"Seasons of Love" - Der Duft von Schnee - Band 1 (Liebesroman) (German Edition)
ein Schleier über die Straßen legte, sobald es geschneit hatte. Der Schnee sog die sonst so hektischen Geräusche wie ein Schwamm in sich auf und alles wirkte so friedlich.
Fast so, als ob die Zeit stehen geblieben wäre.
»Du arbeitest also in der Firma deines Vaters?«, erkundigte sie sich schließlich, um das peinliche Schweigen zu brechen.
»Nicht mehr lange«, antwortete er.
»Was meinst du?«
»Nun, mein Vater wird mir wohl bald einen großen Teil der Firma überschreiben und dann wäre es doch unpassend, wenn ich weiterhin als kleiner Abteilungsleiter arbeite«, entgegnete er und klang dabei sehr überheblich.
Was für ein arroganter Arsch.
»Das finde ich gar nicht. Meiner Meinung nach sollten viel mehr Chefs in niederen Positionen arbeiten, um einmal mitzubekommen, was wirklich von ihren Mitarbeitern abverlangt wird.«
»Das sehe ich ein wenig anders«, erwiderte er knapp, fügte aber nichts mehr hinzu.
In diesem Augenblick wünschte sich Eyleen, sie hätte Mason nicht eingeladen.
Auf den ersten Blick hatte er so sympathisch gewirkt, doch jetzt stellte sie fest, dass seine überhebliche Art ihr tierisch auf die Nerven ging.
Als die beiden um die Ecke bogen und die hell leuchtende Neonreklame des BREDAMS auftauchte, hätte Eyleen vor Erleichterung fast laut geseufzt.
Kapitel 18
»Der sieht ja echt süß aus«, flötete ihr Brenda ins Ohr, während sie Mason beobachtete, der an der Bar einen Drink bestellte.
»Lass dich nicht von seinem Aussehen täuschen«, antwortete Eyleen, nahm ihrer Freundin die Champagnerflöte aus der Hand und leerte sie in einem Zug.
Brenda sah sie mit großen Augen an.
»Ach herrje, du willst dich doch nicht etwa jetzt schon betrinken?«
»Genau das habe ich vor.«
»Ist der Typ so schlimm?«
»Lass uns über etwas anderes reden«, bat Eyleen und sah sich interessiert um. »Du hast ja aus diesem Raum eine echte Partyhöhle gemacht und das in der kurzen Zeit«, sagte sie und nickte anerkennend.
Zum Glück schien Brenda sich in der letzten Minute noch umentschieden zu haben, was die Dekoration betraf. Jetzt erinnerte nichts mehr an einen Zirkus.
Brenda hatte tatsächlich ein kleines Wunder vollbracht. Als Eyleen vor einigen Stunden gegangen war, hingen lediglich ein paar quietschbunte Girlanden an den Wänden, die sie aber Gott sei Dank wieder entfernt hatte. Nun war der Raum kaum wiederzuerkennen.
Mindestens hundert bunte, mit Helium gefüllte Luftballons schwebten unter der Decke.
Quer durch den ganzen Raum hingen unzählige, glitzernde Girlanden.
An einer der Wände war ein Buffet aufgebaut, natürlich mit der Spezialität des BREDAMS, leckeren Sandwiches. Genau gegenüber gab es eine Bar, hinter der ein Barkeeper den Gästen alles servierte, was sie bestellten.
Etliche Bistrotische waren wahllos im Raum verteilt, an denen die bereits eingetroffenen Gäste standen. Das hintere Drittel des großen Raumes war kurzerhand zur Tanzfläche umfunktioniert worden.
Auf einem Podest hatte ein DJ seine Anlage aufgebaut und hielt sich mit einer Hand einen Kopfhörer ans Ohr, während er mit der anderen diverse Regler betätigte.
Das Licht war schummrig und änderte immer wieder die Farbe.
»Ich finde auch, dass es toll geworden ist«, entgegnete Brenda sichtlich zufrieden. Als eine Bedienung mit einem Tablett voller Champagner an ihnen vorbeitänzelte, schnappte sie sich zwei Gläser und reichte eines davon Eyleen. Die hob ihr Glas und lächelte ihre Freundin an.
»Auf dass euer Laden der angesagteste in ganz London wird und ihr bald in Geld schwimmt«, sagte sie feierlich.
»Darauf trinke ich gerne«, antwortete Brenda kichernd.
Als Mason schließlich mit zwei Caipirinhas zurückkam, hatte Eyleen bereits ihren zweiten Champagner vernichtet.
Gierig riss sie ihm das Glas aus der Hand und nuckelte an dem dicken Strohhalm.
»Alter Schwede, das ist aber eine heftige Mischung«, stellte sie fest, nachdem sie einen Zug genommen hatte.
»Meine Schuld«, gestand Mason grinsend. »Ich habe den Barkeeper gebeten, ihn etwas stärker zu machen. Ich hoffe, er schmeckt trotzdem?«
»Ja, ist lecker«, erwiderte sie.
Mason strahlte und plötzlich wirkte er wieder so natürlich und sympathisch.
»Hast du Lust zu tanzen?«, wollte er wissen und deutete mit dem Kinn auf die Tanzfläche, die sich rasant füllte, als der DJ "Get the Party started" von Pink auflegte.
»Klar, warum nicht«, antwortete Eyleen achselzuckend, zog den Strohhalm aus ihrem Glas und leerte
Weitere Kostenlose Bücher