"Seasons of Love" - Der Duft von Schnee - Band 1 (Liebesroman) (German Edition)
nicht denken, dass ich mir unheimliche Sorgen mache?«
Cole schwieg einige Sekunden und runzelte nachdenklich die Stirn. Dann entspannte sich seine Mimik und er sah sie an.
»Ich finde, du reagierst über«, erklärte er.
Eyleen öffnete den Mund, klappte ihn aber umgehend wieder zu und starrte ihn ungläubig an. Sie war sprachlos und konnte nicht glauben, was er eben gesagt hatte.
Erneut begann sie zu zweifeln, ob Cole es überhaupt ernst mit ihr meinte.
Oder hatten sie einfach nur unterschiedliche Auffassungen, was eine Beziehung betraf?
Zu einer Partnerschaft gehörte Vertrauen. Und es ging gar nicht, dass man ohne ein Wort für mehr als einen Tag verschwand und den anderen in Sorge zurückließ.
»Du blödes Arschloch«, schrie sie, stieß ihn zur Seite und stapfte in ihr Zimmer.
Sie knallte die Tür zu und drehte den Schlüssel im Schloss, bevor sie sich aufs Bett warf und grimmig auf ihr Kopfkissen starrte.
Sie war wütend. Nein, stinksauer traf es wohl besser. Natürlich war Eyleen heilfroh, dass es Cole gut ging, denn sie hatte sich schon die schlimmsten Szenarien ausgemalt. Aber dass er einfach nur "vergessen hatte", sie anzurufen, war der Gipfel der Frechheit.
Je länger sie dalag und über alles nachdachte, desto ungehaltener wurde Eyleen. Sie musste mit Brenda reden, hören, was ihre Freundin zu all dem sagte.
Ein Blick auf die Uhr verriet ihr, dass es weit nach ein Uhr war. Egal.
Sie hielt Ausschau nach ihrem Handy und stöhnte auf, als ihr einfiel, dass es auf dem Küchentisch lag. Ihr Zimmer wollte Eyleen heute auf keinen Fall mehr verlassen.
Es klopfte leise an der Tür.
»Rotfuchs?«
Coles Stimme klang unsicher.
Sie schnaubte.
»Lass mich in Ruhe. Ich bin jetzt nicht in der Stimmung mich zu unterhalten.«
»Eyleen, bitte öffne die Tür«, bat er sie.
»Verschwinde«, fauchte sie grimmig.
»Ich würde dir gerne alles erklären.«
Sie blickte zur Tür und knabberte an ihrem Fingernagel. Ihr Herz verlangte, zu öffnen und sich in seine starken Arme zu werfen, doch ihr Verstand sagte Nein.
Hin und hergerissen erhob sie sich vom Bett und schlich leise zu ihrer Zimmertür. Sie legte die Hand auf das kühle Holz und presste ihre Wange dagegen. Zu wissen, dass er nur wenige Zentimeter von ihr entfernt stand, ließ ihr Herz schneller schlagen.
»Rotfuchs, lass mich rein«, forderte er sie erneut auf. Seine Stimme klang wie flüssiger Honig. Eyleen schloss seufzend die Augen.
So sehr sie es auch versuchte, sie konnte ihm nicht widerstehen. Wie in Zeitlupe bewegte sich ihre Hand zum Schlüssel. Sie umfasste das kühle Metall mit den Fingern und drehte es. Ein leises »Klick« ertönte, als der Bolzen zurücksprang.
Sie trat einen Schritt zurück, als die Klinke sich nach unten bewegte und die Tür sich öffnete.
Cole trat ein, ging auf Eyleen zu und zog sie in seine Arme.
Sie wehrte sich nicht, unterließ es jedoch demonstrativ, seine Umarmung zu erwidern. Sie war immer noch wütend.
Er seufzte und führte Eyleen zum Bett, wo er sie behutsam auf die Matratze drücke. Anschließend setzte er sich neben sie, wandte sich ihr zu und nahm ihre Hand.
»Es war saudumm von mir, mich nicht bei dir zu melden«, begann er und klang, als würde er es wirklich ernst meinen. »Vielleicht muss ich mich erst an die Tatsache gewöhnen, dass ich jetzt mit jemandem zusammen bin und das eine gewisse Verantwortung mit sich bringt.«
Bei seinen Worten sah sie auf.
»Nach dem Anruf gestern warst du wie ausgewechselt und bist einfach aus der Wohnung gestürmt. Ich hatte keine Ahnung, was los ist. Die letzten 24 Stunden waren die reinste Hölle für mich. Vor lauter Sorge habe ich kein Auge zugemacht und bin stattdessen die ganze Nacht in der Wohnung auf und abgelaufen und habe immer wieder auf die Tür gestarrt. Ich wusste ja nicht, ob dir etwas passiert ist und du deshalb nicht anrufen konntest.«
Cole hob ihre Hand an seine Lippen und bedeckte sie mit zärtlichen Küssen.
»Es tut mir so leid, Rotfuchs. Ich habe einfach nicht nachgedacht, aber ich verspreche dir, dass so etwas nie wieder vorkommen wird.«
Sie nickte stumm.
»Was war denn überhaupt los?«
»Das ist eine lange Geschichte, aber ich versuche es kurz zu machen. Die Anruferin war Theresa, eine sehr gute Freundin. Wir kennen uns schon, seit ich denken kann.«
Als er berichtete, dass eine andere Frau an seinem seltsamen Verhalten schuld war, versteifte sich Eyleen.
Obwohl sie die Frau, von der Cole sprach, nicht kannte, spürte sie
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