDITATION
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GEDANKEN ZU DIESER MEDITATION
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Um soziale Fähigkeiten zu beherrschen, müssen wir den emotionalen Müll â Angst, Wut, Verwirrung, ja sogar das körperliche Leiden sowie unseren Widerstand dagegen â loswerden. Tonglen wurde speziell zu diesem Zweck entwickelt und baut auf dem Atemgewahrsein auf.
Tonglen bedeutet wörtlich übersetzt »geben und nehmen«. Es bezeichnet unsere Bereitschaft, das Leiden und den Schmerz anderer aufzunehmen und ihnen im Gegenzug Erleichterung, Wohlbefinden und Frieden zu schenken â und dabei die eigene Fähigkeit zur Transformation zu erfahren.
Wenn wir das Schlechte einatmen, können wir unser Herz als Filter verwenden. Beim Ausatmen dürfen die dunklen Wolken durch uns hindurchströmen und sich in Akzeptanz, Leichtigkeit,
Freude und Licht/Strahlen verwandeln. Diese Erfahrung stärkt unseren Entschluss, uns von nichts und niemandem vollends überwältigen zu lassen, wodurch tiefes Selbstvertrauen entsteht. Das gibt uns die sichere Grundlage, für unser eigenes Wohlbefinden und das Wohlbefinden anderer einzutreten und so die Grundlage für Mitgefühl zu schaffen.
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EINFÃHRUNG
Werden Sie sich zunächst Ihres Körpers und Ihrer Atmung bewusst. Nehmen Sie die Empfindungen überall in Ihrem Körper wahr und richten Sie die Aufmerksamkeit behutsam auf das Auf und Ab Ihres Atems.
(Pause)
Atmen Sie nun tief ein und stellen Sie sich beim Ausatmen vor, ein Berg zu sein.
Atmen Sie ein weiteres Mal tief ein und stellen Sie sich nun vor, das Leben aus einer erhabenen Perspektive zu betrachten.
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TONGLEN
Beginnen Sie beim nächsten Atemzug mit dem Tonglen, indem Sie bei sich selbst anfangen.
Stellen Sie sich mit der GroÃzügigkeit eines offenen Herzens und eines offenen Geistes vor, Sie würden sich vor sich sitzen sehen. Betrachten Sie Ihr »normales Selbst« und sein Leiden  â ganz gleich, was Ihnen in letzter Zeit Kummer bereitet.
Stellen Sie sich dieses Leiden als dunkle Abgaswolke vor, die Sie einatmen und die sich daraufhin auflöst und verwandelt.
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