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Sechs Richtige (German Edition)

Sechs Richtige (German Edition)

Titel: Sechs Richtige (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steffi von Wolff
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Frankfurt mehr los ist», sagte Antonia. «Schon lustig, wie angesagt die Insel plötzlich ist.»
    Der Kurdirektor kam vorbei und schlug vor, dass Jan und Fridtjof nachmittags und an den Wochenenden sogenannte Whale-Watchings abhalten sollten. Nach einer kurzen Diskussion mit Laras Vater, der die meeresbiologische Anstalt auf Helgoland leitete, musste er aber einsehen, dass das ein unsinniges Unterfangen wäre, weil Finnwale normalerweise nicht vor Helgoland lebten.
    «Auch Finni werden wir wieder zurückbringen», sagte er zur Presse. «Aber dafür müssen wir ihn erst mal kriegen.»
    Der Wal raste nach wie vor um die Insel. Es schien, als würde er sich nicht von Jan und Fridtjof trennen wollen.
    Endlich konnten die beiden zu ihren Familien und den Freunden gehen.
    «Du machst vielleicht einen Scheiß», sagte Vanessa zu Fridtjof.
    «Warum? Ich hab doch nur einen kleinen Ausflug gemacht. Außerdem kann ich ja jetzt schwimmen.»
    Sie lächelte und er auch, dann kam Frau Küster und erdrückte ihn fast, und Vanessa war erst mal abgemeldet.
    Frauke, die das mit angesehen hatte, drehte innerlich schon wieder fast durch. Warum konnten die beiden nicht einfach voreinander zugeben, dass sie sich mehr als gut fanden? Das war vielleicht ein Kindergarten hier.
    «Wie gut, dass dir nichts passiert ist.» Sophia stand plötzlich wie aus dem Boden gestampft vor Jan und lächelte ihn an. «Ich hab mir Sorgen gemacht.»
    Antonia, die das mitbekommen hatte, kam näher. Jetzt war aber mal genug. Sie hatte keine Lust mehr, sich zu verstellen. Es war ihr egal, was die anderen dachten.
    «Du hast dir Sorgen um jemanden gemacht, Sophia, ja?», rief sie. «Da kann ich ja nur laut lachen. HA ! HA ! HA ! Du machst dir doch um niemanden Sorgen außer um dich selbst.»
    «Antonia, was ist denn mit dir los?», fragte Sophia verwundert und schien durcheinander zu sein.
    «Glaub mal nicht, dass ich dich nicht durchschaue!»
    Sophia biss sich auf die Lippe. «Aber wir haben uns doch wieder vertragen.»
    «Ach ja? Ich …»
    Vanessa kam zu ihr rüber und griff nach ihrem Arm. «Wir sind alle etwas aufgeregt», sagte sie. «Jetzt beruhigt euch mal.»
    «Ich glaube, ich hab alles …», fing Sophia an, aber Antonia hatte sich schon umgedreht und war weggegangen.
    Sie hatte keine Lust mehr, so zu tun, als sei alles vergessen. Sollte Sophia ruhig merken, dass sie sie durchschaut hatte. Es war ihr egal. Und Sophia war es bestimmt eigentlich auch egal. Nicht für alles Geld der Welt würde sie irgendwas einsehen oder womöglich sogar aufhören bei
Face of the year
. Sie war zu berechnend.

    «Glücklicherweise hat ein Motorboot keinen Kiel», ächzte Bonnie, die das Boot von Jens unbemerkt hatte holen können. Die Insel erschien ihnen zwar wie ausgestorben, nur von weit her hörte man das Knattern von Motoren und viele Stimmen, aber das waren mit Sicherheit die Geräusche von Fiffis Mädchen.
    Bonnie manövrierte das Boot, so nah es ging, ans Ufer, dann konnten sie es vom Wasser aus beladen. Von dem Wal und dem Drama hatten die beiden nichts mitbekommen.
    Sie holten das Gold, das Silber, die juwelenbesetzten Ketten und den ganzen anderen Kram und packten ihn in die Säcke, die sie im Boot vorfanden.
    Bonnie fand Lillys Plan nämlich ebenfalls hervorragend und ganz in Klaus’ Sinn. Denn dass es Klaus’ Schatz war, das wussten sie mittlerweile sicher. Die immer gut vorbereitete Lilly hatte recherchiert und einige Stücke, die der Klaus erbeutet haben sollte, in den Truhen entdeckt.
    «Klaus würde sich freuen», sagte Lilly, und so beluden die beiden das Boot.
    Sie hatten Glück – Bonnie hatte vorgeschlagen, den Eltern zu erzählen, dass sie heute bei Bonnie schlafen würden. Und Bonnies Eltern dachten sowieso das Gegenteil. Der Trubel auf der Insel war einfach zu groß, deswegen kam keiner der Eltern auf die Idee, mal nachzufragen.
    «Das Problem ist nur», sagte Lilly, «dass wir nicht aufs Festland dürfen. Dann ist dieser Lottogewinn gefährdet.»
    Bonnie grinste und zog etwas aus ihrer Tasche. «Hier, schau. Ich bin gut vorbereitet. Bei euch auf dem Küchentisch lag diese Vereinbarung von der Lotteriegesellschaft.»
    «Ja und?»
    «Da steht, schau, hier, dass es grundsätzlich nicht erlaubt ist, aufs Festland zu fahren, nur wenn es aus dringenden gesundheitlichen oder familiären Gründen nötig ist. Und wir haben einen dringenden gesundheitlichen Grund.»
    «Aha. Welchen denn?»
    «Du hast entsetzliche Zahnschmerzen. Ja, ich weiß, wir haben

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