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Sebastian

Sebastian

Titel: Sebastian Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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Gartens und rannte geduckt zum Torbogen, so dass Sein Bauch die aufgedunsenen Kappen der Pilze berührte. Dann kletterte er auf die Mauer neben dem Torbogen. Sofort verschmolz der große Körper perfekt mit den Steinen, Er ahmte sogar die Schatten der Dornenbüsche nach.
    Hier wartete Er und labte sich an dem Gefühl, wieder auf der Jagd zu sein.
     Mit verschränkten Armen starrte Lukene auf das verschlossene und versiegelte Tor. Eine hölzerne Tür auf der anderen Seite des Tors verhinderte, dass jemand sehen konnte, was hinter den steinernen Mauern verborgen lag.
    »Belladonna«, flüsterte Lukene.
    Ein Fehler, der fünfzehn Jahre zurücklag und der nicht mehr rückgängig gemacht werden konnte. Und doch gab es immer noch Zeiten, in denen sie dachte, sie hätte etwas tun können, hätte etwas tun müssen, um die Geschehnisse aufzuhalten.
    Sie selbst war erst vierundzwanzig gewesen und hatte gerade angefangen, zu unterrichten, in dem Jahr, als die fünfzehnjährige Glorianna an die Schule gekommen war, ein intelligentes, wissbegieriges Mädchen. Und so talentiert.
    Erst nach einem halben Jahr hatten sie begriffen, wie  talentiert sie war - als die Lehrerin, der Lukene assistierte, den Schülerinnen die Aufgabe stellte, einen Zugangspunkt zu »einer Heimat« zu schaffen. Da Schüler in diesem Alter, wenn überhaupt, nur geringfügige Kontrolle über die Macht hatten, die ihnen innewohnte, würde der Zugangspunkt die Verbindung zu der Landschaft werden, die ihre Heimat darstellte. Das war, was die Lehrerin erwartete, das war das Ziel des Unterrichts.
    Aber Glorianna hatte etwas getan, was keine andere Landschafferin gekonnt hätte. Irgendwie hatte sie Ephemera verändert, indem sie Teile der Welt neu ordnete, um eine vollkommen neue Landschaft zu erschaffen, einen Ort, der den Namen Sündenpfuhl trug. Die Lehrer, die die Bemühungen ihrer Schülerinnen bewerteten, waren entsetzt, als sie in ihre Landschaft hinübertraten und den Pfuhl zum ersten Mal sahen - und ihr Entsetzen steigerte sich noch, als sie die »Bewohner« dieser Landschaft entdeckten.
    Als sie in den von Mauern umgebenen Garten, der Glorianna als Übungsplatz diente, zurückkehrten und eine Erklärung forderten, hatte das Mädchen sie angelächelt und ihnen erklärt, sogar Dämonen bräuchten ein Zuhause.
    Niemand hatte Glorianna gefragt, warum sie einen solchen Ort für Dämonen erschaffen wollte, der mit Sicherheit auch die dunkleren Seiten menschlicher Herzen anziehen würde. Niemand setzte sich mit ihrer Familie in Verbindung, um Nachforschungen anzustellen - zumindest nicht zu einer Zeit, in der es eine Rolle gespielt hätte.
    Statt die Fragen zu stellen, die man hätte stellen müssen, schenkte die Schulleiterin Glorianna ein falsches Lächeln und erzählte dem Mädchen, sie dürfe sich einer Prüfung für Fortgeschrittene unterziehen. Vierzehn Tage lang sollte sie in ihrem Garten ausharren und ihre Grundlandschaften verankern - also die Landschaften, die ihre Resonanz trugen und ihre persönliche Welt formten.
    Sie erhielt einen Korb mit Nahrungsmitteln, ihre Kleidung und ihre Bücher, Wasser und ein paar Decken.
    Sie stand auf der anderen Seite des Tores und lächelte, als die Schulleiterin es mit einem starken Vorhängeschloss versperrte, um zu verhindern, dass jemand den Garten betrat.
    Und sie hatte Lukene freudig gewunken, als die Lehrer sich entfernten.
    Am letzten Morgen stahl Lukene den Schlüssel zu dem Vorhängeschloss und betrat Gloriannas Garten. Was das Mädchen in nur vierzehn Tagen geschaffen hatte, raubte ihr den Atem und weckte ihre Ehrfurcht - und ihr Entsetzen. Der Sündenpfuhl war kein bloßer Glückstreffer gewesen. Dieses Mädchen hatte wirklich die Macht, die Welt zu verändern und sie bedurfte einer sehr vorsichtigen Förderung.
    Sie war zurück zur Schulleiterin gerannt, so verzweifelt bemüht, Verständnis zu wecken, dass sie kaum ein klares Wort herausbrachte. Aber die Schulleiterin befahl ihr barsch zu schweigen, und teilte ihr mit, die Entscheidung sei bereits gefallen und die Zauberer angereist, um das Tor zu versiegeln. Glorianna und ihre unnatürliche Macht würden eingeschlossen werden, um die Sicherheit der Landschaften zu wahren.
    Als sie wieder beim Garten ankam, hatten die Zauberer den Ort bereits wieder verlassen, das Siegel befand sich an Ort und Stelle, und niemand würde dieses Stück Erde jemals wieder betreten - oder es verlassen. Alles,  was Glorianna jemals von der Welt sehen würde, war, was sie in

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