Sebastian
Aber diejenigen, die im Pfuhl leben, müssen sich ihren Lebensunterhalt verdienen.«
Während er sich fragte, ob sie sich bewusst war, dass sie ihre verschränkten Hände vor- und zurückschaukeln ließ, wie ein glückliches Kind, schluckte er die Bemerkung, sie lebe nicht im Pfuhl, herunter. Er wollte nicht, dass sie sich einlebte und sich ein Zuhause aufbaute. Es wäre schwerer für sie, zu gehen und die Landschaft zu finden, in die sie wirklich gehörte, wenn sie begann, von sich selbst als einer Bewohnerin des Pfuhls zu denken.
Und je mehr sie den Anschein erweckte, dass sie sich hier einlebte, desto leichter wurde es für ihn, zu glauben, dass sie vorhatte, zu bleiben, nicht nur im Pfuhl, sondern bei ihm. Und umso stärker würde sein Herz bluten, wenn sie erkannte, dass sie nicht für diese ständige Nacht geschaffen war und ihn verließ.
»Also werde ich Mahlzeiten servieren und beim Abrechnen und Saubermachen helfen, und …« Lynnea hielt inne. »Wenn Philo rot wird, wenn er Phallische Köstlichkeiten serviert, warum macht er sie dann?«
In den fünfzehn Jahren, in denen er im Pfuhl lebte, hatte er noch nicht einmal gesehen, dass Philo rot wurde, aber er dachte nicht, dass es hilfreich wäre, ihr zu erzählen, dass es das Überreichen des Korbes an seine neue Helferin war und nicht sein Inhalt, der ihn erröten ließ.
»Dann hat Brandon gekichert und gesagt, wenn Männer wirklich so gebaut wären, würden Frauen an nichts anderes als an Sex denken.«
»Brandon redet zu viel«, knurrte Sebastian.
Sie lachte.
Tageslicht! Sie würde Phallische Köstlichkeiten und Titten Surprise in einem Hof voller erotischer Statuen servieren. Wenn dieses Bewusstsein erst einmal in ihre Träume gesickert war, würde sie ihn in den absoluten Wahnsinn treiben.
Als sie beim Bordell ankamen, hatte ihre Laune sich verändert; sie war still geworden, nachdenklich. Sie sagte nichts, als er die Tür zu ihrem Zimmer aufschloss, ging einfach hinein und entzündete die Öllampe auf dem Tisch am Fenster. Dann nahm sie ihr Nachthemd, das sie jeden Morgen ordentlich zusammenlegte und unter ihr Kopfkissen steckte, und ging ins Bad.
Er atmete laut aus, verschloss die Tür und fragte sich, was er mit sich anstellen sollte, bis es an der Zeit war, zu versuchen, zu schlafen.
Dann kam sie aus dem Bad und zögerte einen Moment, bevor sie auf ihn zulief.
»Sebastian.«
Er sah sie an, und die Mischung aus Zögern und Entschlossenheit in ihrer Stimme reichte aus, um die Macht der Inkuben in ihm zu wecken.
»Sebastian, ich weiß nicht, wie ich es sagen soll, weiß nicht, wie ich dich fragen soll …«
»Wie du mich was fragen sollst?«
»Ich will mit dir zusammen sein. Im Bett.«
Es würde die Dinge auf eine Art ändern, die niemals mehr ungeschehen gemacht werden könnte. Dieser Gedanke tauchte in ihm auf, aber als er sah, wie sich in ihrem Blick Nervosität mit Verlangen mischte, konnte er sich nicht wirklich daran erinnern, warum das eine Rolle spielen sollte. Sie war nicht länger ein Häschen, aber noch nicht ganz eine Löwin. Lynnea war eine Frau. Seine Frau.
Er war zu hungrig, brauchte die Verführung und das Festmahl zu sehr, um sich von dem abzuwenden, was sie anbot.
Aber als seine Lippen ihre berührten, brannte noch etwas anderes in ihm als das Verlangen eines Inkubus, etwas Helles und Mächtiges. Während sein Mund sie sanft kostete und seine Hände sie zärtlich erforschten, mäßigte diese strahlende Macht seinen Hunger, und in seinem Innersten stieg etwas auf, das er noch nie zuvor gefühlt hatte, etwas, nach dem er sich immer gesehnt hatte und für das er keinen Namen kannte.
Dann trug er sie ins Bett, endlich ins Bett. Und während er ihr zeigte, wie lustvoll Sex sein konnte, lehrte sie ihn die Geheimnisse der Liebe.
Kapitel Sechzehn
Lynnea warf einen Blick auf die geschlossene Badezimmertür, während sie sich die Schuhe zuband. Sebastian hatte über ihr Zögern, sich vor ihm anzuziehen, gelacht. Schließlich, so hatte er betont, hatte er sie bereits nackt gesehen - und sie ihn. Aber sich ihre Unterwäsche anzuziehen, während er sich auf dem zerwühlten Bett zurücklehnte und die Decke kaum seine spannendsten Körperteile bedeckte, war mehr, als die neu entdeckte Löwin in ihr ertragen konnte. Also hatte sie ihre Sachen geschnappt und war ins Badezimmer gehuscht, um sich dort anzuziehen.
Sie hatte erwartet, ihn angezogen vorzufinden, als sie aus dem Bad kam. So hatten sie es schließlich immer gehalten,
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