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Sebastian

Sebastian

Titel: Sebastian Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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dafür liebte, dass es sie gab, allein weil sie es auch liebte? Ein Begleiter, der sie nicht ablehnen oder für minderwertig halten würde?
    Sie hatte die Spannung während des Frühstücks gespürt, aber den Grund nicht erkannt. Sie hatte nicht gewusst, was sie sagen oder tun sollte. Und sie hatte befürchtet, dass die Spannung sich in Wut verwandeln und auf sie richten könnte, wenn sie das Schweigen brach.
    Aber jetzt war Sebastian draußen und half Jeb, und eine Löwin würde die Vorstellung, ein Gespräch mit einer so netten Frau zu beginnen, nicht erschrecken.
    »Ihr habt ein wunderschönes Haus«, sagte sie und sah sich in der Küche um. Es war wirklich wunderschön.  Gemütlich und warm. Einladend. Es erinnerte sie an Sebastians Cottage. Ein Ort, den sie wahrscheinlich nie wieder sehen würde.
    »Vielen Dank. Es ist schon seit mehreren Generationen im Besitz der Familie.« Nadia stand auf und begann, die Reste des Frühstücks auf einen einzelnen Teller zu leeren.
    »Kann ich helfen?«
    Nadia lächelte und blickte zu Sparky hinüber. »Das tust du bereits.« Sie stapelte die Teller übereinander. »Kennst du Sebastian schon lange?«
    »Nicht sehr lange. Und wohl auch nicht mehr viel länger.«
    »Was bringt dich darauf?«
    Ihr Gesicht brannte, so sehr schämte sie sich, versagt zu haben - und Begierde zu verspüren. Also hielt sie den Blick starr auf den Vogel gerichtet, als sie sagte: »Er will nicht mit mir schlafen.«
    Der Geschirrstapel geriet ins Wanken und beinah hätte Nadia ihn fallen lassen. »Was willst du damit sagen, er will nicht mit dir schlafen?«
    »Er will nicht. Er sagt, er könne nicht, aber er könnte, wenn er wollte. Ich weiß vielleicht nicht viel über … Sex … aber ich weiß genug, um zu wissen, dass ein Mann Sex will, wenn sein … Ding … so hervorsteht.«
    Nadia stellte das Geschirr zurück auf den Tisch. »Und Sebastians … Ding … steht hervor, wenn er mit dir zusammen ist?«
    Lynnea nickte. »Aber er unternimmt einfach nichts, obwohl ich ein ziemliches Flittchen bin.«
    Nadia sank auf einen Stuhl. »Du bist ein Flittchen?«
    »Ich bin ein schlechter Mensch. Deshalb bin ich im Pfuhl gelandet. Wenn ich ein schlechter Mensch bin, warum kann ich dann nicht mit dem Mann Sex haben, nach dem sich mein Herz sehnt? Es war wunderschön, als er mich geküsst hat. Es war unglaublich. Als ob sein Zauber  der Löwin noch immer gewirkt hätte und ich immer noch stark und mächtig gewesen wäre.«
    »Ich glaube«, sagte Nadia langsam, »dass ich noch eine Kanne Kaffee aufsetzen sollte. Dann kannst du mir die ganze Geschichte darüber erzählen, wie du in den Pfuhl gekommen bist und von diesem Zauberspruch, mit dem Sebastian dich belegt hat.«
     Sebastian wartete, bis sie beim Füllen der Gießkannen aus den Eimern, die sie aus dem Brunnen zogen, in einen gleichmäßigen Rhythmus gefallen waren.
    »So«, sagte er, während er Jeb dabei zusah, wie dieser sorgfältig den Boden eines der Blumenbeete bewässerte. »Wie lange schläfst du schon mit Tante Nadia?«
    Jeb zögerte einen Moment und ging dann zum nächsten Teil des Beetes über. »Ich weiß nicht recht, ob dich das irgendetwas angeht.«
    »Was ist mit Lee? Geht es ihn etwas an?«
    »Nein, ich glaube auch nicht. Nadia ist eine erwachsene Frau, die sehr wohl in der Lage ist, darüber selbst zu entscheiden, glaubst du nicht?«
    »Also schleichst du einfach ein paar Mal die Woche hier herüber, um zu -«
    Jeb ließ die Gießkanne fallen und richtete sich auf. »Du hast keinen Grund etwas zu sagen, das deine Tante beschämen könnte. Dazu hast du keinen Grund. Sie ist eine wundervolle Frau. Die beste, die ich je kennen gelernt habe.«
    Sebastian sah den Zorn in Jebs Augen. Nicht die Wut eines Mannes, der bei etwas Unrechtmäßigem ertappt worden war, sondern der Zorn eines Mannes, der etwas - oder jemanden - verteidigte, der ihm etwas bedeutete. »Liebst du sie?«
    »Das tue ich.« Mit einem leisen Fluch beugte Jeb sich hinunter und stellte die Gießkanne hin, die in diesem einen Blumenbeet zu viel Wasser vergossen hatte. »Ich  bin zufrieden damit, wie die Dinge zwischen uns laufen. Ich hätte gerne mehr, aber bis Nadia bereit dazu ist, bin ich damit zufrieden, wie es ist.« Er nahm seine Kappe ab, schlug sie gegen seinen Oberschenkel und setzte sie sich dann wieder auf den Kopf. »Ich kann nicht sagen, was Lee weiß oder nicht, aber wenn es dich beruhigt, Glorianna ist sich … dessen bewusst … wie es zwischen Nadia und mir

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