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Sebastian

Sebastian

Titel: Sebastian Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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Sie fühlen sich anders an.« Zu gern hätte er gewusst, wo er war. Aber irgendwo in dieser Landschaft musste es eine Brücke geben, die ihn in den Pfuhl bringen würde. Es musste.
    »Hier gibt es keine Straßen«, sagte Faran. »Woher werdet Ihr wissen, wohin Ihr Euch wenden müsst?«
    Sebastian, Sebastian, Sebastian.
    Er nahm die Zügel auf und zog den Kopf des Pferdes ohne einen bewussten Gedanken herum. »Ich werde meinem Herzen folgen müssen.«
    »In Ordnung.« Faran trat vom Pferd zurück. »Ich werde Hauptmann Dalton sagen, dass Ihr auf dem Weg seid.  Wir werden auf der anderen Seite der Brücke auf Euch warten.«
    Koltak nickte, stieß dem Pferd die Fersen in die Flanken und entfernte sich in einem unruhigen Trab, der schon jetzt versprach, mehr als seinen Stolz zu verletzten.
    Es würde bald vorbei sein. Er würde den Rat nicht enttäuschen. Alles was er tun musste, war sich weiterhin darauf zu konzentrieren, zu finden, was er eigentlich nicht finden wollte.
    Sebastian, Sebastian, Sebastian.
     Faran schüttelte den Kopf, als er den Zauberer davonreiten sah. Der Mann war kein Pferdemensch, soviel stand fest. Er hoffte nur, dass der Mann am Ende seiner Reise noch in der Lage sein würde, zu tun, was getan werden musste.
    Es gab keinen Grund, hier länger zu verweilen. Und, um die Wahrheit zu sagen, etwas an diesem Ort machte ihn nervös, obwohl nichts in der Umgebung gefährlich wirkte.
    Seine Schritte wurden langsamer, als er sich der Brücke näherte.
    Aber etwas hatte das Pferd erschreckt.
    Er wollte sein Kurzschwert ziehen, zögerte dann und griff nach dem langen Messer, das in seinem Stiefel steckte. Als er sich aufrichtete, erhaschten seine Augen eine Bewegung, kaum einen Schritt neben den Planken. Hatte sich der Boden ein Stück gehoben, oder war es nur der Wind, der durch die Gräser strich?
    Er näherte sich der Brücke, setzte jeden Fuß vorsichtig auf, nicht in der Lage, das Gefühl abzuschütteln, dass etwas auf ihn wartete.
    Nichts regte sich. Nichts bewegte sich.
    Leere deinen Geist, dachte er. Geh zurück zu Hauptmann Dalton und deinen Kameraden. Lauf über die  Brücke. Stadt der Zauberer, Stadt der Zauberer, Stadt der Zauberer.
    Er drehte sich um und hatte die Brücke direkt vor sich. Hob einen Fuß, um ihn auf die Holzplanken zu setzen. In einem Augenblick würde er in Sicherheit sein.
    Es fuhr aus dem Boden und bestand nur aus Beinen und einem riesigen Maul. Eine vertraute Gestalt, wenn sie die Größe eines Daumennagels gehabt hätte, aber jetzt war sie zu einem riesigen Albtraum angewachsen.
    Er schrie auf, als die Kreatur ihn packte und ins Bein biss. Er fiel hart auf den Boden, die Beine bereits taub von ihrem Gift, aber er hielt das Messer fest. Bevor dieser Albtraum ihn in den Tunnel hinter der Falltür ziehen konnte, bäumte er sich auf und trieb das Messer mit beiden Händen und all der Kraft, die er noch in den Armen hatte, in den Kopf der Spinne.
    Ihre Beine schlugen um sich, und ihre Zähne gruben sich noch tiefer in sein Fleisch, als die Kreatur starb. Dann lag sie still.
    Keuchend und schweißüberströmt drehte Faran sich um. Wenn er es schaffte, den Arm auszustrecken, könnte er die Brücke erreichen. Musste die Brücke erreichen. Musste auf die andere Seite. Hilfe wartete auf … der …
     Lynnea summte eine Melodie, während sie einen Tisch abräumte. Für ihren ersten Arbeitstag hatte sie sich recht gut geschlagen. Gut, sie hatte einen Teil einer Bestellung vergessen, aber das hatte sie wieder wettgemacht, indem sie einen Bullendämon beruhigt hatte, der nach seinem Essen brüllte.
    Grinsend fragte sie sich, ob sie es schaffen würde, Sebastian als Erste von der neuen Mahlzeit auf Philos Speisekarte zu erzählen: dem Sebastian Spezial. Wer hätte gedacht, dass ein Gemüseomelett einen Dämon beeindrucken könnte?
    Sie trug ihr Tablett mit schmutzigem Geschirr zurück  in die Küche und schenkte Brandon ein fröhliches Lächeln. Schließlich war er derjenige, an dem der Abwasch hängen geblieben war. Dann lief sie wieder in den Hof, um noch einen Tisch abzuräumen.
    Obwohl der Weltenfresser frei durch die Landschaften zog und es gut möglich war, dass sich schreckliche Dinge im Pfuhl ereignen würden, war sie nie glücklicher gewesen. Sie fand ihre Arbeit interessant, sie war mit einem wundervollen Mann zusammen, der auch noch ein unglaublicher Liebhaber war, und - ihr Blick fiel auf den blonden Mann auf der anderen Straßenseite - sie hatte Freunde gefunden.
    Der

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