"Seasons of Love" - Der Duft von Schnee - Band 1 (Liebesroman) (German Edition)
sie an sich und vergrub sein Gesicht in ihrem Haar.
Eyleen sah den beiden mit weit aufstehendem Mund zu.
Irgendwann löste sich Brenda von Adam und sah ihm direkt in die Augen.
»Jetzt wollen wir alles wissen, was du weißt«, forderte sie ihn auf.
Ihr Tonfall war resolut, aber nicht mehr so eisig, wie noch vor ein paar Minuten. Nun klang sie fast sanft und liebevoll.
Er nickte, setzte sich in den Sessel und zog Brenda zu sich auf den Schoß.
Dann holte er tief Luft und begann zu erzählen:
»Ihr wisst ja, dass Cole und ich uns schon eine ganze Weile kennen. Um es genau zu sagen, seit unserer Kindheit.«
Brenda und Eyleen nickten. Die beiden Freundinnen sahen Adam abwartend an.
Er seufzte. Offensichtlich fühlte er sich gerade nicht sehr wohl in seiner Haut.
»Wir gingen auf die gleichen Schulen und saßen auch meist nebeneinander«, fuhr er fort.
Brenda verdrehte die Augen.
»Wird das jetzt eine Anekdote aus deiner Kindheit? Komm zum Punkt und erzähl uns endlich, was es mit dieser Theresa auf sich hat.«
Adam funkelte sie finster an.
»Ich bin doch gerade dabei. Also ... sieben Monate vor unserem Abschluss kam eine neue Schülerin in unsere Klasse.«
»Theresa!«, fiel ihm Brenda ins Wort.
»Ja, Theresa Gonham. Zwischen ihr und Cole hat es sofort gefunkt und ein paar Wochen später waren die beiden ein Paar.«
Bei Adams Worten zog sich der Knoten in Eyleens Brust noch enger zusammen.
Die Tatsache, dass Theresa nicht einfach nur eine gute Freundin war, wie Cole ihr versichert hatte, sondern dass sie eine Beziehung gehabt hatten, war wie ein Schock für Eyleen.
Adam warf ihr einen unsicheren Blick zu und erzählte dann weiter.
»Die beiden waren das, was man unter einem Traumpaar verstand. Ich hatte zwar immer meine Bedenken, was Theresas Beweggründe betraf, aber Cole ließ nicht zu, dass ich Zweifel an ihr äußerte.«
»Was meinst du damit?«, erkundigte sich Brenda interessiert.
»Naja, die ersten Tage an unserer Schule kam es mir so vor, als checkte sie alle gut aussehenden Typen ab. Jedes Mal saß sie mit einem anderen Kerl zusammen und quetschte ihn über sein Leben und seine Familie aus. Es gab einige Typen, denen die Mädchen nur so hinterherrannten. Die krallte sie sich zuerst. Doch als sie erfuhr, dass deren Eltern ganz normale Angestellte waren, ließ sie die Jungs fallen, wie eine heiße Kartoffel. Coles Eltern dagegen waren wohlhabend und er sah fantastisch aus.«
»Du meinst, sie war auf der Suche nach einem reichen Typen?«, mutmaßte Brenda.
Er zuckte die Achseln.
»So kam es mir jedenfalls vor, aber Cole tat meine Einwände immer ab. Er war verliebt und hatte die berüchtigte rosarote Brille auf. Er trug Theresa auf Händen und sie genoss es. Wenn sie etwas wollte, musste sie ihn nur mit ihren großen, blauen Augen flehend ansehen. An Coles vierundzwanzigstem Geburtstag verlobten sich die beiden schließlich.«
Aus Eyleens Kehle kam ein erschrockenes Keuchen. Cole war im Begriff gewesen, Theresa zu heiraten?
»Und weiter?«, forderte Brenda ihren Freund auf.
»Dann hat sie ihn mit einem Arbeitskollegen betrogen. Das Ganze kam auf der Weihnachtsfeier ihrer Firma heraus. Cole war am Boden zerstört. Er machte noch am selben Abend mit ihr Schluss, was sie jedoch nicht akzeptieren wollte. Die beiden verließen die Weihnachtsfeier und fuhren zurück nach London. Unterwegs redete Theresa permanent auf ihn ein und versuchte ihn umzustimmen, aber Cole blieb hart. Und dann ist es passiert.«
Er machte eine Pause und sah auf.
»Jetzt spann uns doch nicht so auf die Folter. Was ist passiert?«, wollte Brenda wissen, die mittlerweile unruhig auf seinem Schoss hin und herrutschte.
»Die Straßen waren verschneit und glatt. Cole ist ein wirklich vorausschauender Autofahrer, doch der Hirsch sprang so urplötzlich auf die Straße, dass er die Kontrolle verlor. Cole versuchte auszuweichen und das Fahrzeug kam ins Schleudern. Es raste eine kleine Böschung hinunter und krachte gegen einen großen Baum.«
Wieder machte er eine Pause und atmete lautstark aus, bevor er weitersprach.
»Cole war kaum etwas passiert. Er hatte nur einige Kratzer, aber Theresa hatte es schlimm erwischt. Sie war bewusstlos und ein Ast hatte sich in ihre Seite gebohrt. Cole rief sofort einen Notarzt. Die kamen auch sehr schnell und brachten Theresa in ein Krankenhaus, wo sie notoperiert wurde.«
»Wir wissen ja, dass sie es überlebt hat«, sagte Brenda trocken. »Aber weshalb rennt er umgehend zu ihr, wenn
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