"Seasons of Love" - Der Duft von Schnee - Band 1 (Liebesroman) (German Edition)
schnellstens einen heißen Tee bekomme, werde ich unleidlich«, warnte sie Eyleen.
»Es muss doch irgendein Geschenk geben, über das sich Cole freut«, murmelte Eyleen mit nachdenklich gerunzelter Stirn.
»Besorg ihm doch einen edlen Whisky«, schlug Brenda zum dritten Mal vor.
Eyleen verdrehte die Augen.
»Wie unpersönlich ist das denn? Da kann ich ihm ja gleich eine Krawatte kaufen«, schnaubte sie.
»Gute Idee! Ich weiß zufällig, wo es welche gibt«, zog Brenda sie auf.
»Ha, ha, sehr witzig.«
»Meine Güte, es wird doch irgendwo ein Geschenk geben, über das er sich freut. Wie wäre es mit einem Entspannungskurs?«
»Ein was?« Eyleen starrte Brenda verwirrt an.
»Na das ist momentan voll der Renner«, beteuerte diese euphorisch. »Für gestresste Business-Typen der ideale Weg, um mal wieder etwas runterzukommen.«
Jetzt verschlug es Eyleen fast die Sprache. War das Brendas Ernst?
»Du hast sie doch nicht alle. Befreites Trommeln im engen Kreis oder was?«
Brenda verschränkte trotzig die Arme vor der Brust.
»Tja meine Süße, dann musst du dir wohl selbst etwas Geniales einfallen lassen.«
Als Eyleen sie finster anfunkelte, seufzte sie laut.
»Ich mache dir einen Vorschlag: Wir setzen uns in ein gemütliches Café, trinken eine schöne Tasse Tee und überlegen in aller Ruhe, womit du deinem Liebsten eine Freude machen könntest.«
»Na gut«, entschied Eyleen, denn mittlerweile taten auch ihr die Füße weh und eine Pause würde ihr guttun.
Weshalb hatte sie nur diese verdammten Stiefel mit den Absätzen angezogen?
Sicher, sie sahen zu der engen Jeans und ihrer Teddyjacke wirklich toll aus, aber ihre Zehen fühlten sich mittlerweile an, als wären sie zu einem Klumpen verschmolzen.
Grinsend zog Brenda ihre Freundin hinter sich her, bis sie ein kleines Bistro erspähten, indem noch ein einziger Tisch frei war.
Mit einem beherzten Sprung hechtete Brenda an den Tisch und ließ sich auf einen der Stühle plumpsen, bevor ein älteres Ehepaar, das gerade auf die freie Sitzmöglichkeit zugesteuert war, diese erreichen konnte.
»Unerhört«, echauffierte sich die grauhaarige Frau und schüttelte missbilligend den Kopf.
Ihr Gatte murmelte etwas von Manieren, die den jungen Leuten heutzutage abhanden gingen. Dabei vibrierte sein zurechtgezwirbelter Schnurrbart.
Eyleen nuschelte ein »Sorry«, bevor sie sich auf den gegenüberliegenden Stuhl setzte.
Das ältere Ehepaar verließ wild zeternd das Bistro.
Nachdem die Freundinnen einen Tee bestellt, über Coles Geschenk diskutiert und miteinander gestritten hatten, traten sie neuen Mutes auf die Straße, um einen weiteren Versuch zu starten, etwas Passendes zu finden.
Draußen dämmerte es bereits und überall sah man Menschen, mit diesen albernen, blinkenden Bommeln an den Weihnachtsmützen.
»Den Typen, der diese dämlichen Mützen erfunden hat, würde ich mir gerne mal vorknöpfen«, sagte Eyleen, als ein Rudel Touristen ihnen entgegenkam, die so hektisch blinkten, dass sie sich wegdrehen musste.
»Kann es sein, dass du zum Weihnachtsmuffel mutiert bist? Seit über zwei Stunden bist du permanent am Rummeckern.«
Eyleen seufzte.
»Tut mir leid«, entschuldigte sie sich kleinlaut bei ihrer besten Freundin. »Normalerweise kann ich gar nicht genug von diesem Weihnachtskitsch bekommen, aber im Augenblick bin ich nur noch am Grübeln, was ich Cole schenken soll. Das verdirbt mir die ganze Stimmung«, erklärte sie.
»Apropos Weihnachtskitsch, ich hab eine tolle Idee, wie du wieder gute Laune und vielleicht auch ein Geschenk für Cole bekommst«, flötete ihr Brenda entgegen.
Eyleen sah ruckartig auf.
»Raus damit!«
Brenda grinste über das ganze Gesicht.
»Wir gehen zu Harrods. Dort ist es so weihnachtlich, dass selbst der hartgesottenste Weihnachtsmuffel weich wird.«
»Aber auch sauteuer«, warf Eyleen ein.
Brenda tat den Einwurf ihrer Freundin mit einer wegwerfenden Geste ab.
»Papperlapapp! Lieber zahlst du ein paar Pfund mehr und sparst dir dafür einen weiteren Tag, an dem du schlecht gelaunt durch alle Geschäfte geisterst.«
»Um diese Zeit ist die U-Bahn gerammelt voll«, stöhnte Eyleen.
»Das kann uns egal sein, wir nehmen ein Taxi. Ich bezahle.«
Bevor Eyleen noch etwas sagen konnte, hatte Brenda auch schon den Arm gehoben und warf sich kurz darauf beherzt vor ein Taxi, welches laut quietschend zum Stehen kam.
»Los, komm schon«, forderte sie Eyleen auf, öffnete die Tür und rutschte auf die Rückbank.
Dem Fahrer,
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