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"Seasons of Love" - Der Duft von Schnee - Band 1 (Liebesroman) (German Edition)

"Seasons of Love" - Der Duft von Schnee - Band 1 (Liebesroman) (German Edition)

Titel: "Seasons of Love" - Der Duft von Schnee - Band 1 (Liebesroman) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Röder
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Worte waren wie Balsam für Eyleens Seele, auch wenn sie nichts anderes von ihrer besten Freundin erwartet hatte.
    Natürlich würde Brenda sie nicht im Regen stehen lassen, das wusste sie, doch es laut bestätigt zu bekommen, tat unheimlich gut. Für einen kurzen Augenblick wich ein Teil der schweren Last, die sie fast zusammenbrechen ließ und Eyleen beruhigte sich ein wenig.
     
    Während Brenda in der Küche einige Sandwiches schmierte, saß Eyleen auf der Zweisitzercouch und umklammerte ihre Tasse Tee mit beiden Händen.
    Sie nahm einen vorsichtigen Schluck und genoss die Wärme, die sich sogleich in ihrem Magen ausbreitete. Seufzend ließ sie den Blick durch das gemütlich eingerichtete Wohnzimmer schweifen.
    Alle Möbel waren antik und verliehen dem Zimmer etwas Urgemütliches. Ein Lächeln umspielte Eyleens Lippen, als ihr die zahlreichen Kerzenständer und Windlichter auffielen, die auf fast jeder Oberfläche standen. Ohne Zweifel stammten diese von Brenda, denn die liebte Kerzen über alles. Schon in ihrer eigenen Wohnung hatte es davon nur so gewimmelt.
    »Schinken oder Thunfisch?«, plärrte Brenda fragend aus der Küche herüber.
    »Eigentlich habe ich gar keinen Hunger«, antwortete Eyleen. Die ganze Sache mit der Wohnungsabsage hatte ihr doch ganz schön auf den Magen geschlagen.
    »Schinken oder Thunfisch?«, wiederholte Brenda resolut. Es bestand kein Zweifel daran, dass sie Eyleen notfalls zwingen würde, etwas zu essen.
    »Schinken«, rief Eyleen seufzend zurück. Sie bezweifelte, dass sie auch nur einen Bissen hinunterbrachte, aber sie würde es Brenda zu Liebe wenigstens versuchen.
    Als diese wieder ins Wohnzimmer kam, hielt sie ein riesiges Tablett in Händen.
    »Greif zu«, forderte Brenda ihre Freundin auf. Sie tat es und nahm einen zaghaften Bissen. Es schmeckte köstlich.
    Kein Wunder, denn Adam und Brenda betrieben seit einiger Zeit einen Sandwichladen und das mit großem Erfolg. Er befand sich unten im Haus, das Adam von einem Onkel geerbt hatte.
    Im ersten Stock lag ihre Wohnung, die, wie Eyleen zugeben musste, ein absoluter Traum war. Ein weiteres Apartment im Dachgeschoss war seit ein paar Wochen vermietet. Eyleen hatte die Mieter nur ein einziges Mal gesehen. Es handelte sich um ein junges Paar, das recht sympathisch wirkte.
    Brenda setzte sich ihr gegenüber auf einen Sessel und biss herzhaft in eines der Brote.
    »Bis du etwas anderes gefunden hast, bleibst du natürlich erst einmal hier bei uns. Adam hat mit Sicherheit nichts dagegen, wenn du unser Gästezimmer eine Weile in Beschlag nimmst«, erklärte sie und wischte sich einen Krümel vom Kinn.
    Obwohl Brenda den ganzen Tag mit ihr in der Wohnung geschuftet hatte, saß ihr schulterlanges, blondes Haar, als hätte sie sich gerade erst für eine Party zurechtgemacht. Ihre mandelförmigen blauen Augen musterten Eyleen nachdenklich. Eyleens Freundin war bildhübsch.
    Sie selbst war auch zufrieden mit ihrem Aussehen, aber mit Brenda konnte sie nicht mithalten. Die Haut ihrer Freundin hatte selbst jetzt im November einen leicht goldenen Schimmer, was daran lag, dass ihre Mutter südländischer Abstammung war.
    Die Hautfarbe war aber auch das Einzige, was diese ihrer Tochter vererbt hatte. Brendas blonde Haare und ihre blauen Augen hatte sie ihrem Vater zu verdanken, der aus Nordengland stammte.
    Unweigerlich fragte sich Eyleen wieder einmal, wer wohl ihre eigenen Eltern waren.
    Sie hätte zu gerne gewusst, wie beide aussahen und ob sie überhaupt noch lebten. Welcher von ihnen hatte ihr die feuerroten Haare vererbt und wer war für die zahlreichen Sommersprossen verantwortlich, die ihrem Gesicht diese gewisse Frechheit verliehen?
    Sofort, nachdem sie volljährig geworden war, hatte sie alle Hebel in Bewegung gesetzt, um etwas über ihre Eltern in Erfahrung zu bringen, aber laut Jugendamt lagen keine Informationen vor.
    Man hatte ihr erklärt, dass sie an einer Kirche ausgesetzt worden war, ohne jeglichen Hinweis auf ihre Erzeuger. Nachdem ein junger Pfarrer sie gefunden und die Polizei gerufen hatte, wurde Eyleen in ein Waisenhaus gebracht, wo sie die darauf folgenden achtzehn Jahre verbrachte. Eine unendlich lange Zeit voller Schikanen, bis sie schließlich alt genug war, um ihr eigenes Leben zu führen.
    Wie sehr hatte sie sich immer gewünscht, von einem der vielen kinderlosen Paare ausgewählt zu werden, die das Waisenhaus besuchten, um eines der Kinder zu adoptieren. Doch sie war nicht ein einziges Mal in die engere Auswahl

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