"Seasons of Love" - Der Duft von Schnee - Band 1 (Liebesroman) (German Edition)
der sie böse anblitzte, schenkte sie ein hinreißendes Lächeln. Sofort wurde seine Miene weicher. Er schmunzelte. Brenda nannte ihm das Ziel und er fuhr los.
Eyleen sah ihre Freundin an und schüttelte ungläubig den Kopf.
Brenda drehte den Kopf zu Eyleen und zwinkerte ihr zu.
Mit ihrer weißen Wollmütze, den blonden Haaren und den von der Kälte geröteten Wangen sah sie aus wie ein Engel.
Kein Wunder, dass ihr niemand lange böse sein konnte.
Zehn Minuten später stiegen sie aus und Brenda bezahlte den Fahrer. Sie trällerte ihm ein »Frohe Weihnachten« entgegen und er fuhr zufrieden grinsend davon.
Eyleen sah unterdessen fasziniert die Fassade des Kaufhauses Harrods nach oben. Das ganze Gebäude war mit unzähligen Lichtern geschmückt und sah einfach fantastisch aus.
»Wahnsinn«, hauchte sie ehrfurchtsvoll.
Brenda sah sie mit hochgezogenen Augenbrauen an.
»Soll das heißen, dass du noch nie an Weihnachten hier warst?«
Eyleen zuckte die Achseln.
»Entweder habe ich gearbeitet oder meine Geschenke in billigeren Gegenden gekauft«, erklärte sie etwas verlegen.
»Na wie gut, dass ich diesmal dabei bin«, erkannte Brenda.
»Ja, das ist wirklich der absolute Wahnsinn«, bemerkte sie, immer noch auf die Fassade starrend.
»Wenn du das hier schon toll findest, dann wird es dich im Innern umhauen«, versprach Brenda.
»Echt?«
»Echt! Auf ins Gewühl«, sagte sie und steuerte zielsicher auf den Eingang des Luxus-Kaufhauses zu.
Eyleen folgte dem Energiebündel.
Kaum hatte sie das Nobel-Shoppingparadies betreten, blieb sie ruckartig stehen und sah sich mit offenem Mund um.
»Hab ich zu viel versprochen?«
Eyleen schüttelte den Kopf, unfähig, etwas zu antworten. Ihr Sprachzentrum hatte sich verabschiedet, da ihr Hirn all die Eindrücke verarbeiten musste, die gerade auf sie einprasselten und ihren gesamten Arbeitsspeicher in Beschlag nahmen.
»Das ist echt krass«, kam ihr schließlich doch noch über die Lippen.
Es schien, als habe man alles an Weihnachtsdekoration, die man für Geld bekommen konnte, hierher geschafft.
Außerdem duftete es herrlich nach verschiedenen Gewürzen.
Kein Wunder, denn im Erdgeschoss befand sich die Feinkostabteilung, in der es Köstlichkeiten aus der ganzen Welt gab.
Von den Decken hingen prunkvolle Kronleuchter und trotz der weihnachtlichen Dekoration, war das ägyptische Design im Kaufhaus noch deutlich zu erkennen.
»Ja, nicht wahr? Aber wir sollten uns jetzt mal langsam nach einem Geschenk umsehen. Ich hab da auch schon eine Idee«, erklärte Brenda, packte ihre Freundin an der Hand und zog sie hinter sich her.
»Was ist das?«, wollte Eyleen wissen, als sie auf die Rolltreppen zusteuerten und ihr Blick auf zwei Bronzestatuen fiel, die ihr bekannt vorkamen.
Ein Mann und eine Frau, die sich in die Augen sahen und lächelten.
Beide hielten sie sich an einem über ihnen fliegenden Albatros fest.
Auf dem Sockel darunter stand in dicker Schrift "INNOCENT VICTIMS".
Als Eyleen den Text - Unschuldige Opfer - gelesen hatte, wusste sie auch ohne Brendas Antwort, um welche Personen es sich da handelte. Es waren Diana und Dodi.
»Willst du den Gedächtnisbrunnen sehen?«, erkundigte sich Brenda.
Als sie nicht sofort reagierte, zog ihre Freundin sie kurz entschlossen mit sich auf die Rolltreppe, die ins Untergeschoss fuhr.
Wenig später standen die beiden Frauen hinter einer dichten Traube Menschen.
»Gibt es hier was umsonst?«, fragte Eyleen und stellte sich auf die Zehenspitzen, um etwas zu erkennen.
»Wirst du gleich sehen«, antwortete Brenda und bahnte sich, mithilfe ihrer Ellbogen, einen Weg durch die Menge.
Als sie endlich vorne angekommen waren, starrte Eyleen verblüfft auf einen zweistöckigen Brunnen, auf dessen Spitze, Dianas und Dodis Bild angebracht war.
Ihr Blick wanderte zu einer gläsernen Pyramide darunter, in der ein Weinglas und ein auffallend schöner Ring zu erkennen waren.
Bevor sie Brenda fragen konnte, sagte die:
»Siehst du den Lippenstift am Glasrand?«
Eyleen beugte sich etwas nach vorne und betrachtete die Pyramide genauer.
Erstaunt stellte sie fest, dass sich wirklich roter Lippenstift an dem Glas befand.
»Tatsächlich«, murmelte sie.
»Das ist das Glas mit Dianas Lippenstift. Das Glas ihres letzten Dinners, bevor sie im Tunnel verunglückte«, erklärte Brenda und deutete dann auf den Ring. »Und das hier ist der Verlobungsring, den Dodi ihr einen Tag vor ihrem Tod geschenkt hat.«
Eyleen nickte stumm.
Sie war zwar
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