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Sebastian

Sebastian

Titel: Sebastian Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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Häschen. »Nur bis ich herausfinde, wo diese Fremden hergekommen sind und was sie wollen. Sie sind nicht wie die anderen Inkuben und Sukkuben, Lynnea. Schau, du musst ja nicht an meinem Rockzipfel hängen, wie du es ausdrückst. Du könntest Philo zur Hand gehen oder … Zeit mit Teaser verbringen.« Ahnte sie auch nur, was es ihm abverlangte, sie einem anderen Inkubus zu überlassen, auch wenn es nur vorübergehend war? »Bitte.«
    Sie sah ihn lange an. »In Ordnung«, sagte sie schließlich, hörte aber nicht auf, ihn zu mustern. »Kannst du das auch alles?«
    »Was alles?«
    »Dein Gesicht verändern. Es war nur ein feiner Unterschied, aber ich war mir sicher, dass ihr Gesicht, als sie mit dir gesprochen hat, nicht mehr so aussah, wie in dem Moment, als ich die Tür geöffnet habe.« Sie zuckte mit den Schultern. »Vielleicht hat mir das Licht einen Streich gespielt.«
    »Vielleicht auch nicht.« Wieder von diesem unangenehmen Gefühl erfüllt, trat er zurück. »Es gibt Geschichten - alte Geschichten - über die Inkuben und Sukkuben, darüber, wie sie Männer und Frauen anlocken, indem sie in Gestalt eines Freundes oder Liebhabers erscheinen.« Hand in Hand mit diesen Geschichten gingen auch die über Inkuben und Sukkuben, die ihren Partnern solche intensive Lust bereiten konnten, dass der Sex mit ihnen tödlich war.
    »Kennst du mich denn?«, fragte er plötzlich. »Kannst du mich spüren?«
    »Wenn du mich fragst, ob ich den Unterschied zwischen dir und jemandem, der dein Gesicht trägt, erkennen kann, dann ja, ich kenne dich. Ich würde dich immer erkennen, Sebastian. Selbst wenn das Gesicht das gleiche wäre, könnte die andere Person niemals du sein.«
    Er hatte nicht gewusst, wie sehr er diese Antwort gebraucht hatte, bis er fühlte, wie die Spannung aus ihm herausströmte. Plötzlich müde rieb er sich mit den Händen über das Gesicht. »Ich habe Sandwiches mitgebracht. Lass uns etwas essen. Dann denken wir darüber nach, was wir als Nächstes tun.«
    Doch während sie in gemeinschaftlichem Schweigen das Essen teilten, machte Sebastian ein anderer Gedanke zu schaffen: Warum interessierten sich die Neuankömmlinge ausgerechnet für ihn?
     

Kapitel Vierzehn
    Koltak klopfte an die Tür und wartete kaum die Antwort ab, bevor er eilig den Raum betrat.
    »Ihr habt nach mir geschickt, Harland?«, fragte er.
    Harland wandte sich vom Fenster ab. »Der Rat hat Neuigkeiten erhalten. Es ist furchtbar - und Furcht einflößend.«
    Koltak durchlief ein Schauer, aber er wartete schweigend.
    »Belladonna hat ihre wahre Natur offenbart. Sie hat die Schule der Landschafferinnen angegriffen, Koltak. Sie hat alle Landschafferinnen und Brückenbauer getötet, die sich in der Schule befanden, und nun sind Ephemeras Landschaften ihrer Bosheit schutzlos ausgeliefert.«
    Koltak taumelte zu einem Stuhl und sank darauf zusammen. »Wie ist das möglich?«
    »Ihre Macht ist verderbt, und Belladonna ist weit stärker, als wir dachten.« Harland trat vom Fenster zurück. »Schon jetzt werfen die dunklen Gefühle in den Herzen der Menschen einen Schatten über einige der Landschaften.«
    »Aber … was hat sie davon, die anderen Landschafferinnen zu töten? Sie kann keine Landschaft kontrollieren, deren Resonanz sie nicht teilt.«
    »Was sie nicht kontrollieren kann, wird vom Sturm der menschlichen Gefühle in Stücke gerissen werden«, antwortete Harland. »Wenn wir sie nicht aufhalten, wird Ephemera zu einer Welt des Wahnsinns werden, die alles vom Menschen Geschaffene zerstört. Musik, Literatur,  die Kultur und unsere Gesellschaft - alles verloren. Zerschlagen in dem verzweifelten Versuch, in einer Welt zu überleben, die sich so schnell verändert, dass es nicht mehr möglich sein wird, in diesen Landschaften am Leben zu bleiben. Und was bleibt, wird Belladonna gehören und zu einem dunklen Ort voller Schrecken werden.« Er hielt inne. »Es gibt Hinweise, dass sie einige der dunkelsten Landschaften in die Welt gebracht hat. Ihr wisst, wovon ich spreche.«
    Koltak kämpfte darum, einen zusammenhängenden Gedanken zu fassen, wie ein Ertrinkender, der nach einem Strohhalm greift, um sich vor dem sicheren Untergang zu bewahren. »Nadia. Was ist mit Nadia? Sie versucht doch sicherlich nicht, sie zu schützen?«
    »Wir werden versuchen, Nadia zu erreichen. Im Moment wissen wir nicht, ob sie und ihr Sohn Lee noch leben - oder ob auch sie der Bösartigkeit der Ausgestoßenen zum Opfer gefallen sind.« Der Blick, mit dem Harland Koltak

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