"Seasons of Love" - Der Duft von Schnee - Band 1 (Liebesroman) (German Edition)
einschaltete. Gurke strich ihr laut schnurrend um die Beine und warf erst einen vorwurfsvollen Blick auf seinen leeren Futternapf, dann zu Eyleen.
»Ist ja gut, du hast gewonnen«, brummte sie belustigt, nahm eine Dose Katzenfutter aus dem Schrank und öffnete sie. Noch während sie seine Schüssel füllte, stürzte sich das verfressene Tier auf den Fressnapf und schlang sein Nachtmahl gierig hinunter.
Als Eyleen die leere Dose in den Müll warf, fiel ihr Blick auf einen Zettel, der an den Kühlschrank geheftet war.
Bin bis Samstag unterwegs. Bitte versorge Gurke und kümmere dich auch um das Katzenklo.
Cole
»Na, das sind doch mal gute Nachrichten«, sagte Eyleen an Gurke gerichtet, der sie jedoch nicht beachtete.
Sie öffnete die Küchentür, knipste in der ganzen Wohnung die Lichter an und schaltete den Fernseher ein. Anschließend machte sie sich eine Tasse Tee und ließ sich dann zufrieden in den Sessel fallen.
Herrlich, wenn man die Wohnung für sich alleine hat.
Während der Nachrichtensprecher herunterleierte, was an diesem Tag in der Welt geschehen war, starrte Eyleen nachdenklich auf den Bildschirm, ohne wirklich wahrzunehmen, was der Mann da faselte.
Sie fragte sich, wo Cole steckte. Davon hatte er in seiner Nachricht kein Wort erwähnt.
Sofort ärgerte sie sich, dass sie überhaupt einen Gedanken an ihn verschwendete, und konzentrierte sich auf den Mann im Fernsehen.
Doch schon wenige Sekunden später spielte ihr Kopfkino verrückt.
Vielleicht lag er genau in diesem Moment mit einer neuen Eroberung im Bett. Bei dieser Vorstellung zog sich Eyleens Magen schmerzhaft zusammen.
»Mir doch egal, was der Kerl treibt«, knurrte sie zu sich selbst und funkelte die Wetterfee giftig an, die weitere Schneefälle vorhersagte, als wäre die an Eyleens plötzlich schlechter Laune schuld.
Gurke schlich um ihre Beine und gab ein klägliches Miauen von sich. Mit seinen großen, grünen Augen sah er sie flehend an. Sie seufzte.
»Das ist jetzt nicht dein Ernst, oder? Du hast doch eben schon gefressen«, murrte Eyleen, während sie sich aus dem Sessel quälte.
Gurke maunzte erneut und Eyleen hätte schwören können, dass es empört klang.
»Von mir aus«, brummte sie und marschierte in Richtung Küche. »Aber wenn du irgendwo hinkotzt, drehe ich dir deinen speckigen Hals um.«
Nachdem der Kater auch die zweite Ladung in Rekordzeit vernichtet hatte, tapste er zum Katzenklo, vor dem er stehen blieb, schnupperte und mit einem angewiderten Gesichtsausdruck kehrtmachte.
Fluchend nahm Eyleen die Schaufel und begann Gurkes Hinterlassenschaften in eine Tüte zu befördern.
»Man könnte meinen, hier lebt ein ganzes Bataillon Katzen. Das Klo sieht aus, wie der Aschenbecher einer kubanischen Pokerrunde«, schimpfte sie, während sie eine weitere Ladung zigarrengroßer Häufchen herausschaufelte.
Nachdem sie fertig war, warf Gurke einen prüfenden Blick auf sein Katzenklo und ließ sich dann herab, einen gewaltigen Stinker hineinzusetzen.
»Das riecht, als ob du von innen heraus verfaulst, mein Freund«, bemerkte sie entsetzt, als die Duftwolke sich langsam im ganzen Flur ausbreitete. Eyleen floh in ihr Zimmer und schloss die Tür.
Nachdem sich der Geruch wieder verflüchtigt hatte, ging sie ins Bad, duschte und putzte sich die Zähne.
Es war fast drei Uhr, als sie endlich in ihr Bett fiel.
Kapitel 16
Am nächsten Tag schlief sie bis zum frühen Nachmittag. Um noch bei Brenda in der Sandwichbar vorbeizuschauen, blieb ihr keine Zeit mehr.
Also machte sich Eyleen in aller Ruhe fertig, fütterte den verfressenen Kater und verließ anschließend das Haus, um mit der U-Bahn zur Arbeit zu fahren.
Sie konnte gar nicht erwarten, zu hören, was Brians Gespräch mit Graham ergeben hatte. Hoffentlich war alles gut gegangen.
Zwanzig Minuten früher als sonst trat sie durch den Haupteingang der Bar. Das Nirvana war so gut wie leer, nur an der Theke saßen zwei Stammgäste.
Eyleen sah sich suchend nach ihrem Boss um, konnte ihn aber nirgendwo sehen. Als sie ein paar Schritte in die Bar machte, blieb sie verwirrt stehen und sah auf ihre Füße.
Das klebrige Schmatzen, das der Fußboden sonst immer von sich gab, wenn sie darüber lief, war verschwunden. Außerdem schien es, als sei er einige Nuancen heller als gewöhnlich.
Hatte Brian heute Morgen neuen Boden verlegen lassen?
Sie ging in die Knie und fuhr mit der Handfläche über den dunklen PVC-Belag. Er fühlte sich glatt und sauber
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