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Sechs, Sieben, Cache! | Ein Hildesheim-Krimi

Sechs, Sieben, Cache! | Ein Hildesheim-Krimi

Titel: Sechs, Sieben, Cache! | Ein Hildesheim-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Hartmann
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zeigte nach vorn. „Wer kommt da angelaufen?“
    Wagner drehte sich um. „Das ist Frau Baric, unsere Ärztin.“
    „Sie will etwas von uns.“ Tatsächlich rannte sie mit großen Schritten winkend auf sie zu. Die Frau wirkte aufgeregt. Sie rief etwas, was Lisa nicht verstehen konnte.
    „Da muss was passiert sein“, sagte Wagner stirnrunzelnd.
    In dem Moment bemerkte Lisa den roten Punkt auf Wagners Schläfe.

69
    Abbensen, Freitag, der 16.9.2011
    Gabriel Sola lehnte an einer der alten Eichen. Sein Dragunow stand vor ihm auf dem Boden. Bewegungslos lauschte er. Ein Eichelhäher warnte die anderen Baumbewohner. Vor ihm?
    Er hörte den Wagen kommen, verzögern und anhalten.
    Als er die Schritte auf dem Kies vernahm, kroch er hinter das Scharfschützengewehr und konzentrierte sich.
    Da er sowieso nicht verstehen konnte, was die beiden sprachen, blendete er diese Geräusche aus. Kaum waren Wagner und Grundberg um die Ecke gebogen, fand er ihren Kopf mit dem Zielfernrohr. Als sie am zweiten Fenster vorbeigingen, schwenkte er zu Wagner. Diese Vergrößerung war beeindruckend. Er konnte die kleinen Schweißperlen an Wagners Haaransatz erkennen.
    Der Kugelfisch war so verängstigt, dass er sogar vergaß, sich aufzublasen. Immerhin versuchte er, die Grundberg unter Kontrolle zu halten. Nicht gerade subtil. Er spuckte in den Sand. Und auch nicht wirkungsvoll. Elegant hatte sie sich aus seinem Griff befreit.
    Wo schauten die beiden hin?
    Er schwenkte das Gewehr. Janka! Was sollte das werden?
    Warum blieb sie nicht im Haus?
    Was rief sie da? Eine Falle?
    Sola atmete aus, richtete das Dragunow auf Wagners Schläfe und drückte ab. Er hatte den Boden noch nicht berührt, da versenkte er die zweite Kugel in Jankas Kehle.
    Goodbye, Seestern.
    Nur ein Stück nach rechts.
    Er hörte ein Knacken hinter sich. Ein Fuchs? Zu schwer. Er fuhr herum.
    Ein harter Tritt in die Seite trieb ihm die Luft aus den Lungen. Er prallte gegen den Stamm der Eiche, hielt aber das Gewehr noch in der Hand. Er holte damit aus, ließ es durch die Luft wirbeln, traf etwas Weiches. Sein Gegner ächzte, taumelte, fing sich wieder. Sola rappelte sich auf. Er hörte Stimmen. Jemand schrie um Hilfe. Er musste weg hier.
    Sein Angreifer packte die Waffe, zog ihn heran. Egal. Sola ließ los. Der andere torkelte rückwärts, fiel.
    Sola drehte sich um und rannte durch den Park davon.
    „Stehen bleiben!“
    Er hörte den Ruf.
    Ihren Ruf.
    Der Schuss traf einen Baum neben ihm, ließ Borke spritzen. Er rannte weiter, ohne sich umzudrehen.

70
    Eberholzen, Freitag, der 16.9.2011
    Die Tränen strömten noch immer über Corinnas Gesicht. Sie konnte nicht aufhören zu schluchzen.
    „Was für ein Arschloch!“ Theresas Stimme klang hart und enttäuscht. Sie stand neben der Tür und betrachtete interessiert die Rauchschwaden, die durch den Spalt unter der Tür hindurchdrangen.
    Corinna sprang auf. Sie riss den Schlauch der Waschmaschine vom Wasserhahn ab und drehte ihn auf. „Bring mir die Handtücher“, rief sie und wischte sich mit beiden Händen die Tränen aus dem Gesicht.
    Sie befeuchtete die Handtücher und stopfte sie in den Spalt. Befriedigt sah sie, dass kein Rauch mehr hereindrang.
    „Mach auch die anderen nass“, befahl sie.
    Dann nahm sie Anlauf und rammte ihre Schulter gegen das Regal. Es kippte um und zerbrach. Sie trat so lange gegen die Seitenwand, bis sich ein Brett löste. Sie riss es heraus und trug es zur Waschmaschine hinüber. Sie öffnete die Tür, stellte ihren Fuß in die Öffnung und kletterte hinauf. Zuerst zertrümmerte sie die Fensterscheibe. Die Scherben warf sie neben der Maschine auf den Boden. Dann drosch sie auf das Metallgitter ein. Es war ihr egal, dass sie es kaum einbeulte. Es machte einen höllischen Lärm, dröhnte, donnerte, vibrierte.
    Als sie völlig außer Puste, mit schmerzenden Armen eine Pause machen wollte, stieg Theresa zu ihr hinauf. „Lass mich auch mal.“
    „Warte!“, sagte Corinna. „Hörst du das?“
    „Feueralarm!“
    „Schlag weiter. Schlag zu, die holen uns hier heraus.“
    Und Theresa donnerte das Brett gegen das Gitter, dass die Späne flogen. Einmal, zweimal, dreimal.
    Dann waren da Schatten.
    Corinna hörte eine Stimme. Sie berührte Theresas Schulter. „Da ist jemand.“
    Theresa hielt mitten in der Bewegung inne. „Verschwinde Arschloch!“ brüllte sie.
    „Markus, hast du ein Stück Seife?“, fragte eine männliche Stimme, die Corinna gut kannte. „Hier ist eine junge Dame, der wir einmal den

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