"Seasons of Love" - Der Duft von Schnee - Band 1 (Liebesroman) (German Edition)
sein Gesprächspartner antwortete. »Nun hab dich nicht so und sieh sie dir doch wenigstens mal an.«
Er redet über mich, als wäre ich fünf Tage altes Brot, das er an den Mann bringen muss, stellte sie stumm fest.
»Wer ist dieser Cole?«, erkundigte sich Eyleen bei Brenda, die ebenfalls angestrengt dem Gespräch gefolgt war.
»Ein guter Freund von Adam«, antwortete sie knapp.
Bevor Eyleen ihre Freundin mit weiteren Fragen löchern konnte, erklang wieder Adams Stimme. Er stand jetzt in der Tür, den Hörer noch immer ans Ohr gepresst.
»Alles klar, dann bis gleich«, beendete er das Gespräch.
Erwartungsvoll sahen ihn die beiden Frauen an.
»Du bist dir sicher, dass es eine gute Idee ist, Eyleen bei Cole unterzubringen?«, wollte Brenda zweifelnd wissen.
»Warum nicht? Er hat eine große Wohnung, in der ein Zimmer frei ist und sie liegt nur ein paar Straßen von hier entfernt.«
Brenda verzog den Mund. Eyleen beäugte sie misstrauisch, dann wandte sie sich an Adam.
»Was stimmt denn mit diesem Kerl nicht?«, fragte sie gerade heraus.
Adam zog eine Augenbraue nach oben und sah sie verwundert an.
»Wie kommst du darauf, dass mit Cole etwas nicht stimmt?«, erkundigte er sich.
»Naja, Brenda scheint nicht gerade begeistert von deiner Idee zu sein und dieser Cole offensichtlich auch nicht, wenn ich euer Telefongespräch richtig gedeutet habe. Außerdem kenne ich diesen Typen doch gar nicht. Wäre es da nicht ein wenig seltsam, wenn ich in seine Wohnung ziehen würde?«
»Wenn du dich selbst auf die Suche nach einem Zimmer machst, kennst du deine Vermieter vorher auch nicht, oder?«
Da hatte Adam auch wieder recht, wie Eyleen zugeben musste.
»Ich will nur nicht, dass er sich gezwungen fühlt, weil du ihn um einen Gefallen gebeten hast«, erwiderte sie zweifelnd. Adam machte eine wegwerfende Geste.
»Cole ist lediglich vorsichtig. Bis vor Kurzem hatte er eine Untermieterin, doch die ist jetzt zu ihrem Freund gezogen. Eigentlich wollte er das Zimmer nicht mehr vermieten und für Gäste nutzen, aber ich konnte ihn überreden, dass er vorbeikommt und sich selbst ein Bild von dir macht.
»Wieso fühle ich mich plötzlich wie ein Gaul auf dem Pferdemarkt?«, murmelte Eyleen leise.
»Keine Sorge, wenn er dich erst kennengelernt hat, wird er dir das Zimmer bestimmt vermieten, du wirst schon sehen«, sagte Adam voller Zuversicht.
Eyleen hatte noch etliche Fragen, die sie Adam stellen wollte, doch sie presste die Lippen zusammen und schwieg.
Sie beschloss, sich erst eine eigene Meinung über diesen Cole zu bilden. Schließlich würde sie ihn in Kürze kennenlernen.
Brendas Freund machte sich gut gelaunt auf den Weg in die Küche, um eine neue Kanne Tee aufzubrühen. Die beiden Frauen sahen ihm stumm nach.
»Ist dieser Cole vielleicht ein extremes Arschloch oder warum reagierst du so auf ihn?«, brach Eyleen schließlich das Schweigen.
Brendas Lippen umspielte ein Lächeln.
»Nein, so schlimm ist er nicht«, antwortete sie amüsiert.
»Wo ist dann das Problem?«, hakte Eyleen nach.
Ihre Freundin knabberte nachdenklich auf ihrer Unterlippe herum, während sie anscheinend nach den passenden Worten suchte.
»Versteh mich nicht falsch, ich mag Cole, auf eine gewisse Art und Weise, aber ich denke nicht, dass ihr beide als Wohngemeinschaft zusammenpasst«, versuchte sie zu erklären.
»Wieso nicht?«
Brenda seufzte.
»Er ist ... wie soll ich sagen ... also er ist dem weiblichen Geschlecht nicht abgeneigt, will aber keine feste Beziehung«, sagte sie.
»Und?«, fragte Eyleen verwirrt.
»Das soll heißen, dass es in seiner Wohnung zugeht, wie in einem Taubenschlag.«
Als Eyleen immer noch nicht kapierte, was ihre Freundin damit meinte, verdrehte die genervt die Augen und warf die Arme über sich in die Höhe.
»Himmel, ich will damit sagen, dass der Typ jede Nacht eine andere Braut in seinem Bett hat.«
»Schön und gut, aber was hat das mit mir zu tun?«, wollte Eyleen wissen. Was dieser Cole in seinem Schlafzimmer trieb, war ihr ziemlich schnuppe.
»Meinst du wirklich, dass du dich in einer Bude wohlfühlst, wo du jede Nacht das laute Stöhnen einer anderen Tussi hörst?«
Eyleen richtete ihren Blick auf einen Punkt an der Wand und dachte über Brendas Frage nach. Sie hätte kein Problem damit, dass ihr möglicher Mitbewohner seine Gespielinnen so oft wechselte, wie sie selbst ihre Unterwäsche, aber jede Nacht von lustvollen Schreien geweckt zu werden, würde sie sehr wohl stören.
»Ist er
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