"Seasons of Love" - Der Duft von Schnee - Band 1 (Liebesroman) (German Edition)
Sinn gemacht.
»Wirst du ihm erzählen, dass du mich getroffen hast?«, platzte es aus ihr heraus.
Nathan legte den Kopf zur Seite und schmunzelte vielsagend.
»Soll ich es ihm denn erzählen?«
Eyleen schüttelte heftig den Kopf.
»Ich wäre dir unendlich dankbar, wenn du es nicht tust«, gab sie zu und sah ihn flehend an.
»Dann behalte ich es für mich«, versprach er. »Dass du damals einfach davongelaufen bis und Shane seinem Schicksal überlassen hast, fand ich zwar nicht toll, aber ich verurteile dich deswegen nicht. Du hast noch nie so richtig zu uns gepasst.« Nach seinem letzten Satz hob er entschuldigend die Hände. »Das verstehe jetzt bitte nicht falsch.«
»Tue ich nicht«, versicherte sie ihm. Eyleen wusste, was er ihr damit sagen wollte. Es war ihr immer zuwider gewesen, andere Menschen zu bestehlen oder Drogen zu verkaufen.
Mit Nathan hatte sie sich immer sehr gut verstanden. Genau wie sie selbst, hatte auch er nie richtig in Shanes Gang gepasst.
»Warum bist du noch dabei?«, fragte sie leise.
Nathan seufzte und fuhr sich durchs Haar.
»Das frage ich mich auch jeden Tag aufs Neue«, gab er zu. »Aber du weißt selbst, wie schwer es ist, aus diesem Milieu wieder herauszukommen.«
»Ich habe es doch auch geschafft«, widersprach sie.
»Das hast du und dafür solltest du dankbar sein. Es sieht aus, als würde es dir ganz gut gehen«, stellte Nathan fest.
»Ich komme zurecht und ich fühle mich hier in London wohl«, bestätigte sie und schenkte ihm ein zaghaftes Lächeln. Langsam wich ihre Angst.
»Das hast du dir auch verdient«, bemerkte er und sah dann zu seinem Tisch. »Ich muss wieder zurück«, teilte er ihr mit.
»Wie lange bleibst du in London?«, wollte sie wissen.
»Nur bis morgen, danach fahre ich zurück. Es war schön, dich noch einmal getroffen zu haben«, sagte er und zog sie erneut an sich.
Diesmal erwiderte Eyleen seine Umarmung.
»Ich fand es auch schön«, antwortete sie und begab sich wieder an ihre Arbeit.
Kurz vor zwei Uhr, als endlich die letzten Gäste die Bar verlassen hatten, tauchte Graham auf.
Als er Eyleen sah, begann er über das ganze Gesicht zu strahlen und bedankte sich mehrere Male bei ihr.
»Ich stehe tief in deiner Schuld«, teilte er ihr mit.
»Quatsch, das habe ich doch gerne gemacht. Außerdem habe ich nicht nur dir damit einen Gefallen getan, sondern auch Brian«, erklärte sie.
Es wurde schließlich fast drei Uhr, bis Eyleen sich endlich von allen verabschiedete und in das Taxi stieg, das vor der Tür auf sie wartete.
Sie ließ sich auf den Rücksitz fallen und schloss erschöpft die Augen, während das gleichmäßige Motorengeräusch sie einlullte.
Jetzt hatte sie zwei Tage frei und sie würde diese nutzen, um ausgiebig zu faulenzen. Außerdem freute sie sich auf Brendas und Adams Party, zu der sie mit Mason gehen würde.
Während das Taxi sich durch die leeren Straßen bewegte, überlegte sie bereits, was sie zur Party anziehen sollte.
Plötzlich jedoch schlich sich Nathan in ihre Gedanken und mit einem Mal war Eyleen wieder hellwach.
Sie hoffte inständig, dass er sein Wort halten, und Shane nichts von ihrem Zusammentreffen in der Bar erzählen würde.
Aber was, wenn er es doch tat? Was, wenn Shane irgendwann in London auftauchen würde?
Nathan hatte Eyleen erzählt, dass ihr Exfreund Irland nicht verlassen durfte, solange seine Bewährung lief.
Andererseits kannte sie Shane gut genug, um zu wissen, dass diese Auflage ihn nicht hindern würde.
Eyleen versuchte nicht an ihn zu denken, denn allein die Vorstellung, dass sie in diesem Leben noch einmal auf Shane treffen könnte, verursachte ihr eine Gänsehaut.
Sie sah aus dem Seitenfenster und verbannte jeglichen Gedanken an ihn.
Kurz darauf fielen ihr erneut die Augen zu. Alles, was sie jetzt noch wollte, war schlafen.
Kapitel 17
»Soll ich dir wirklich nicht bei der Dekoration helfen?«, erkundigte sich Eyleen, während sie Brenda dabei zusah, wie diese eine Girlande an der Wand befestigte.
Mittlerweile sah es im Kellerraum der Sandwichbar aus, als sei der Zirkus zu Gast.
»Ich sage es dir jetzt zum allerletzten Mal. Mach, dass du nach Hause kommst. Du raubst mir den letzten Nerv. Außerdem hast du noch eine Menge zu tun«, entgegnete Brenda.
Verdutzt sah Eyleen ihre Freundin an.
»Eine Menge zu tun? Was meinst du denn damit?«, wollte sie wissen.
Eyleen überlegte fieberhaft, ob sie irgendetwas vergessen hatte. Hoffentlich nichts, was mit der Party
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