"Seasons of Love" - Der Duft von Schnee - Band 1 (Liebesroman) (German Edition)
aber es gab Schlimmeres.
Sie wollte einfach nur ein paar Schritte gehen, um wieder einen klaren Kopf zu bekommen. Anschließend würde sie Mason suchen und ihm erklären, dass er sich keine Hoffnungen zu machen brauchte.
Sie sah zu beiden Seiten der Straße und beschloss dann, nach rechts zu gehen. Leicht schwankend stapfte sie durch den Schnee.
Eyleen hatte noch nicht einmal fünfzig Meter zurückgelegt, als der Alkohol seine wärmende Wirkung verlor und sie zu frieren begann.
Ihre Zähne schlugen aufeinander und sie zitterte vor Kälte.
» Da... das war w...w...wohl keine s...so gute Idee«, stotterte sie und beschloss, wieder in die gut beheizte Sandwichbar zurückzukehren.
Sie machte auf dem Absatz kehrt und prallte gegen Mason. Eyleen verlor bei dem Aufprall das Gleichgewicht, doch Mason packte sie an beiden Armen, bevor sie stürzen konnte.
»Ich hab dich schon überall gesucht«, sagte er vorwurfsvoll.
»Ich wollte nur ein wenig frische Luft schnappen.«
»Es ist wohl besser, wenn wir jetzt zu mir nach Hause gehen«, teilte er ihr in herrischem Tonfall mit.
Eyleen machte sich von ihm los und runzelte die Stirn. Sie versuchte ihren Blick auf sein Gesicht zu fokussieren, was gar nicht so leicht war. Irgendwie war ihr die Tiefenschärfe völlig abhandengekommen.
Sie war zweifelsohne ziemlich betrunken, oder besser gesagt, voll wie eine Haubitze, aber nicht so besoffen, dass sie sich alles gefallen lassen würde.
Masons trotzige und herrische Art machte sie wütend. Außerdem schien er davon auszugehen, dass Frauen ihm gehorchen mussten.
»Man könnte fast glauben, du seist Teil einer Zeitreise. Ich würde dich ja gerne in unserem fortschrittlichen und emanzipierten Jahrhundert begrüßen, aber mit deiner Einstellung Frauen gegenüber warst du schon im letzten Jahrhundert fehl am Platz. Es tut mir leid, dir das so direkt sagen zu müssen, aber ich werde sicher nicht mit dir nach Hause gehen. Du redest den ganzen Abend von nichts anderem und mittlerweile geht mir das fürchterlich auf die Nerven. Falls du dir erhofft hast, mich heute in dein Bett zu bekommen, so muss ich dich leider enttäuschen«, teilte sie ihm mit vor der Brust verschränkten Armen, mit.
Eyleen wollte selbstbewusst wirken, doch sie schwankte wie ein Baum im Wind, was ihre Absicht völlig zunichtemachte.
»Was redest du denn da für ein wirres Zeug?« Mason packte sie unsanft am Oberarm und zog sie mit sich. »Ich bringe dich jetzt erst mal zu mir«, verkündete er und reagierte nicht, als Eyleen versuchte, sich aus seinem Griff zu lösen.
»Lass mich los, du Idiot«, fauchte sie und boxte ihn unsanft gegen die Schulter.
Mason wirbelte herum und funkelte sie wütend an.
Bevor sie sich versah, presste er sie gegen die Hausmauer.
»Jetzt hör mir mal gut zu. Ich kann es nicht leiden, wenn man mir Hoffnungen macht und mich dann im Regen stehen lässt. Ich habe den ganzen Abend mit dir verbracht und dich sogar auf diese lächerliche Party begleitet und nun soll das alles umsonst gewesen sein?«
Eyleen sog scharf die Luft ein.
»Sag mal, wie viele Arschlochpillen hast du denn heute eingeworfen? Beam dich bitte zurück ins Mittelalter, von wo du anscheinend kommst«, zischte sie und versuchte sich zu befreien, doch Mason hatte ihre Handgelenke fest im Griff.
Dann schoss sein Kopf nach vorn und seine Lippen trafen auf ihre. Brutal bahnte sich seine Zunge ihren Weg in Eyleens Mund und er presste seinen Körper laut keuchend gegen ihren.
Eyleen brauchte ein paar Sekunden, um zu verstehen, was gerade passierte, dann versuchte sie, sich zu wehren. Sie hob ihr rechtes Knie, um es Mason in die Weichteile zu stoßen, doch er drückte sich so fest gegen sie, dass dies nicht möglich war.
Sein Kuss wurde immer fordernder und tat mittlerweile richtig weh.
Eyleen handelte instinktiv. Sie biss ihm mit aller Macht auf die Zunge.
Mason schrie auf und löste sich schlagartig von ihr. Wutentbrannt starrte er sie an, während er seine Zunge betastete.
Als er seine Fingerspitzen betrachtete, sah er Blut und seine Augen weiteten sich. Er hob ganz langsam den Kopf und sah Eyleen mit fast irrem Blick an.
Dann holte er aus und verpasste ihr eine schallende Ohrfeige. Die Wucht seines Schlages war so heftig, dass Eyleens Kopf zur Seite flog.
Ungläubig starrte sie ihn an, während sie sich die schmerzende Wange rieb.
»Nimm deine dreckigen Hände von ihr«, ertönte plötzlich eine tiefe Stimme hinter Mason. Abrupt wirbelte er herum.
Coles Faust
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