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Sechs Brüder wie wir

Sechs Brüder wie wir

Titel: Sechs Brüder wie wir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ravensburger
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zu lachen auf, als wir Papas Miene bemerkten.
    „Gut“, sagte er. „Wenn das so ist, dann erfahrt ihr die Neuigkeit eben erst später.“
    „Das Essen ist fertig!“, rief Mama. „Alle zu Tisch!“
    Ohne einen Muckser von uns zu geben, haben wir uns ins Badezimmer verdrückt, um uns die Hände zu waschen.
    Papa fand danach bestimmt, dass es keine so gute Idee gewesen war, ausgerechnet an diesem Tag zum Mittagessen nach Hause zu kommen. Es gab nämlich Spinat. Mit zusammengepressten Lippen würgte er winzige Happen hinunter und schielte neidisch auf den Kartoffelbrei mit Schinken, den Jean Sechs essen durfte.
    Als Mama einmal in der Küche verschwand, nutzte er die Gelegenheit, um schnell eine Gabel Brei vom Teller von Jean Sechs zu stehlen. Jean Sechs hielt sofort die Luft an, wurde krebsrot und begann, wie am Spieß zu brüllen, so laut, dass Mama aus der Küche gestürzt kam und rief: „Wer von euch macht sich einen Spaß daraus, das Baby zum Weinen zu bringen?“
    Wir hielten alle unsere Köpfe über die Teller gebeugt, während Papa eine unschuldige Miene aufsetzte und zu pfeifen anfing.
    „Niemand“, sagte Mama und schaute uns mit bohrenden Blicken an. „War natürlich mal wieder keiner. Wenn ich zurückkomme, möchte ich auf den Tellern nichts mehr sehen oder es setzt was!“
    Für Jean Sechs war es höchste Zeit, sein Mittagsschläfchen zu machen, deshalb nahm sie ihn auf den Arm und ging mit ihm hinaus.
    „Danke, Jungs“, murmelte Papa. „Dafür habt ihr was gut bei mir.“ Er hob den Deckel vom Kochtopf und sagte hastig: „Schnell, eure Teller!“
    Wir haben den restlichen Spinat in den Topf zurückgekippt, und dann verschwand Papa blitzschnell in die Küche, um den gesamten Inhalt in den Abfall zu leeren.
    „Ich hab schon mal abgeräumt, Liebling!“, rief er. „Was soll ich als Nachspeise servieren?“
    Papa ist wirklich supertoll.
    „Und die Überraschung?“, fragten wir, als wir mit dem Essen fertig waren.
    „Heute Abend“, sagte Papa. „Es ist höchste Zeit für euch, ab in die Schule! Außerdem muss ich das erst noch mit eurer Mutter besprechen.“
    „Apropos Überraschung“, sagte Mama und zog den Brief heraus, den der Briefträger gebracht hatte, „das hätte ich beinahe vergessen. Was es wohl damit auf sich hat …?“
    Einen Brief zu bekommen ist für uns immer ein großes Ereignis. Uns schreibt nämlich normalerweise keiner, unter dem Vorwand, dass wir ja schließlich zu sechst sind. Mit uns meine ich hier natürlich: uns Kinder. Wir erhalten nie Post, außer von unseren Großeltern zum Geburtstag oder von den Fougasse-Cousins, die uns ihre Erstkommunionsfotos schicken oder selbst gebastelte Weihnachtskarten.
    Doch der Umschlag, den Mama in der Hand hielt, war für Erstkommunionsfotos viel zu groß. Ein gelbbrauner Umschlag aus Packpapier, auf den mit Schreibmaschine die Adresse getippt war; so ein Brief, wie man ihn in Büchern von einem Notar zugeschickt bekommt, und darin steht dann, dass man aus heiterem Himmel eine Million Francs geerbt hat.
    Es war unmöglich herauszufinden, an wen er adressiert war. Der zweite Vorname war einfach nicht zu entziffern. Deshalb beschloss Mama, den Brief selbst zu öffnen und uns allen vorzulesen.
    Sehr geehrter Herr Jean X.,
    erlauben Sie uns zunächst, Ihnen für das Vertrauen zu danken, das Sie unserem Haus entgegenbringen. Wir beglückwünschen Sie zu Ihrer Wahl, die dem Anspruch auf höchste Qualität gerecht wird!
    Bei dem Modell Z 833 E, das Sie bei uns bestellt haben, handelt es sich um eines der Prachtstücke unseres Sortiments.
    Hier machte Mama eine kleine Pause, bevor sie langsam fortfuhr:
    Der von Ihnen ausgefüllte Bestellzettel veranlasst uns jedoch zu folgenden Bemerkungen:
    1.) Der Verkauf von Schreckschusspistolen ist laut gesetzlicher Vorschrift nur an Personen über 21 Jahre gestattet.
    2.) Leider ist es uns nicht möglich, der von Ihnen vorgeschlagenen Zahlungsweise per Briefmarkensammlung und Tour-de-France-Sammelbildchen zuzustimmen. Wir akzeptieren nur Verrechnungsschecks.
    Aus diesen beiden Gründen können wir Ihrem Bestellwunsch bedauerlicherweise nicht nachkommen.
    Mit freundlichen Grüßen
    Eine bleierne Stille legte sich über den Raum. Man hätte glauben können, ein Meteorit von der Größe eines Fußballfeldes habe in unserem Wohnzimmer eingeschlagen.
    Dann räusperte Papa sich geräuschvoll, nahm Mama den Brief aus der Hand und hielt ihn uns einem nach dem anderen unter die Nase.
    „Ich bin ruhig und

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